Beate Reinecker

Dein Geschenk an Dich


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niemals zu einer Marionette, die hin und hergeführt wird! Lasse dich niemals vor den Karren spannen! Pflege dein globales Auge! Du wirst erkennen, dass nur die Gewaltlosigkeit uns zu Menschen werden lässt!«

      Der Stachel im Fleisch

      Man liebt und fürchtet dich. Du bist der Stachel im Fleisch. Wenn man dich einlädt, fällt es schwer, unerkannt zu bleiben. Du bist anstrengend, weil du nach der Wahrheit suchst. Du verbreitest ein Gefühl der Wärme, da sich jeder in dir spiegeln kann. Deine Wahrheitsliebe leuchtet in der Dunkelheit der Verdrängung. Doch du wirst gemieden und umgangen, da dein Strahlen die Augen der Verdrängenden schmerzen. Deine Worte werden zu Stacheln mit Widerhaken, da sie sich in den Gehirnen der Menschen festsetzen. Sie schallen nach. Sie hinterlassen Spuren. Sie sorgen für Unruhe im reibungslosen Verlauf des Vertuschens und Verdrängens. Gleichzeitig wirst du geliebt für deine Leuchtkraft in den kalten, düsteren, nebeligen Tagen des Schweigens und Verdrängens. Die Menschen lieben die Wärme, die Klarheit und die Wahrheit. Niemand möchte belogen werden. Niemand möchte selber hinters Licht geführt werden und dennoch ist die Schauspielerei allgegenwärtig. Du wirst verehrt und gefürchtet. Du wirst versteckt und wenn Katastrophen drohen, angerufen. Du bist der Stachel im Fleisch der Lügner.

