Klaus Blochwitz

Darkahr und die wilde Horde


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      Selbst die Ältesten kannten die Angreifer nicht, eine völlig fremde Rasse, kaum menschenähnlich, sehr groß und kräftig, aber nur mit einer primitiven Rüstung und mit primitiven und ungeschlachten Waffen ausgestattet.

      Wie die Soldaten immer wieder berichteten, griffen diese Krieger mit einer wilden Wut, bar jeder Angst an, ihnen schien ihr Tod völlig egal zu sein. Ihr Blut war schwarz und stank fürchterlich und es verursachte bei den eigenen Soldaten schlimme Ätzungen und Entzündungen.

      Diese Entzündungen konnten von den Heilerinnen nur mit großer Mühe und nur mit der Hilfe der Waldwesen geheilt werden. Deswegen waren die Soldaten äußerst vorsichtig bei den Kämpfen und vermieden jeglichen Kontakt zu den Eindringlingen.

      In den meisten Fällen konnten die Bogenschützen aus weiter Entfernung die Angreifer erledigen, zumal sie das Schema der wilden Krieger erkannten, in dem diese ihre Angriffe durchführten.

      Sie begannen im Osten mit ihren überfallartigen Angriffen und wanderten dann mit ihren Attacken bis zu dem Gebirge im Westen. Sie versuchten ihre Angriffe immer über den Fluss, die Bogenschützen schafften es bei den meisten Angriffen zu verhindern, dass die wilde Horde über den Fluss kommen konnte.

      Die Bewohner der weiten Ebene mehrten sich und das junge Volk gründete ein neues Dorf nach dem anderen, die jungen Dorfgründer versuchten sich wie in einem sportlichen Wettbewerb gegenseitig zu übertrumpfen, die Häuser wurden immer prächtiger, genau wie das Dorfzentrum.

      Aber sie blieben immer gute Nachbarn, so wie Alkaan mit seiner hübschen Frau Seilathe und ihren mittlerweile drei Kindern. Alkaan war mit seiner Familie in ein größeres Haus umgezogen, die Eltern seiner Frau wohnten mit bei ihnen im Haus. Ihr ältester Sohn Suleithan und seine Schwester Kurdah besuchten die Schule, ihr jüngster Sohn Skafir tobte noch ungebremst durch die Straßen des Dorfes, das Alkaan ein wenig mit aufgebaut hatte.

      Einen Namen hatten sie für ihr Dorf noch immer nicht gefunden, es hieß immer noch das zweite Dorf. Die Einwohner des zweiten Dorfes waren ein bisschen stolz auf ihre Schule, sie hatte einen so guten Ruf, dass Eltern aus dem Muldendorf ihre Kinder in ihre Schule brachten. Einen ebenso guten Ruf hatten ihre Weisen, sie pflegten ihre Schriften und legten sorgfältig die neuen Schriften an.

      Zwei Familien hatten eine Bienenzucht angelegt und ihr Honig war schnell heiß begehrt. Die Schmiede hatte damit begonnen, Gitter für Fenster und Türen herzustellen und fortan zierten die hübschen Gitter Fenster und Türen der Häuser im zweiten Dorf.

      In der westlichen Ebene wurde von jungen Leuten ein Dorf hoch im Norden, sehr nahe dem Gebirge und direkt an dem Fluss gebaut. Als die ersten Häuser standen, kamen weitere junge Leute in das Dorf und sie bauten das erste, große Sägewerk!

      Die perfekt gesägten Balken und Bretter flößten sie einfach den Fluss herunter bis auf die Höhe vom zweiten Dorf oder zum Muldendorf. Die Balken und Bretter fanden reißend Abnahme, gebaut wurde immer noch viel in den Dörfern.

      Die wilde Horde brach zum ersten Mal nicht über den Fluss in die weite Ebene ein, sondern kam zwischen dem östlichen Gebirge und dem südlichen Fluss mit einer riesigen Anzahl von Kriegern in die östliche Ebene und richtete schlimme Verwüstungen an. Sie brannten alles nieder, ob Häuser, Werkstätten, Felder, die Menschen flohen so schnell sie konnten.

      Durch den Rauch der vielen Feuer wurden viele Soldaten aufmerksam und kamen gerade noch rechtzeitig, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Es wurde der härteste Kampf, den die Soldaten der weiten Ebene zu bestehen hatten, dagegen war der Kampf gegen die Kleinwüchsigen recht einfach gewesen. Die wilde Horde schlug und haute wie von Sinnen um sich, biss sich in ihre Gegner fest und riss ihnen ganze Gliedmaßen ab und wieder erlebten die Soldaten, dass das schwarze Blut der schrecklichen Unholde böse Entzündungen verursachte.

      Als der Kampf auf Messers Schneide stand, erschienen die Waldwesen und griffen erbarmungslos in den Kampf ein, sie vernichteten mit ihren magischen Waffen die Furcht erregenden Monster. Die letzten der wilden Horde schauten dann doch etwas erstaunt, als sie feststellen mussten, dass sie den Kampf verloren hatten, mit wildem wütendem Gebrüll stürzten sie sich auf die Waldwesen.

