Celine Ziegler

Die Collide-Lovestory


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darauf herum.

      "Ich hab gehört, dass du in London aufs College gehst", fängt Danny ein Gespräch mit mir an und lehnt seine Ellenbogen am Tisch an.

      Aus Höflichkeit lege ich mein Handy auf den Tisch und nicke. "Ja, auf die ZOS."

      Danny lächelt nur mit einem Mundwinkel und betrachtet mich. Er hat dieses typische Macholächeln. Ich könnte kotzen. "Scar hat mir schon viel von dir erzählt. Sie meinte, dass du Schriftstellerin werden willst?"

      Ich hebe die Augenbrauen. Wieso erzählt Scar ihm solche Dinge? Das tat sie doch sonst auch nie.

      "Aber das ist auch das einzige, das ich über dich weiß." Er lacht und mir strahlen seine weißen Zähne entgegen.

      "Mehr gibt es auch eigentlich nicht zu wissen." Ich quetsche mir ein Lächeln heraus und spiele mit meinem Becher.

      Danny legt den Kopf schief. "Da gibt es bestimmt noch mehr. Zum Beispiel, ob du einen Freund hast?"

      Ich runzle die Stirn und betrachte ihn misstrauisch. Was soll diese Frage? Es kommt glatt so rüber, als würde er mich anmachen wollen. Langsam schüttle ich den Kopf. "Nein, habe ich nicht."

      "Tatsache? Kann ich mir gar nicht vorstellen." Er betrachtet mich von oben bis unten.

      Ich will definitiv nicht mehr mit ihm reden. Danny verhält sich sehr merkwürdig. Ich halte Ausschau nach Scar, kann sie aber nicht entdecken.

      "Suchst du Scar?", fragt Danny und verfolgt meinen Blick.

      "Ja."

      "Sie ist bei Andrea, da wird sie auch länger bleiben. Die beiden haben etwas zu besprechen. Also sind wir wohl oder übel allein hier."

      Ganz bestimmt nicht. Ich bleibe nicht an Scars Geburtstag zum zigsten Mal allein in irgendeiner Ecke. Ich trinke den letzten Schluck meines Bechers und packe mein Handy in meine Hosentasche. "Ich werde gehen."

      Danny hält meinen Arm fest, als ich gerade aufstehen will. "Wieso denn? Ich dachte, wir beide könnten uns ein wenig besser kennenlernen."

      "Wieso?" Ich runzle wieder die Stirn.

      Er zuckt mit den Schultern und grinst. "Weiß nicht, weil du Scars beste Freundin bist und ich ihr Freund. Wir sollten uns doch verstehen, oder?"

      Ich will wirklich nicht unhöflich sein, deshalb nicke ich einfach ergeben und setze mich wieder neben ihn.

      "Gut." Danny grinst. "Wir sollten einen zusammen trinken, findest du nicht?"

      "Von mir aus." Einer schadet nicht.

      Danny schüttet Bourbon in die Shotgläser von ihm und Scar und schiebt mir eins hin. "Also", er hält sein Glas hoch. "Auf einen guten Abend."

      Ich stoße mit ihm an und wir kippen die Shots herunter. Bourbon pur ist absolut widerlich und brennt im Hals, deshalb muss ich mir ein Husten verkneifen.

      "Also Ravely, wie kommt es, dass so ein hübsches Mädchen wie du keinen Freund hat?"

      Ich verschlucke mich an meiner Spucke und räuspere mich dann. "Ehm, ich... weiß nicht."

      "Ich wette, dir rennen viele Männer hinterher, nur bist du zu unnahbar und lässt sie reihenweise abblitzen."

      Ich reiße erschrocken meine Augen auf und starre ihn an. Ich bekomme kein Wort heraus.

      Danny kommt näher zu mir und ich schrecke zurück. Er flüstert jedoch nur etwas in mein Ohr. "Ich würde dir trotzdem noch hinterherlaufen."

      Mir klappt die Kinnlade herunter und ich sehe ihn entsetzt an. Sofort rutsche ich ein wenig von ihm weg. Das kann doch nicht sein Ernst sein? "Was zur Hölle tust du hier?"

      Danny rutscht mir wieder hinterher und lacht leise. Er ekelt mich an. "Du bist einfach so interessant, Ravely. Ich meine, wie du hier sitzt und so verschlossen bist. Allein die Tatsache, dass du Schriftstellerin bist. O Gott, das macht dich ja so heiß. Das fand ich schon cool, als Scar mir von dir erzählt hat. Die unnahbare Ravely."

