Sören Kalmarczyk

Usui Reiki


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etwa 1.000 eigene Schüler ausgebildet, davon hatten 20 bereits die Weihe in den Meistergrad erhalten.

      Sein Nachfolger wurde sein Schüler Dr. Hayashi Chūjiro, der Reiki weiterverbreitete und mit Hawayo Takata die erste Nicht-Japanerin zur Reiki-Meisterin geweiht hat, eine Amerikanerin, die auf Hawaii geboren ist und Reiki schließlich in der westlichen Hemisphäre bekannt machte. Während in den Anfängen des Reiki die Meisterweihe immer auch die Lehrbefähigung beinhaltete, wurde durch Meisterin Takata und ihre Nachfolger zur Sicherung der Qualität der Ausbildung eingeführt, dass für die Unterweisung und Ausbildung weiterer Meister noch ein Zusatzlehrgang zu belegen ist, der dann – analog zur Anerkennung in japanischen Kampfkünsten – mit einer entsprechenden Zertifizierung und Zulassung endet: der 4. Grad bzw. die 4. Stufe des Reiki.

      Die weltweite Verbreitung und ständige Weiterentwicklung des Reiki haben nicht nur sichergestellt, dass das Wissen nicht mehr verlorengehen kann, sondern führte auch zu verschiedenen Schulen. Manche setzen den Fokus auf vielfältige Symbole, eins für jedes Anwendungsgebiet, manche verzichten vollständig auf Symbole. Usui-sensei selbst unterrichtete fünf Symbole, 4 zur Heilung und Weihe, davon eins als Meistersymbol, und dazu ein Schutzsymbol, welche wir in der traditionellen Erblinie auch so beibehalten.

      Die 5 Prinzipien des Reiki

      Die fünf grundlegenden Prinzipen des Reiki wirken zunächst einfach in der Theorie, aber sie tatsächlich jeden Tag zu befolgen und nach ihnen zu leben, ist schwieriger, als viele glauben.

      Die nachfolgenden Grundregeln des Reiki stammen direkt aus Usui-senseis Handbuch:

       Sei nicht wütend.

       Sei nicht besorgt.

       Sei dankbar.

       Arbeite mit Fleiß und Sorgfalt.

       Sei freundlich zu allen Lebewesen.

招福の秘法 萬病の靈薬 今日丈けは 怒るな 心配すな 感謝して 業をはけめ 人に親切に 朝夕合掌して心に念じ 口に唱へよ 心身改善 臼井靈気療法 肇祖 臼井甕男 Die geheime Kunst, das Glück einzuladen. Die wunderbare Medizin für alle Krankheiten. Wenigstens heute, ärgere Dich nicht, sorge Dich nicht, sei dankbar, arbeite eifrig, sei freundlich zu allen. Jeden Morgen und Abend falte die Hände, bete von Herzen und Rufe ihn [Buddha] laut an. Zur Verbesserung von Geist und Körper. Usui Reiki Ryōhō Der Gründer Usui Mikao

      ÜBE!

      Nimm dir jeden Tag einen Moment Zeit, um die Prinzipien zu verinnerlichen!

      Diese fünf Prinzipien sind erstaunlich effektiv, wenn du sie einmal richtig erfasst hast und in dein Leben integrierst.

      Schauen wir uns die Prinzipien jetzt mal etwas genauer an:

      Sei nicht verärgert.

      Es geht nicht darum, negative Gefühle zu ignorieren und so zu tun, als gäbe es sie nicht und als gäbe es nichts, was uns aus der Fassung bringt. Der Sinn ist es, Wut, Zorn, Aggressionen wieder loszulassen und ihnen nicht zu erlauben, sich in deinem Leben festzusetzen. Du kannst, wirst und sollst das komplette Spektrum aller Gefühle und Emotionen erleben. Du sollst lediglich diejenigen von ihnen wieder loslassen, die nicht zu deinem Besten sind.

      Sei nicht besorgt.

