Frater LYSIR

Magisches Kompendium - Runeninitiationen


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in einen anderen persönlichen Seinszustand beschreibt. Seinszustand!? Was ist denn mit Seinszustand gemeint? Nun, der Begriff „Seinszustand“ ist hierbei sehr bewusst gewählt worden, da man durch die Dynamiken der Runen sein gesamtes Leben Stück für Stück verändern, evolutionieren, erhöhen und letztlich auch Stärken kann. Natürlich ist dieser Begriff sehr hoch und sehr umfassend gegriffen, doch in Bezug auf magische Initiationen, spirituelle Einweihungen und esoterische Erkenntnisse, gibt es so gut wie keine Grenzen. Die Runen werden zwar im magischen Sinne durch ein materielles Ritual übermittelt, doch wirken sie in den Energiekörpern des Menschen, wie auch in den Energiezentren, den Chakren. Hierbei gibt es im Grunde keine Begrenzung und kein Limit. Gerade wenn man sich um die Energiekörper kümmern will, ist es fantastisch, wie stark die Runen das eigene Leben bereichern, transformieren und sogar transzendieren können. Dass das Leben, was man bis dato kannte und geführt hat, sich nach und nach verändern wird, sollte klar sein. Evolution bedeutet Veränderung, Evolution ist das Werkzeug der Transformation und die Transformation bringt die Neubewertung. Wenn man bewusst und vollkommen absichtlich die Runen mit den unteren Energiekörpern verbindet, also mit dem Ätherkörper, dem Mentalkörper, dem Emotionalkörper und letztlich auch dem Astralkörper, wird sich das eigene Leben sehr stark verändern. Dadurch, dass man mit der Hilfe des Ätherkörpers seine Umgebung wahrnehmen, erkennen, verstehen, analysieren und vor allen Dingen auch verändern kann, wird man sein gesamtes Umfeld verändern. Dadurch, dass man mit der Hilfe des Mentalkörpers, seine eigenen Denkstrukturen überarbeiten, transformieren, neu ordnen und ausgleichen kann, werden die eigenen Denkprozesse, die eigene Mentalität, die eigene Lebensmaxime und die grundsätzliche Gesinnung verändert.

      Auch hier wird man eine Transformation und einer Transzendenz erfahren. Dies gilt natürlich auch für den Emotionalkörper, denn hierdurch wird man seine emotionalen Energien, Schwingungen, Dynamiken und eigenen Möglichkeiten dem eigenen wahren Willen zugänglich machen, sodass man auch hier wieder eine Transformation und einer Transzendenz erfahren wird. Die magische Wirkweise der Runen wird sich verstärken, wenn man diese, mit der Hilfe des Astralkörpers, anwendet. Da auf der Astralebene das einzige Limit die eigene Kreativität, die eigene Fantasie, die eigene Schöpferkraft ist, wird es hier nichts und niemanden geben, der ein aufhalten kann. Dennoch muss man bedenken, dass es hierbei nicht um eine Machtexpansion geht, die nur dazu dient, das eigene Ego zu forcieren und zu erhöhen. Wer Macht anstrebt, um sich selbst aufzuwerten, seine eigenen Unzulänglichkeiten, seine verräterischen Eigenschaften zu kaschieren, wird gnadenlos durch die Götter und durch die Runen selbst gerichtet, getilgt und bestraft werden.

      Initiationen sind wichtig, und jeder Mensch hat schon die verschiedensten Initiationen erlebt. In diesem Fall können es Mutproben in der Kindheit gewesen sein, es kann der erste Schultag sein, es kann die erste Party sein, der erste Kuss, der erste Sex, der erste Streit, der erste Konflikt (verbal oder auch körperlich), die erste Arbeitsstelle, der erste eigene mystische Tod, der Mors Mystica, eine Aufnahme in eine Gruppe, eine energetische Einweihung durch irgendein Prinzip oder durch irgendeinen Menschen in irgendein System oder der Kontakt zu seinen eigenen höheren und niederen Anteilen, die im eigenen Inneren agieren. Dies alles sind Initiationen. Wenn man dies nun auf die Runen münzen will, wird man auch wieder ähnliche Situationen erleben, die in diesem Kontext jedoch durch die Runen ausgelöst wurden. Man wird sich Stück für Stück in eine Meisterschaft hinein begeben, wobei die Initiation nur der Startschuss ist. Man könnte es damit vergleichen, dass die vollständige Initiation in alle 24 Runen des älteren Futharks die erste Minute in der eigenen Meisterprüfung ist. Hierbei ist es egal, ob man eine Meisterprüfung in einem Handwerk macht, ob man eine Meisterprüfung in Bezug auf einen akademischen Abschluss macht oder ob man sonst in irgendeiner Art und Weise eine Meisterprüfung beginnt. Die Initiation der Runen bedeutet also nicht, dass man sofort ein Meister ist. Nein, die Meisterprüfung beginnt damit erst. Und selbst wenn man dann die Meisterprüfung „gemeistert“ hat, ist man noch längst kein Meister. Man ist zwar zugelassen, und man darf auch den Titel „Meister“ führen – egal, ob es nun im Handwerk ist, in einem akademischen Bereich, in einer magischen Tradition (Reikimeister, Meister bei den Freimaurern oder ein Meister einer anderen magischen Linie) oder im Leben selbst –, doch man wird sich erst zu einem wahren Meister entwickeln müssen, durch weiteres Arbeiten, durch eigenes Transformieren und in bewusster Ausübung einer gewollten Transzendenz.