      Ich muss mich beherrschen, nicht sofort los zu kotzen. Das passiert jetzt gerade nicht wirklich... "Du bist mit Scar zusammen, verdammt." Mein Ton ist scharf, damit er auch versteht, dass ich nicht gut finde, was er tut.

      Danny verdreht die Augen und sieht mich dann wieder an. "Wenn Scar nicht so dumm wäre, würde ich das jetzt auch nicht machen. Ich meine, du kommst schon seit der ersten Sekunde so privilegiert rüber, dass man dich einfach sofort kennenlernen will. Und dann noch deine Augen..." Er will mir an die Wange fassen, ich schlage seine Hand aber sofort weg.

      Ich verziehe mein Gesicht und rücke noch weiter weg von ihm. "Du bist widerlich."

      "Ach, komm schon. Sei nicht so prüde." Er lacht. Wie kann er lachen?

      Ich atme tief ein und versuche, mich zu sortieren. "Okay, wenn du mich jetzt in Ruhe lässt, werde ich Scarlett hiervon nichts erzählen."

      "Scarlett wovon erzählen?" Ich drehe mich erschrocken um und entdecke Scar genau hinter uns.

      "Ähhmm", stottere ich.

      "Nichts Besonderes Baby", sagt Danny locker, "Ravely hat mir nur von deinem Geburtstagsgeschenk erzählt."

      Ich nicke langsam. "Genau." Ich zwinge mir ein Lächeln ins Gesicht, damit unsere Lüge überzeugender rüberkommt.

      "Ach so", lacht Scar und quetscht sich an mir vorbei auf Dannys Schoß. Sie hat eine unglaubliche Fahne.

      Ich kann die beiden nicht mal ansehen, ohne sofort ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Danny ist ein absolutes Arschloch und Scar würde es das Herz -mal wieder- brechen, wenn ich ihr von der Szene Sekunden davor erzähle.

      "Lass uns noch einen trinken", sagt Danny und füllt wieder das braune Getränk in die Gläser.

      "Eigentlich will ich nichts mehr... Mir ist schon schummrig", sagt Scar leise und schiebt den Shot von sich weg.

      Danny nimmt ihn und hält ihn ihr hin. "Sei nicht so langweilig."

      Was soll die Scheiße? Will er sie abfüllen? Mit zusammen gekniffenen Augen beobachte ich sie.

      Scar scheint zu überlegen und beißt sich auf die Unterlippe. Nickt aber dann unsicher und nimmt Danny das Glas ab. Danny grinst triumphierend und die beiden kippen es runter.

      "Das ist mein Mädchen", flüstert Danny und küsst Scar. "Noch einen."

      Ich sehe, dass Scar schon Schwierigkeiten damit hat, ihre Augen richtig offen zu halten und sie ist sehr blass. Bitte, sag nein, Scar...

      Doch sie scheint kaum noch etwas mitzubekommen und nickt einfach wackelig. Danny muss sie schon auf seinem Schoß halten, damit sie nicht umkippt. Er füllt das erste Glas mit Bourbon und da springe ich auf.

      "Das kannst du vergessen", gifte ich ihn an und nehme Scars Gesicht in meine Hände, um ihr in die Augen sehen zu können. Ihre Augen sind halb geschlossen und sie scheint halb zu schlafen. "Scar, ich bringe dich jetzt in dein Zimmer."

      Sie brummt nur und ich ziehe sie von Dannys Schoß.

      "Was soll das? Ich kann wohl selbst auf meine Freundin aufpassen!", brüllt Danny aufgebracht und geht uns hinterher, während ich Scar durch das Wohnzimmer schleife.

      "Abfüllen hat nichts mit aufpassen zu tun!", rufe ich zurück und versuche sie die Treppen hoch zu schleppen. "Wenn du unbedingt auf sie aufpassen willst, dann hilf mir gefälligst sie ins Bett zu tragen!"

      Danny schnaubt nur und steht am Treppenende. Er verschränkt die Arme und lehnt sich an das Treppengelände. "Vergiss es, du kannst sie auch einfach hier unten lassen."

      Ich funkle ihn wütend an. Er ist ein noch größeres Arschloch, als ich dachte. "Arsch", zische ich leise und hoffe, dass er es nicht gehört hat, während ich mir Scars Arm um den Hals werfe, um sie irgendwie die Treppen hochtragen zu können.

      "Was hast du gesagt?", höre ich Danny rufen. Mittlerweile starren uns schon die anderen Leute an. Ich fühle mich wie im Zoo. Ich will wirklich keine Szene