Sarah Richter

Die Geschichte Portugals


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      Astrid Rodrigues, Sarah Richter

      Die Geschichte Portugals

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Die Geburt Portugals

       Die Könige aus dem Hause Burgund

       Die Könige aus dem Hause Avis

       Die Personalunion mit Spanien

       Die Könige aus dem Hause Bragança

       Die Könige aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha

       Fátima

       Die erste Republik 1910 bis 1926

       Estado Novo 1930 bis 1974

       Ahnentafel

       Quellen

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Mein Interesse an der portugiesischen Geschichte begann, als ich meinen jetzigen Mann kennen lernte. Wir reisten oft in seine Heimat Portugal, sahen uns alle Sehenswürdigkeiten an. Wir besuchten Klöster, Kirchen und Burgen, römische Ausgrabungsstätten und heidnische Steingräber.

      Irgendwann fiel uns auf, dass wir zwar viel gesehen hatten, aber eigentlich über die Geschichte trotzdem nichts wussten. Wer waren die Könige, die diese Mauern errichten ließen und warum? Was war zu der Zeit los im Land? Wie hat sich Portugal entwickelt?

      Ich wollte mich auf die Spurensuche machen. Und da ich nach wie vor in Deutsch besser lesen, schreiben und denken kann, suchte ich in der deutschsprachigen Literatur nach Informationen. Leider ist der Markt nicht gerade überschwemmt mit Material, so dass ich zunächst das Buch „Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs“ von A. H. de Oliveira Marques las. Mit Sicherheit eines der umfangreichsten und besten Bücher der portugiesischen Geschichte in deutscher Sprache.

      Dann folgten alle Reiseführer, die ich finden konnte, sodass ich mittlerweile eine beträchtliche Sammlung davon habe.

      Ich fand noch ein weiteres Buch „Geschichte Portugals“ von Walther L. Bernecker und Horst Pietschmann. Auch hier fand ich wichtige Informationen, doch ein Gesamtbild wollte sich mir noch nicht erschließen.

      Ich suchte weiter im Internet. Doch gibt es wenig Informationen zu der portugiesischen Geschichte. Bei den spanischen Königen spielten sich Dramen ab, die in der Weltliteratur niedergeschrieben wurden. Don Carlos zum Beispiel. Zunächst als ein Gedicht von Friedrich Schiller, später als Oper von Guiseppe Verdi, zu Berühmtheit gelangt.

      Die Informationen zu Portugal waren dann in gesammelter Form schon sehr umfangreich, ergaben in diesem Durcheinander an Informationen für mich aber keinen Sinn.

      Also habe ich versucht, dem Ganzen eine Reihenfolge zu geben und möglichst keine Informationen außer Acht zu lassen, ohne den Leser mit zu vielen Fakten zu verwirren. Ich hoffe inständig, dass mit das gelungen ist.

      Wegen der unterschiedlichen Quellen und teils widersprüchlichen Angaben, sei mir eine gewisse Abweichung der geschichtlichen Tatsachen erlaubt. Auch versuchte ich, eine Prise Humor in den Brei der Geschichte zu geben.

      Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.

      Eine genaue Quellenangabe findet man am Ende des Buches. Dort kann man auch noch einmal den genauen Stammbaum der Könige, Königinnen, Geliebten und aller derer Kinder in Augenschein nehmen. Auch sind die Namen der Protagonisten dreisprachig aufgelistet, um Missverständnisse zu vermeiden.

      Die Geburt Portugals

      Die Geburt eines Landes geht fast immer mit einem Kaiserschnitt einher. Es ist weniger eine Steißlage des zu gebärenden Kindes, als die Lage der vermeintlichen Eltern zueinander. Im Falle des westlichsten Landes Europas dauerte aber alleine die Schwangerschaft ca. 700 Jahre.

      Die Expansion des römischen Reiches erreichte die iberische Halbinsel ungefähr 200 Jahre vor Christi Geburt.

      Wie einer breiten Mehrheit aus den Abenteuern von „Asterix und Obelix“ bereits bekannt sein dürfte, verliefen solche Besiedlungen meist nicht friedlich. Dennoch gelang es den Römern große Städte aufzubauen um Handel und Handwerk zu betreiben. Die Ruinen von Conimbriga geben davon heute noch eindrücklich Zeugnis ab. Aber 600 Jahre später fielen die Germanen in Portugal ein und schickten die Römer zurück nach Italien. Kurz darauf folgten ihnen die Westgoten. Doch damit nicht genug, im Jahre 711 erfolgte die feindliche Übernahme durch die Mauren, genauer gesagt durch die Eroberung von Herrn Fariq ibn Ziyád und Portugal wurde ein Teil der Provinz Al-Andalus, später Córdoba.

      Es dauerte nicht lange und ein wehrhafter gotischer Edelmann, Pelágio, vermutlich von adligem Blut, fasste den Entschluss, den Mauren den Kampf anzusagen. 722 errang er in der Schlacht von Covadonga einen Sieg über die Mauren.

      Die ersten Senkwehen setzten ein.

      Die Reconquista nahm hier ihren Anfang. Sie sollte in Portugal bis ins Jahr 1249 andauern und mit der Einnahme der Stadt Faro enden. Bevor es aber soweit war, wollte das Kind erst einmal das Licht der Welt erblicken und das war im Mittelalter nicht so einfach zu finden. Ein Wehen förderndes Mittel, in Form eines jungen Helden Namens Vímara Peres, sollte 868 dem schweren Brocken den Weg in den Geburtskanal erleichtern. Peres eroberte das Gebiet um Porto von den Mauren und erbaute eine Burg, die er „Vimaranis“ nannte, das spätere Guimarães. Obwohl das Gebiet noch nicht gänzlich erobert wurde, wurde es zur Grafschaft Portucale ernannt und gehörte zum Königreich von León-Kastilien unter der Herrschaft von Graf Vímara Peres. Seines Zeichens Begründer einer Adelsdynastie, die bis zum Jahre 1071 in direkter Nachkommenschaft mit Nuno Mendes endete. Der Versuch, sich vom Königreich León-Kastilien frei zu machen, scheiterte in der Schlacht von Pedroso und Nuno Mendes ging als letzter Graf dieses Adelsgeschlechts in die ewigen Jagdgründe ein.

Grafik 1

      Die Wehen wurden erneut eingeleitet, als im Jahre 1086 Alfons der Tapfere (der VI.), der König von León-Kastilien dem vereinigten Heer der maurischen Herrscher unterlag. In seiner Not rief er Kreuzritter aus dem benachbarten Burgund zu Hilfe. Viele der Kreuzfahrer waren Söhne burgundischer Herrscher, die keinen Anspruch auf die Herrschernachfolge hatten, da sie nicht der Erstgeborene waren. Sie suchten das Abenteuer und vielleicht auch das Glück bei dem Versuch der Christianisierung.

      Einer von Ihnen, Raymund von Armous schien beides zu finden. Er trug dazu bei, den