      Der Laufstall

      Du konntest deine Freiheit nicht begreifen, nicht genügend schätzen. Sie war immer da, um dich herum und du brauchtest für sie niemals zu kämpfen. Doch die Angst war dein ständiger Begleiter. Es war dir aus den vielfältigsten Gründen nicht möglich, innerlich frei und unabhängig zu leben. Du suchtest in deiner Unerfahrenheit einen Schutzraum. Wenn Schlösser hinter dir zuschnappten und Verbote vor der Haustür hingen, fühltest du dich auf der sicheren Seite. Du hattest das Gefühl, dass sich jemand um dich kümmert und dass du geliebt wirst. Als du in jungen Jahren frei und unabhängig durch die Straßen deiner Stadt liefst, sahst du von weitem einen geschmückten Ort, der sehr einladend aussah. Dieser Platz blendete dich, denn er versprach dir Sicherheit und Geborgenheit im Großstadtdschungel. Es blitzte und glänzte am Ort deiner Träume. Alles schien so sicher, abgesichert und aufgeräumt. Es herrschten strenge Regeln und Verbote. Du giertest nach Sicherheit, nach Vorschriften, denn es war für dich zu mühsam, selber zu denken. Andere sollten sich die Mühe machen, zu reflektieren und die Welt zu interpretieren. Du wolltest dich in einer kuscheligen Ecke verstecken, ausruhen und abwarten. Doch das führt in die Lethargie und zu einer schlimmen Starre. Die Zwangsjacke droht, wenn du nicht für deine Freiheit und Selbstbestimmung eintrittst. Die Destruktiven lieben die stillen Opfer. Sie saugen sie aus und verpassen ihnen einen Maulkorb. Der Bequeme wird eingesponnen und ausgesaugt. Nichts bleibt von ihm oder von ihr übrig, wenn der Stachel der Fremdbestimmung ins Gehirn vordringt. Die Wehrlosigkeit, die Bequemlichkeit, die Orientierungslosigkeit haben den Weg zur Selbstaufgabe, zur Starre bereitet. Als du auf der Suche nach der Sicherheit warst, verwechseltest du das schummerige Leuchten des Verlieses mit dem wohligen Ort einer wirklichen Heimat. Du verwechseltest den Laufstall mit einem Ort, an dem du »du selbst« sein kannst und darfst. Doch du liefst geradewegs in die Fänge der Fremdbestimmung. Du wolltest ankommen, zu Hause sein, in Sicherheit und Geborgenheit leben. Schnell warst du zu vielen Kompromissen und dem Verrat deiner Vorlieben, Freiheiten und noch unbeholfenen Überzeugungen bereit. Das Schimmern des Verlieses lockte und du klebtest auf den Stufen zur Unfreiheit. Du wurdest eingesponnen. Dein Denken und Fühlen gehörte und gehorchte dir nicht mehr. Du zappeltest am Haken, am Widerhaken. Du tauchtest ein in die Welt der scheinbaren Sicherheit. Hier herrschten nun strenge Regeln, feste Rituale, Verbote und Gebote. Du konntest das Denken anderen überlassen und du spürtest eine Entlastung. Die vielen Regeln und Verbote suggerierten dir, dass es jemand gut mit dir meint. Deine Freiheit gehörte nun zur Vergangenheit. Dir war es in deiner Jugend nicht möglich gewesen, sie angemessen zu schätzen. Du warst von ihr umgeben und du hattest mehr als genug von der großen, wilden Freiheit. Doch ein ängstlicher Mensch kann diesen Freiraum oft nicht genießen. Der große Raum, die vielen Chancen und Wege können verunsichern. Du suchtest Schutz und klettertest in den geschmückten Laufstall. Überall hingen Schilder, Verbote und genaue Vorschriften. Das Denken übernahmen nun andere. Es wurde für dich gesorgt, gedacht und geplant. Du wurdest verplant. Dein Leben verlor sich im Denken der anderen. In deinen Sternstunden schautestest du durch den Zaun. Die Außenwelt war zum verbotenen, gefährlichen Gebiet erklärt worden. Manchmal überwandest du kurz deine Angst und die Vorurteile. Du gönntest deinen Augen ein wenig Abwechslung. Es gab eine Welt außerhalb deines Laufstalls. Zu deinem Erstaunen war diese Welt schön, reizvoll und sie schmeckte nach Abenteuern, Freiheit. Du dachtest an frühere Zeiten zurück. Damals liefst du frei und unbekümmert durch die Stassen. Du konntest links und rechts abbiegen. Es war dir zu jenen Zeiten nicht bewusst und die Freiheit machte dir Angst. Nun vermisst du sie von Tag zu Tag mehr. Der Laufstall kann dir keine Geborgenheit mehr bieten, er ist zur Qual geworden. Du schwörst dir: »Wenn ich noch einmal den Weg nach draußen in die Freiheit finde, so werde ich sie niemals mehr aufgeben!«

      Die Spuren der Evolution

      Heute haust du mal wieder ordentlich auf den Putz. Du bist das Alphatier und fletschst die Zähne. Es wird deutlich, dass du den Weibchen gefallen willst. Du befindest dich in einem fremdgesteuerten Zustand und jeder kann erkennen, dass dein Handeln jeglicher Logik entbehrt. Hormone überfluten dein Gehirn. Keiner weiß, wann bei dir das Bewusstsein wieder einsetzt. Es kann Stunden, Tage oder Wochen dauern. Du fühlst dich stark und unbesiegbar. Dein Hormoncocktail verleiht dir Flügel. Du hebst ab und willst neue Ufer erreichen. Vielleicht suchst du unbewusst nach Möglichkeiten, dein Erbgut weit entfernt zu verbreiten. Niemand weiß das so genau und du sowieso nicht. Deine Handlungen deuten daraufhin, dass du deiner Taten und ihren Auswirkungen nicht bewusst bist. Die Hormone steuern dein Leben und du interpretierst diesen Zustand als Abenteuerlust. Irgendwann wirst du wach und dich in Lebensumständen wiederfinden, die dich nun heftig fordern werden. Pflichten und Grenzen werden dich einschränken. Wenn du wieder zu Bewusstsein kommst, wenn dich die Realität wieder eingeholt hat, kannst du erkennen, dass du als Teil der Evolution nur mäßig über dein Selbst bestimmst.

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