Edgar Wallace

Gangster in London


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      Edgar Wallace

      Gangster in London

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       27

       28

       29

       30

       Impressum neobooks

      1

      Eine hübsche junge Dame stieg die Stufen zur Haustür von Berkeley Square Nr. 147 hinauf und klingelte energisch. Ihre ungewöhnliche Größe fiel nicht auf, weil ihre Figur durchaus gut proportioniert war. Ihr Gesicht war hübsch, wenn auch nicht im gewöhnlichen Sinne. Alles an ihr verriet eine Persönlichkeit, die weit über dem Durchschnitt stand.

      Die Haustür öffnete sich, und ein Diener sah die Dame fragend an.

      »Kommen Sie wegen der Stellung ...?«

      »Ist der Posten bereits vergeben?«

      »O nein! Wollen Sie nicht nähertreten?«

      Er führte sie in ein großes, kühles Zimmer, das sie an den Warteraum eines Arztes erinnerte. Nach fünf Minuten erschien er wieder. »Kommen Sie bitte mit.«

      Diesmal brachte er sie in die Bibliothek. An den Wänden standen Schränke und Regale, und auf dem Tisch lag eine Menge neuer Bücher.

      An dem großen Schreibpult saß ein hagerer Herr, der das junge Mädchen über seine Brille hinweg betrachtete.

      »Nehmen Sie Platz! Wie heißen Sie?«

      »Leslie Ranger.«

      »Sie sind wohl die Tochter eines pensionierten Offiziers oder sonst eines vornehmen Herrn?«

      »Nein. Mein Vater war kaufmännischer Angestellter und arbeitete sich zu Tode, um seine Familie anständig durchzubringen«, erwiderte sie und bemerkte, daß seine Augen aufleuchteten.

      »Haben Sie Ihre letzte Stellung aufgegeben, weil Ihnen die Arbeitszeit zu lang war?« fragte er barsch.

      »Ich habe sie aufgegeben, weil der Chef zudringlich wurde ...«

      »Großartig!« erwiderte er ironisch. »Wie ich aus Ihren Zeugnissen sehe, stenographieren Sie unglaublich schnell; und die Handelskammer bestätigt hier, daß Sie vorzüglich maschineschreiben können. Dort steht eine!« Er deutete mit seinem dürren Finger darauf. »Setzen Sie sich und schreiben Sie nach meinem Diktat! Papier liegt auf dem Tisch, Sie brauchen sich nicht vor mir zu fürchten – und nervös brauchen Sie auch nicht zu sein!«

      Sie spannte ein Blatt in die Maschine und wartete. Gleich darauf begann er außergewöhnlich rasch zu diktieren. Die Tasten klapperten unter ihren flinken Fingern.

      »Sie sprechen zu schnell für mich«, sagte sie schließlich.

      »Das weiß ich. Kommen Sie wieder hierher!« Er zeigte auf den Stuhl, der dem Schreibtisch gegenüberstand. »Welches Gehalt beanspruchen Sie?«

      »Fünf Pfund die Woche.«

      »Ich habe bisher nie mehr als drei gezahlt. Ich werde Ihnen vier geben.«

      Sie erhob sich und griff nach ihrer Handtasche. »Es tut mir leid.«

      »Also gut: fünf Pfund! Welche fremden Sprachen beherrschen Sie?«

      »Ich spreche fließend Französisch, und ich kann Deutsch lesen.«

      Er schob die Unterlippe vor, was sein Gesicht noch abstoßender machte. »Fünf Pfund sind eine Menge Geld ...«

      »Französisch und Deutsch sind eine Menge Sprachen!« entgegnete Leslie.

      »Wollen Sie sonst noch etwas wissen?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Nichts