Victoria Trenton

Ein sehr besonderer Yachturlaub


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leicht, einen Mann zu finden, da sie überdurchschnittlich attraktiv sind, aber beide hatten zur Zeit keinen festen Partner.

      Also, hier kommt die Geschichte:

      Der Hafen von Puerto Portals

      Jana und Carolin waren zum zweiten Mal gemeinsam nach Mallorca in den Urlaub geflogen. Das erste Mal war vor einem Jahr, da hatten sie ein Sparangebot außerhalb der Hochsaison. Beiden gefiel es, aber beide hatten sich auch mehr erhofft. So wiederholten sie den Trip in diesem Jahr. Da Janas Freundin Sonja in einem Reisebüro schafft, haben sie wieder ein günstiges Angebot erhalten. Hotel und Flug hatten sie getrennt gebucht.

      Ziel war nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern beide waren auch darauf aus, Party zu machen, wie man so sagt, und ein paar hübsche Jungs abzuschleppen, wenn es sich denn ergeben sollte. Die jungen Frauen sind schon vor dem Urlaub keine Kinder von Traurigkeit gewesen. Was sie dann aber erlebten, war aber schon sehr pikant.

      Noch am ersten Abend war beide in der Disco, aber erst einmal nur zum Umschauen. Keiner der Jungs war so richtig heiß, aber das könnte ja noch werden in den nächsten Tagen, dachten die jungen Frauen. Am nächsten Tag erkundigten sie den Ort. Besonders der Hafen schien interessant. Da sie nur Halbpension gebucht hatten, würden sie dann und wann etwas Essen gehen und hier am Hafen gab es schöne Lokale und eine Flaniermeile. Neben dem alten traditionellen Hafen gab es einen modernen Yachthafen. Von der Ferne sahen sie die kleinen und die großen Boote. Drei Schiffe überragten die anderen in jeder Hinsicht. Leider war der Yachthafen eingezäunt, dennoch schlenderten sie zu dem Tor mit Wachhäuschen.

      Jana, die ein wenig Spanisch konnte, ging spontan hinein und fragte den Wachmann, wie man denn näher an die Boote kommen könnte. Der Wachmann antwortete in gutem Deutsch, dass nur Eigentümer, Gäste und Besucher Zutritt haben. Carolin trat hinzu, als Jana wieder gehen wollte. „Wir wollen nur mal kurz die Yachten anschauen. Wir bleiben auf der Mole und sind in zehn Minuten wieder zurück.“

      „Nein,“ antwortete der Wachmann. „Das geht leider nicht. Die meisten Eigner mögen keine neugierigen Touristen.“

      „Kann man da nicht mal eine Ausnahme machen?“

      „Nein.“

      Unbemerkt war ein älterer Mann mit Vollbart durch die offene Tür eingetreten. Er hatte das Gespräch mitgehört und bot spontan an: „Ihr wollt mal auf so eine Yacht? Mir gehört die Segelyacht dort hinten, die Marie van der Kolk. Ich kann Euch einladen.“

      „Echt?“ war Jana über die Freundlichkeit erstaunt. „Was müssen wir dafür machen?“

      „Nichts. Ihr müsst nur Euren Pass zeigen. Euer Name wird in der Besucherliste eingetragen. Dann seit ihr meine Gäste und ich kann Euch mein Schiff zeigen.“

      „Das ist sehr nett von Ihnen, vielen Dank.“

      Die beiden kramten ihre Papiere hervor. Dem Wachmann genügte auch ein Führerschein. Dann gingen sie mit dem alten Mann auf das Gelände.

      Er erzählte, dass er meistens durch das Wachhaus geht, dann muss der Wachmann nicht extra herauskommen, um das Tor zu öffnen. „Ich bin viel zu Fuß unterwegs. Nur wenn ich zum Markt gehe, dann nehme ich das Fahrrad.“

      „Sie sprechen gut deutsch, aber sie sind kein Deutscher, oder?“ fragte Carolin.

      „Nein ich komme aus den Niederlanden. Vor einigen Jahren bin ich von der Nordseeküste bis hier her gesegelt. Jetzt mache ich nur noch kleine Touren. Ich habe das Schiff und wohne darauf. Mein Nachbar vom Liegeplatz gegenüber frotzelt immer: Ich solle mir lieber einen Wohnwagen hinstellen, wie es die Holländer doch so gerne machen.“ Der Mann lachte, er schien sehr freundlich.