      Die Wesen empfingen den Ansturm mit kühler Überlegenheit und schossen ihre langen Pfeile in die Körper der Bestien und hieben den Gefallenen die Köpfe ab. Als sie feststellten, dass der Angriff erfolgreich abgewehrt worden war, gingen sie von Gefallenem zu Gefallenem und hieben mit kalten Gesichtern mit ihren Schwertern die Köpfe ab. Sie vergewisserten sich, dass alle Unholde geköpft worden waren, neigten ihre Köpfe in Richtung der Soldaten und verschwanden.

      Die Heilerinnen kümmerten sich um die Verletzten und die Weisen ordneten eine Trauerfeier für die gefallenen Soldaten an.

      Ein paar Sonnenreisen später sah sich ein Weiser aus dem Muldendorf den Passweg zwischen dem Gebirge und dem Fluss, durch den die wilde Horde in die östlich Ebene eingefallen war, sehr genau an. Nach seiner Rückkehr wurde das Problem mit den anderen Weisen besprochen, Boten holten weitere Weisen aus den Dörfern dazu. „Der Durchgang zwischen dem Gebirge und dem südlichen Fluss muss geschlossen werden und zwar so, dass es selbst einer wilden Horde nicht gelingt, das Hindernis zu überwinden.“

      Viele Männer sahen sich den Durchgang an, bis einer der Soldaten den Hang hinauf kletterte und sich oben vorsichtig umsah. Der Soldat hatte keine Augen für die fantastische Aussicht, die sich ihm oben in den Felsen bot, er kletterte weiter darin herum, bis er endlich das gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Eine ziemlich lockere Felsenformation, die von ein paar geschickten Männern zum Absturz gebracht werden konnte und dann den Durchgang verschüttete. Der Soldat schilderte den Männern, wie er sich den Absturz vorstellte, zwei der Männer verstanden sofort, was er vorhatte. Der Soldat kletterte mit den zwei Männern noch mal in den Fels und zeigte diesen die lockeren Felsbrocken. Sie bestätigten dem Soldaten, dass die Menge reichen müsste, um den Durchgang zu versperren. Auf dem Heimweg wurde heftig über das Problem diskutiert. Wie bringt man den Felsen dazu, so abzustürzen, dass er den Weg zuschüttet?

      Zu Hause angekommen wünschten sie sich eine gute Nachtruhe und verabredeten sich zur frühen Sonnenreise, um über das Problem weiter zu reden und es zu klären.

      Ein Schmied machte den Vorschlag, die Felsen mit Hilfe von stabilen Balken in den Abgrund zu stürzen, die Anwesenden konnten sich unter diesem Vorschlag nichts vorstellen, der Schmied winkte sie heraus und ging mit ihnen zum Dorfrand in die Nähe der Schmiede. Hinter der Schmiede lagen einige beachtlich große Felsbrocken, der Schmied nahm einen kürzeren Balken und legte diesen kurz vor dem Stein auf den Boden, dann schob er einen dicken Balken unter den Felsen, so weit es ging, und wippte mit dem Balken den Fels los und schon bewegte sich der große Brocken.

      Jetzt begriffen die Männer, was der Schmied vorhatte und vereinbarten, mit der neuen Sonnenreise erneut zu dem Pass zu reiten und den Versuch zu wagen.

      Mit der frühen Morgensonne versammelten sich auf dem Dorfplatz eine Menge Männer mit Packpferden und Fuhrwerken, die mit allerlei Werkzeugen, Eisenstangen, Balken und Seilen beladen wurden. Der junge Soldat kletterte wieder als erster die Felsen hoch und befestigte etappenweise Strickleitern, so dass die nachfolgenden Männer den Aufstieg leichter schafften.

      Mit den starken Seilen wurden die Balken und Eisenstangen hochgezogen. Nach einer Weile standen alle vor dem riesigen Berg aus Felsbrocken und Geröll. Der Schmied ging lange Zeit um diese Felsen herum, klopfte hier und klopfte da und sagte dann unvermittelt zu den wartenden Männern: „Mit diesem Stein beginnen wir.“

      Drei, vier Männer schoben die schweren Balken unter den Felsen und begannen unter der Anleitung des Schmiedes mit dem Balken zu wippen, der Schmied schlug Keile unter den Stein und urplötzlich rollte der Felsbrocken auf den Abgrund zu und riss gleich mehrere Steine mit herunter.

      Mit Donnergetöse knallten die großen Felsbrocken auf den Boden zwischen Felswand und Fluss, durch den Aufprall zerplatzten die großen Felsbrocken. Die unten stehenden Weisen zeigten an, dass die Steine genau richtig lagen.

      Jetzt donnerte Stein auf Stein in die Tiefe, bis der ganze Berg von Steinen und Geröll unten in dem Pass lag. Der Soldat war währenddessen weiter in den Felsen umher geklettert und fand unweit