Beate Reinecker

Dein Geschenk an Dich


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die Menschen beeindrucken und hast dein Selbst verraten. Deine Schwingungen sind schlecht. Dein Filter der Angst hat das Natürliche zerstört. Du zappelst an den Fäden des Gefallen-Wollens. Deine Sprache ist stockend und dein Atem kann nicht frei fließen. Deine Kraft schwindet, obwohl du gesund bist. Das Sieb der Anpassung hat deine Aura zerstört. Du kannst niemanden beeindrucken. Langsam aber sicher verstehst du, dass es so nicht weitergehen kann, denn deine Symptome weisen dir den Weg. Hier läuft etwas schief, hier geht es nur noch weiter abwärts. Du kannst nicht länger die Sprache der anderen sprechen. Es betrifft dein Selbst, und du willst auch nicht mehr länger die Formeln der anderen imitieren. In dir brodelt ein Vulkan. Deine persönliche Note will ans Licht. Deine Ausdruckskraft und deine Stimme, deine Duftmarke, alles will ins Freie und gesehen werden. Du tastest dich an dich heran. Der Kontakt zu dir hilft dir, den Kompass deines Selbst neu zu entdecken. Du kannst durchs Leben navigieren. Dein Mut, deine Individualität, dein inneres Feuer werden dir die Sicht, den Weg, die Kraft schenken. »Trau dich, du selbst zu sein und dich zu zeigen! Dein Gang wird schwungvoll und dynamisch werden. Du wirst nicht länger an Fäden zappeln. Die anderen können dich nun ernst nehmen. Du wirst leuchten und den anderen eine Hilfe in der Dunkelheit werden. Du hast dich befreit. Deine Rettung dient als Vorbild für andere.« Die Zeit der Künstlichkeit ist lange vorbei. Nun wirst du nicht länger deine persönliche Note verraten. Du wirst deine individuellen Antennen trainieren, du wirst deine Augen und Ohren öffnen. Deine Stimme wird klar und kräftig. Nun darfst du ein Wegweiser für andere sein. Das Zentrum deines Ichs wird zum Kompass in dunklen Stunden. Du wirst zum Vorbild und zum Leuchtturm im Nebel des Lebens. »Befreie dich aus deiner Zwangsjacke! Wer hat dich eingeschnürt? Wer wollte dich nicht dich selbst sein lassen? Wer wollte dich nur in einem bestimmten Licht sehen? Wer konnte dich nicht ernst nehmen? Entfessel dich! Wirf dich ins Leben! Zeige dich, so wie du bist! Du bist gut! Du bist richtig!« Dein Mut und deine Individualität lassen dir Flügel wachsen. Auch du bist ein Künstler, denn du hast einen individuellen Ausdruck, eine persönliche Sicht auf die Welt. »Schau mit freien, offenen Augen in die Welt! Das Zentrum deines Ichs wird dein Kompass sein! Wenn du den Bezug zu dir pflegst, wirst du niemals verkümmern. Lebe dein Selbst!«

