Jörgen Dingler

Oskar trifft die Todesgöttin


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sich insgeheim, wie Bob noch kurz vor seinem Tod darauf hingewiesen hatte, dass nichts mit ihm in Verbindung zu bringen war. Bob brüstete sich sogar damit. Nichts deutete auf den fleißigen, gewissenhaften Blonden mit den klischeehaft deutschen Tugenden. Auch hatte er niemandem von seinem Durchbruch in dieser Entwicklung erzählt. Nur vor seinem Chef hatte er die Karten aufgedeckt, ihm seine Asse gezeigt.

      Er verweigerte sich der Empfehlung des firmeneigenen Psychologen, mindestens eine Woche lang zuhause zu bleiben, heuchelte dem, dass Arbeit die beste Ablenkung sei und erschien wie alle anderen am Tag nach der Trauerruhe im Unternehmen. Dummerweise nahm Bob mit Oskars Motiv auch seine Entwicklungsarbeit mit ins Grab. Der Chef schätzte den Wert der Arbeit richtig ein. Diese Arbeit war abgeschlossen, und Bob hatte sie daher vor jedem Fremdzugriff gesichert. Vielleicht hätten die fähigsten Programmierer mit Hackertalenten einen Zugriff auf den einzigen personalisierten Computer von Soft Apricot gehabt. Kollegen, die zumindest darin noch besser als er sein mussten. Aber wer immer danach suchte, musste wissen, dass es etwas zu suchen gab. Dieses Wissen ließ wiederum den Schluss zu, irgendwas mit der gesuchten Sache zu tun zu haben. Er würde den Teufel tun, sein Motiv für das Dahinscheiden des Chefs auf dem Silbertablett zu servieren. Insofern zog er es vor, keine Mitwisser zu schaffen, obwohl es ihm nicht gelang, in Bobs Rechner einzudringen. Bevor es auffiel, stellte er dieses Vorhaben nach dem zweiten Versuch ein. Seine goldbringende Entwicklung, die er so nie wieder rekonstruieren könnte, war unwiederbringlich verloren! Jeder weitere Versuch, daran etwas ändern zu wollen, könnte ein Motiv dafür liefern, dass Bobs Tod kein Unfall war. Da der Boss und er sich hervorragend verstanden hatten, bis zum verhängnisvollen Ende auf dem Golfplatz sogar freundschaftlich verbunden schienen, schied das aus. Also nahm er alles hin, wie es war. Immer noch besser als eine Mordanklage! Außerdem würde er wohl seinen Arbeitsplatz behalten, weil Bob ihn jetzt nicht mehr entlassen konnte – Kunststück! Doch es war eine trügerische Sicherheit, ein vermeintlich kleineres Übel, indem er sich wähnte.

      An diesem vierten Morgen nach der Trauerpause war der komische Typ auch wieder da, der vorher nicht jeden Tag da war. Und jetzt war er bereits den vierten Tag hintereinander da. Dieser amerikanische Freelancer mit dem wilden dunklen Haarschopf, der auch sonst einen ziemlich schlunzigen Eindruck machte. In Irland spuckten zwar alle nicht gerade ins Glas, aber dem sah man es wirklich an. Beide hatten sich bislang nicht sonderlich beachtet, so schien es zumindest. In den Tagen nach dem Tod des CEOs hatte dieser von den anderen geschnittene Nerd irgendwie ein Auge auf ihn geworfen. Nein, nicht im sexuellen Sinne. Der komische Ami war sicher manches, wenn nicht gar ein verkappter Soziopath, aber schwul ganz sicher nicht. Das wirklich Sonderbare war, dass der zuvor auffallend ungesellige Ami nun mit ihm redete, gar süffisante Bemerkungen machte, zwinkerte. Warum auf einmal? Dem war doch vorher jeder egal, genauso wie niemand sich um ihn kümmerte.

      Oskar drehte den Computer an seinem Arbeitsplatz auf. Er durchlief die Routine eines jeden Morgens: E-Mails abrufen, dann ins firmeneigene Intranet gehen, was heute so anliegt. Auf dem Flachbildmonitor poppte auf einmal ein Fenster auf. Eine Botschaft speziell für ihn. Der Text spielte auf einen populären Teenager-Horrorfilm jüngeren Datums an.

      ‚I know what u did this summer!‘

      Die Schrift stand auf dem kontrastmäßig zurückgenommenen, gesofteten Foto von einem Golfplatz. Nein. Nicht von einem, von dem Golfplatz. Er starrte eine Zeit lang paralysiert auf den Bildschirm, dann klickte er hektisch das Intranet zu. Das Motiv verschwand.

       Wie? Verflucht! Wer konnte… ???

      Es riss ihn innerlich. Er sah sich im Großraumbüro um und versuchte dabei so unauffällig und ruhig wie nur möglich zu sein. Wenigstens war niemand hinter ihm, der gesehen haben konnte, was er gesehen hatte. Er blickte wieder nach vorn, an seinem Monitor vorbei. Dort vorn saß der sonderliche Ami und kräuselte seine buschigen Augenbrauen.

      Er sieht mich an… dieser Arsch sieht mich an. Weil er es weiß.

      Er ist es.

       Greg… Greg Norman…

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