      Die drei gingen etwas die Mole entlang und dann auf einen Steg. Buchstäblich das kleinste Boot, das dort vertäut war, war die Marie van der Kolk. Weiter hinten waren die Boote alle noch kleiner, aber bis zu diesem Segler waren überwiegend große und luxuriöse Motoryachten zu sehen gewesen. Die beiden Mädchen konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen. Der Mann merkte es, lächelte und lud sie ein: „Kommt mit an Bord. Ich zeige Euch das ganze Schiff. Ihr denkt das ist klein. Ist es auch im Vergleich zu den anderen Yachten hier vorn. Aber sie gehört mir und nicht einem Tourismus-Unternehmen oder einem Gangster. Und auch nicht der Bank. Ich habe lange dafür gearbeitet und gespart.“

      Die drei gingen an Bord und stiegen durch eine Luke in die Kajüte. Innen erschien das Boot viel größer, als es von außen den Eindruck machte.

      „Ein bisschen mehr Platz als in einem Wohnwagen ist hier schon, oder?“ fragte der Mann und lachte. „Hier drin ist Platz für sechs Mann Besatzung und noch für zehn Gäste. Zur Not auch ein paar mehr. Vorne sind drei Kajüten, hinten sind nochmal zwei und im Unterdeck ist Platz für die Besatzung. Im Salon könnte man auch schlafen. Als meine Frau noch lebte, haben wir mit fünfundzwanzig Mann an Bord Partys gefeiert, das ging alles.“

      „Tut mir leid, dass ihre Frau nicht mehr lebt,“ sagte Jana.

      „Sie ist schon ein paar Jahre tot. Sie ist leider zu früh gestorben, aber sie hatte ein gutes Leben. Wir sind immer FKK-Anhänger gewesen. Ich habe dann alleine noch regelmäßig FKK-Segeltouren angeboten. Besonders unter den deutschen Touristen war das immer sehr beliebt. Und ich habe immer lieber Deutsche als Engländer gehabt. Manchmal auch Franzosen, Belgier oder Landsleute von mir. Ein bisschen verrückt war mal eine Tour mit zwei dänischen und drei deutschen Paaren. Wir haben viel gelacht, hatten viel Spaß und ich habe ihnen zwei Tage Verlängerung geschenkt.“

      Der Mann zeigte alle Räume des Schiffes, ganz so, wie er das wohl früher bei seinen zahlenden Gästen gemacht hatte. Das Schiff war gepflegt, aber man sah ihm das Alter an. Was früher einmal Luxus war, wie die Badezimmer, erschien heute nur noch als gewöhnlicher Komfort. Es war gemütlich, hatte Charme aber die jungen Frauen machte diese Führung nur noch neugieriger, wie es auf den Yachten neuster Bauart wohl aussehen mochte.

      Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Als die beiden jungen Frauen wieder von Bord gingen, war es schon dunkel geworden. In einigen Yachten waren Lichter an, die meisten anderen blieben dunkel. Die Frauen verabschiedeten sich. Der Mann bot an, ihn jederzeit zu besuchen. Jetzt wo ihre Namen eingetragen sind, wäre das kein Problem. „Guckt Euch ruhig die schönen Yachten an. Aber seit auch ein wenig vorsichtig, so hübsch wie ihr seit. Manche Kerle hier sind so richtige Ganoven. Haben viel Geld, aber keiner weiß, wie sie dazu gekommen sind.“

      Die beiden schlenderten sehr langsam in Richtung des Wachhäuschens. In den Yachten, in denen Licht brannte, konnte man vereinzelt auch Menschen sehen. Auf einer der größeren Yachten fand gerade ein größeres Abendessen, oder eine kleine Feier statt. Dort saß eine größere Gruppe zusammen und schien sich am stilvoll gedeckten Tisch zu amüsieren. Auf einem anderen Schiff saß offenbar eine Familie vor einem sehr großen Flachbildschirm und schaute einen Film. Irgendwo lachte eine Frau hell.

      An einem Boot blieben sie stehen, um es genauer zu betrachten. Statt einer Gangway war eine richtige Rampe zu sehen, die, obgleich das Meer ruhig lag und nur sehr leichte Wellen in das Hafenbecken schwappten, mit den Bewegungen des Schiffes auf der Pier ein nerviges Quietschen verursachte. Die Frauen unterhielten sich und rätselten, was diese Konstruktion zu bedeuten hatte. Sie waren gerade zwei, drei Boote weiter gegangen, als ein Cabriolet durch das geöffnete Tor in den Privathafen gefahren kam. Darin saßen vier Männer. Langsamer werdend und fast geräuschlos rollte das Auto an den zwei Frauen vorbei. Kurz nachdem der Wagen die beiden passiert hatte, hielt er an. Der Fahrer rief ihnen zu: „Hey, zu welcher Yacht gehört Ihr?“

      Jana antwortete: „Zu keiner,“ fast gleichzeitig antwortete Carolin: „Zur Marie an der Kolk.“

      Der Mann legte den Rückwärtsgang ein und hielt direkt neben den Frauen: „Ihr gehört zu dem alten Holländer? Jetzt mal ehrlich – wie kommt ausgerechnet der Alte an so heiße Bräute?“

      Jana antwortete: „Der ist nett,“ während Carolin entgegnete: „Das geht Euch