      Verpasste Chancen

      Du hast einen festen Wohnsitz und fühlst dich heimatlos. Immer wieder vermeidest du, nach Hause zu gehen. Es rebelliert eine innere Kraft in dir, deine vier Wände aufzusuchen. Eigentlich bist du schon seit längerem heimatlos. Das Verdrängen ist zum Tagesgeschäft geworden. Das alles willst du dir nicht eingestehen. Du hast dir Parallelwelten erschaffen, um zu überleben. Doch die Probleme werden immer bedrohlicher. Alle Fluchtversuche werden irgendwann entdeckt und du musst dir neue Strategien einfallen lassen. Der Druck erhöht sich von Jahr zu Jahr. Deine innere Aushöhlung lässt dich zu einem verwirrten, heimatlosen Leidenden werden, der in sich keinen Schutz mehr finden kann. Andere Menschen können nicht mehr helfen, da du niemandem dein Elend mitteilen möchtest. Du willst nicht ertappt werden. Niemand soll dich als Schwächling erkennen. Du schämst dich dafür, ein Manipulierter zu sein. Du schämst dich dafür, als Flüchtling im eigenen Leben nicht mehr ein noch aus zu wissen. Deine Standpunkte haben sich aufgelöst, genau wie du. Die Rolle, in der du steckst, hält dich gefangen und dein schauspielerisches Talent verhilft dir, diese Seifenoper weiterhin zu bedienen. Der Stress ist dir anzusehen, denn die vielen Rollen und Lügen erfordern immer mehr Energie, Zeit und Verdrängen. Du schaffst es nicht, zu den Menschen zu stehen, die du von Herzen liebst. Noch schlimmer: Du hast sie regelmäßig verraten. Du hast es billigend in Kauf genommen, diejenigen zu verletzen, die du von Herzen liebst. Du musstest es dir angewöhnen, Lügen, Ausflüchte und Scheinargumente zu bedienen, um deine Welt der Heuchelei aufrechtzuerhalten. Bei all diesen Vorgängen wirst du schwächer und schwächer. Du bist zum ausweichenden Weichei verkommen. Deine Selbstachtung schwindet, du verschwindest. Du willst deinem Unterdrücker gefallen, du willst ihn beeindrucken. Dieser fordert immer mehr Selbstverleugnung. Du sollst ihn umschmeicheln, Freunde und Lebenseinstellungen verraten. Du sollst dich selbst verraten und alle mit Kritik überziehen, die es gar nicht nötig haben. Der Sog der Unterdrückung nimmt seinen Lauf, du steckst bis zum Hals im Sumpf und denkst verzweifelt über neue Fluchtpunkte nach. Du fühlst dich heimatlos, ratlos und unverstanden. Die es ehrlich mit dir gemeint haben, hast du verraten. Es wurde unausgesprochen von dir erwartet. Du hast nachgegeben und dich aufgegeben. Nun fühlst du dich heimatlos, allein und ausgebrannt. Sämtliche Abfahrten, Chancen und Aufklärungsversuche hast du missachtet. Dein Wohnsitz ist nicht dein zu Hause und dein Gehirn gehört dir nicht mehr. Du hast deine Werte verraten, du hast dich selbst verraten. Nun gehörst du dir nicht mehr. Du bist zum Kasper, zur Puppe verkommen. Du zappelst an den Fäden deines Herrschers. Deine Ohnmachtsgefühle frustrieren dich und deine Wut geboren aus der Machtlosigkeit höhlt dich von innen aus. Du bist zerfressen von deiner Wut, deiner Abhängigkeit, deiner Ohnmacht. Es steht sehr schlecht um dich, denn deine Krankheit heißt Fremdbestimmung und deine Leiden bedeuten den Selbstverlust. Manchmal spricht noch dein Selbst zu dir, doch es währt nur sehr kurz, du lässt es nicht zu. Du verdrängst dein Ich, du missachtest es, denn es wird von deinem Gebieter so gefordert. Dein Unterbewusstsein ist vollgestopft von Schieflagen, Lügen und Heucheleien. Es würde Jahre dauern, diesen Sumpf trocken zu legen. Es stinkt zum Himmel und unterbewusst weißt du, dass du dich tagtäglich immer wieder aufs Neue verrätst und deine Lage schlimmer und aussichtsloser werden lässt. Die Kettenreaktionen sind nicht zu stoppen. Du bist zum Spielball deiner Lügen verkommen. Du kannst nicht mehr in den Spiegel sehen. Dein Leben ist aus den Fugen geraten. Das alles bedeutet für dein Ich eine permanente Bedrohung, Folter. Du wechselst die Rollen wie deine Hemden. Manchmal kommst du durcheinander und verlierst für einen Augenblick die Selbstbeherrschung. Der Ärger über deinen Kontrollverlust ist riesengroß und du befürchtest, dass irgendjemand deinen bedauernswerten Zustand erkennen könnte. Das Vertuschen, Verdrängen und Weglaufen ist zu deinem Tagesgeschäft geworden. Deine Zwanghaftigkeit fällt jedem Freiheitsliebenden auf. Da du so unendlich viel unter den Teppich kehren musst, bist du genau damit permanent beschäftigt. Es ist traurig, dich so hilflos zu sehen. Das Vertuschen und Verdrängen kostet deine Lebenskraft und raubt dir dein Selbst. Niemand soll dir deine Schwäche und Hilflosigkeit ansehen. Die äußere Hülle, der Scheinentwurf einer Identität wird peinlich gepflegt, denn du wärst mit der Konfrontation deiner Seifenoper hoffnungslos überfordert. Das Leben rauscht nun täglich an dir vorbei. Lebenschancen werden nicht ergriffen, da die Angst und die angenommenen Rollen das Denken und Handeln blockieren. Die Fremdbestimmung hat zugeschlagen. Gleichzeitig wird das Image des Geschäftstüchtigen, Kreativen gepflegt. Neue Fluchtmöglichkeiten werden peinlich genau entwickelt und durchorganisiert. Das gesamte Leben ist nun von Parallelwelten durchzogen. Es fällt immer schwerer den Überblick bei all den Lügenwelten zu behalten. Die Kräfte schwinden und die Lebenschancen sowieso. Eine verpasste Chance reiht sich an die andere.

      Der Weg zur Quelle

      Wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle. An der Quelle ist das kostbare Wasser sauber, frisch und glasklar. Es wäre schön und lebenserhaltend, wenn es so bliebe. Wir alle sind gefordert, stark und mutig mit hart erarbeiteten Kriterien der Quelle entgegenzulaufen, zu schwimmen, zu tauchen. Wir dürfen nicht nachlassen, den geeigneten Weg zu finden. Wir sind gefordert, uns zu informieren und wachsam zu bleiben. Nur der Starke, der Wache und Mutige wird immer und immer wieder den Weg zur Quelle suchen. Er oder sie wird sich nicht ablenken und verführen lassen. Die Faulheit wird keine Chance bekommen, die Bequemlichkeit wird nicht zur Desorientierung führen können. Wer mitläuft ist ein Mitläufer. Wer sich keine Kriterien erarbeitet, um eine ethische Kompetenz zu erlangen, wird weggespült. Wer nicht die Klarheit und Wahrheit sucht, wird den Weg zu der lebensspendenden Quelle übersehen. Wer nicht an seiner Mündigkeit, an seinem klaren Bewusstsein arbeitet, wird den Verlauf der Quelle aus den Augen verlieren. Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle! Nur wer selbstbestimmt, logisch und ethisch orientiert denken kann, wird in der Lage sein, den Fallen und Verlockungen irgendwelcher Scheinvorteile zu entkommen. Um mutig zu sein, bedarf es des eigenen Antriebs, die gesellschaftlichen Zusammenhänge erfassen zu wollen. Um ein erfülltes Leben führen zu können, brauchen wir den freien Blick auf die Gerechtigkeit. Wir brauchen die Stärke, gegen den Strom zu schwimmen, um zur glasklaren Quelle der Erkenntnis zu gelangen. »Lasst uns alle mutig genug sein, in das Licht der Wahrheit zu sehen!« Du wirst