      Auch hier geht es nicht darum, etwas Wichtiges in deinem Leben zu ignorieren. Das Prinzip lehrt dich, das Problem wahrzunehmen, dich da durchzuarbeiten, die Emotionen zu fühlen und dann – nicht besorgt zu sein. In der Anspannung und voller Sorgen und Ängste zu bleiben löst das Problem nicht, es wird nur mehr negative Energie in dir aufgestaut, die deine geistigen Fähigkeiten vernebelt. Lass die Sorgen und Ängste los und handle, denke und fühle von einem sicheren Ort der Ruhe und der Liebe aus.

      Sei dankbar.

      Das wirkt so einfach und ist in jedem Lebensratgeber aufgeführt. Der Schlüssel ist jedoch nicht das Danken, sondern das Sein. Bedanke dich nicht konstant beim Leben, sondern versetze dich in einen natürlichen Zustand der Dankbarkeit. Du musst es nicht einmal mehr sagen, denn in einem Zustand liebevoller Dankbarkeit strahlst du deinen Dank mit den Augen und deinem ganzen Wesen aus. Dies wird deinem Leben eine grundsätzlich neue Richtung geben.

      Sei eifrig in allen Dingen.

      Dieses Prinzip erinnert uns daran, nicht einfach nur unsere Arbeit nach Schema F zu erledigen. Eifer ist, wenn wir in allem, was wir tun, mit voller Aufmerksamkeit, Hingabe und Fokus dabei sind, uns ganz auf die Sache einlassen. Es sollte uns wichtiger sein, eine Sache mit ganzem Herzen anzugehen, als einfach nur irgendwann „fertig“ zu sein und die Angelegenheit abzuhaken. Arbeite aus innerer Überzeugung und nicht einfach nur, weil man es erwartet.

      Sei freundlich zu allen Lebewesen.

      Wir wissen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte, mit Respekt und Höflichkeit, mit Liebe und Achtsamkeit, ist nicht nur ein Zeichen guter Erziehung, sondern es hebt unsere Energie auf ein höheres Level. Damit ist die eigene Tatkraft und das Gefühl gemeint, das Mojo oder dein Vibe, wenn du so willst.

      Weihen vs. Heilen

      Tipp: Sieh dich in deiner Eigenschaft als Heiler wie eine Leiterbahn für die Energie, nicht wie ein Auffangbecken! Energie, sowohl positive wie auch negative, fließt durch dich, aber sie ist nicht deine, solange du sie nicht dazu machst.

      Halte deine eigene Energie bei dir und lass die kosmische Energie zum Empfänger fließen. Du bist nur die Leitung, nicht die Quelle.

      Einige Lehrer benutzen das Wort Einweihen oder Weihe ausschließlich für die „Initiation“ ihrer Schüler und Studenten. Andere wiederum nutzen weihen und heilen synonym, da man während des Heilens die andere Person oder sich selbst auch auf die universelle Energie einstimmt und öffnet. Das englische Wort „Attunement“ bzw. „attuning“ passt sogar noch besser, wenn man es so versteht, dass man beim Heilen mit Reiki sich und den Empfänger gleichermaßen auf die heilende Energie „eintunt“, wie bei einem Radio, bei dem man die Frequenz des Lieblingssenders einstellt. Während ich den Empfänger heile und ihm die Energie zusende, tune ich ihn auch gleichzeitig auf die Universelle Energie ein.

      Was ist mit der „Initiation“ neuer Schüler? Dieses Wort ist in Reiki-Kreisen sehr ungern gesehen, da es einen bitteren Beigeschmack von Sekten oder Geheimgesellschaften hat. Als Lehrer benutze ich mit Vorliebe den Begriff „Öffnen“, wenn ich meine Schüler für die Universelle Energie… nun ja, eben öffne.

      Ich führe dabei – direkt oder aus der Distanz – eine Reiki-Sitzung für den neuen Schüler durch, während der ich exakt dasselbe tue, wie bei jeder Heilung, ich lasse die Universelle Energie durch mich fließen, gebe ihr die Richtung und die Intention mit und vertraue darauf, dass sie den Schüler sanft für ebendiese Energie öffnet und empfänglich werden lässt.

      Wenn wir die Heilung als