Usui Reiki. Sören Kalmarczyk

Prozess des Öffnens und Sich-Verbindens mit dem Ursprung unserer Energie, unserer Kraft. Bei der Weihe wird die Verbindung zur universellen Lebenskraft (wieder-)hergestellt.

      Tatsächlich ist das für uns kein neuer Prozess, den wir dabei durchlaufen, sondern ein vollkommen natürlicher Vorgang, da wir alle von dieser ursprünglichen Kraft kommen. Im Englischen verwenden einige Reiki-Praktiker daher den Begriff „Re-Attunement“, also Wieder-Öffnen, denn ebenso, wie die Jugendweihe nur etwas ganz Natürliches – den Weg zum Erwachsenwerden – beschreibt, beschreibt auch die Reiki-Weihe den natürlichen Akt der Verbindung mit der eigenen Quelle.

      Während das Leben immer hektischer und geschäftiger wird, unsere Psyche immer ausgelasteter und belasteter, unsere Träume immer nebliger und so weiter, wird unsere angeborene Fähigkeit zur Verbindung mit unserer Quelle immer schwieriger. Reiki nutzt die Energie, mit der wir uns verbinden wollen, um diese Verbindung herzustellen. Als ob unser eigentliches Selbst, das uns so liebt, wie wir sind, an die Tür klopft, damit wir wieder wir werden, unabhängig davon, ob du gerade der Praktiker oder der Empfänger bist.

      Diejenigen, die Reiki lernen, lernen also einfach nur, wie sie die Verbindung zu dieser wundervollen universellen Lebenskraft wiederherstellen und bleiben darüber hinaus zentriert, fokussiert und in sich ruhend durch ihre eigene Heilarbeit, während sie gleichzeitig anderen helfen, wieder zu ihrer Quelle zurückzufinden.

      Gibt es noch andere Formen des Reiki?

      Wenn man sich die Verbindung zur universellen Lebenskraft als einen Gipfel eines Berges vorstellt, so ist Usui-Reiki ein Weg, der auf diesen Berg hinaufführt. Es ist der erste mit diesem Namen, aber dennoch nur einer von vielen möglichen Wegen.

      Was du hier lernst ist Reiki nach Usui-sensei, mir durch meine Meisterlehrerin Melissa Crowhurst beigebracht, von mir für meine Bedürfnisse und nach meinem Verständnis angepasst und erweitert. Aber das ist eben meine Interpretation und es gibt viele weitere.

      Wie bereits früher im Buch erwähnt, ermutige ich dich ausdrücklich dazu, dich umzuschauen und weitere Techniken in dein Repertoire zu übernehmen, solange du dich wohl dabei fühlst. Du kannst als Reiki-Meister auch deine eigenen Symbole entwickeln, wenn du damit besser umgehen – oder sie dir einfach leichter merken – kannst.

      Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Reiki, keinen perfekten Reiki-Stil, denn jeder Mensch ist ein Individuum und fühlt sich mit dem einen oder dem anderen Stil wohler. Usui-Reiki bietet dir den Vorteil, dass du die 5 originalen Symbole von Usui-sensei lernst, womit du jede denkbare Reiki-Heilung durchführen kannst, denn deine eigene Intention, deine innere Absicht ist, was der kanalisierten Energie sagt, wofür du sie zum Empfänger sendest. Das Usui-Reiki gibt dir die Freiheit, deinen eigenen Reikidō als Meister weiterzuentwickeln, so wie er zu deinem wunderschönen Selbst passt.

      Welchen Weg du am Ende wählst, einfache Symbole oder komplexe, ohne oder mit Berührung, intuitiv oder mit festen Handmustern, sofort loslegen oder erst jahrelang studieren, das ist deine Entscheidung und wie auch immer du dich entscheidest, es ist richtig, solange du dich dabei wohl fühlst.

      Ein Zitat von Dr. Wayne W. Dyer, das bereits in dem Lehrbuch stand, mit dem ich meinen Reikidō anfing:

      „There’s your way. There’s my way. But there is no right way.”

      “Es gibt deinen Weg. Es gibt meinen Weg. Aber es gibt nicht den einen richtigen Weg.“

      Deine Lernzeit kannst du mit dem Erlernen des Tanzens vergleichen: Du lernst die Schritte einzeln und langsam, mit festen Abläufen und in vorgegebener Geschwindigkeit.

      Wenn du die Schritte verinnerlicht hast, wirst du irgendwann aufhören, darüber nachzudenken, wirst sie für dich anpassen, sie neu anordnen und für völlig neue Lieder und Melodien verwenden. Du wirst das Gerüst abstreifen und frei tanzen. Und erst dann wirst du wirklich tanzen.

      Genauso ist es mit Reiki: Du lernst die Symbole, die Haltungen, Abläufe und Bewegungen und richtest dich nach ihnen, solange du diese Stützräder brauchst. Mit der Erfahrung als Reiki-Meister wirst du dann frei sein, deine eigenen Symbole zu kreieren oder die vorhanden zu verwenden oder gar keine. Diese Freiheit unterscheidet den Meister vom Schüler.