      Man muss verstehen, dass man mit der Hilfe der Runen das Leben so meistern wird, dass man versteht, dass das Leben voller Initiationen steckt und dass es in jeder Minute passieren kann, dass man etwas „Neues“ beginnt oder dass man mit einer Situation konfrontiert wird, die letztlich einen neuen „Seinszustand“ bedingt.

      Initiationen gibt es letztlich überall und immer, sodass man hier beinahe die Warnung der Magie einfügen kann: „Das Problem der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert!“ Hier muss man dann nur das Wort „Magie“ mit dem Wort „Initiation“ ersetzen, denn auch jede Initiation „funktioniert“. So könnte man beinahe sagen, dass die meisten Handlungen im Leben eine Initiation darstellen. Natürlich gilt dies selbstverständlich für jede Zeitepoche, auch wenn die heutigen Initiationen meistens nicht so gefährlich sind, dass sie auch mit dem Tod des Initianten enden können. Zwar enden auch heute noch viele Mutproben tödlich, doch sind diese nicht organisiert bzw. kulturell ein essenzieller Bestandteil der allgemeinen Gesellschaft, sodass es von der breiten Masse regelrecht verlangt wird.

      Doch wie sieht jetzt diese Runeninitiation aus? Wie unterscheidet sich diese, zu anderen Initiationen? Gut, in diesem Kontext müsste ich als Autor des Buches wissen, welche magischen Initiationen der Leser schon erlebt hat. Da ein Buch immer nur eine Momentaufnahme ist, gleichzeitig aber auch nur ein Monolog eines Autors, wird es hierauf keine klare Antwort geben können. Deswegen muss ich hier ein wenig allgemeiner bleiben! So kann man sich erst einmal folgende Fragen stellen, die man mit dem Begriff „Initiation“ verbinden, aber auch erklären kann.

       Was ist eine Initiation? Was für Initiationen gibt es eigentlich und welche Unterschiede existieren? Sind Initiationen wichtig in der Magie und sind sie gefährlich? Muss man sich initiieren lassen? Sind alle Initiationen geheim oder gibt es da Besonderheiten, und läuft eine Initiation immer rituell ab, oder gibt es da auch andere Rahmenbedingungen? Wird man immer von einem anderen Menschen initiiert oder kann man sich auch selbst initiieren?

      Viele Fragen, doch die Antworten sind relativ einfach! O. K., fangen wir damit an, „die Schleier zu lüften“!

       Was ist eine Initiation?

      Eine Initiation ist ein energetischer Prozess, der das eigene Leben, das eigene Dasein und die eigene Existenz verändert, wobei diese Veränderungen manchmal direkt spürbar sind, manchmal aber auch eine gewisse Zeitspanne, eine gewisse Linearität benötigen.

       Was für Initiationen gibt es eigentlich und welche Unterschiede existieren?

      Das Leben macht die besten Initiationen, denn alles ist eine Initiation, da jede Sekunde im Leben eine Veränderung bewirken kann. Dennoch gibt es auch bewusst geführte magische Initiationen, die darauf abzielen, dass autarke und externe Energien in ein bestehendes Energiesystem eingebracht und symbiotisch eingebettet werden, um hier einen transformatorischen und transzendenten Prozess zu beginnen, zu beschleunigen oder auch zu beenden.

       Sind Initiationen wichtig in der Magie und sind sie gefährlich?

      Ja und ja! Wenn man sich wirklich in der Magie bewegen will, wird man Initiationen benötigen, Initiationen, die das Leben schreibt. Und genau deswegen sind die Initiationen auch gefährlich, da das eigene Leben wieder und wieder geprüft werden wird. Es wird geschaut, wie das eigene Fundament, der eigene Aufbau und möglicherweise auch der eigene Überbau konzipiert sind, und alles, was nicht wirklich der eigenen Existenzaufgabe und den eigenen Lebensaufgaben entspricht, wird vernichtet werden. Genau deswegen sind Initiationen gefährlich. Wenn man an irgendetwas festhält, was alt, überholt, unnütz und belastend ist, wird dieses Etwas vernichtet werden, es wird aus dem eigenen Leben entfernt werden. Dumm ist nur, wenn man an diesem alten, überholten, unnützen und belastenden Etwas festhält, es umklammert, es an sich, ja sogar in sich drückt, da es viel schöner und bequemer ist, in seinen alten Mustern zu