H. Loof

kleine Ewigkeit


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normaler Dolch aus. Erst durch den Druck auf den Griff kamen mehrere Stacheln am Griff herausgeschossen und bohrten sich dann in die Hand. Dieser Loyalitätsdolch war offensichtlich benutzt worden. Der Griff und auch die Spitzen waren blutverschmiert. Gideon musste wohl seiner Mörderin diesen Dolch angeboten haben und diese hatte ihn wahrscheinlich ergriffen und damit Gideon getötet.

      Welche unglaubliche Selbstkontrolle muss die Frau besitzen, dachte er anerkennend.

      Bisher hatte er noch von keinem Fall gehört, dass jemand den Dolch ergriffen hatte und ihn dann auch noch verwenden konnte. Im Normalfall gibt es nur einen lauten Aufschrei vor Schmerzen, wenn sich die Dornen in die Hand bohren und der Dolch wird sofort fallengelassen.

      Er legte das Mordwerkzeug wieder beiseite und fragte den Priester: „Wie hat sie ihn getötet?“

      „Wir fanden den Großinspektor mit durchgeschnittener Kehle vor.“, erwiderte Jaap unterwürfig.

      Kilian machte sich in Gedanken eine Notiz immer außer Reichweite zu stehen, falls jemand mit einem Loyalitätsdolch getestet werden sollte.

      „Sind die Dornen vom Dolch vergiftet?“

      „Nein Herr“

      „Warum hat er die Frau zu sich kommen lassen?“, fragte Kilian weiter, während er durch den Raum schlenderte.

      „Das weiß ich leider nicht Herr. Wir wissen nur, dass ein Mann und eine Frau von Gideons Leibwache hergebracht wurden. Der Mann wurde noch am Abend in einem Gefangentransport weggebracht und die Frau wurde zu Gideon geschafft.“

      „Hm, dann holt mir die Leibwächter, ich will mit ihnen sprechen!“, sprach Kilian schon etwas angesäuert.

      In Gedanken hielt er den Priester schon für unfähig, da die Leibwächter nicht hier waren, wurde aber durch die Antwort von Jaap eines Besseren belehrt.

      Der Priester nahm eine noch unterwürfigere Haltung ein, bevor er antwortete: „Das ist leider unmöglich. Der eine Leibwächter ist auch von der Frau ermordet worden und der andere hat den Gefangenentransport begleitet.“

      Was für ein verdammter Mist, dachte Kilian im Stillen.

      „Nun gut, wo sollte der Gefangenentransporter denn hinfahren und wann kann ich mit dem anderen Leibwächter sprechen?“

      Die Haltung von Jaap wurde nun noch demütiger. Er erinnerte schon beinahe an ein Kriechtier.

      Kann es noch schlimmer kommen?, fragte sich Kilian sofort in Gedanken.

      „Den Zielort wissen wir nicht. Aber das ist auch nicht wichtig. Der Hauptmann hat gleich nachdem Gideon tot aufgefunden wurde, ein paar Männer hinterhergeschickt.“

      Der Priester machte eine Pause und es wurde deutlich, wie schwer es ihm viel weiterzusprechen.

      „Die Kutsche wurde gefunden. Es waren alle tot bis auf den Leibwächter und dem Gefangenen. Die beiden sind verschwunden.“

      „Gibt es noch mehr schlechte Nachrichten?“, fragte Kilian in einem undefinierbaren Ton.

      „Nun ja, Die Frau wurde noch nicht gefunden und ein Suchtrupp hat sich bisher auch noch nicht zurückgemeldet.“, das Gesicht von Jaap sah wirklich gequält aus, als er das sagte.

      Kilian lief eine Weile stumm durch das Arbeitszimmer und versuchte die Situation von allen Seiten zu durchdenken. Nur gab es eigentlich nicht viel zu durchdenken. Im Grunde hatten sie eine völlig aus dem Ruder gelaufene Situation. Er zählte noch mal in Gedanken alle Punkte zusammen.

       1. Gideon ist tot. Getötet mit seinem eigenen Loyalitätsdolch.

       2. Von der Mörderin und auch dem Gefangenen fehlt jede Spur.

       3. Alle Zeugen sind weg oder tot.

       4. Sie hatten es geschafft einen Gefangentransport zu überfallen und die Wachen zu töten.

       5. Es wird auch noch ein Suchtrupp vermisst.

      Entweder hatten sie es mit mächtigen Gegnern zu tun oder sie hatten hier Verräter, z.B. den verschwundenen Leibwächter oder die beiden hatten einfach nur unwahrscheinliches Glück. Er wusste es einfach nicht.

      Wie sollte er in dieser Situation vorgehen?

      Die beste Lösung wäre, die beiden zu fassen, vielleicht noch ein paar Freunde oder Verwandte dazu und sie dann einer öffentlichen grausamen Reinigung zuzuführen, bei der sie qualvoll starben. Damit wäre klargestellt, wer sich mit der EINZIG WAHREN KIRCHE anlegt, wird es bitter bezahlen. Nur sah es im Moment nicht danach aus, als ob sie die Beiden kurzfristig erwischen würden.

      Die zweitbeste Lösung bestand wahrscheinlich darin, alles zu vertuschen. Wenn keiner erfahren würde, dass ein Großinspektor getötet wurde, musste die Kirche auch nicht unbedingt reagieren.

      „Wie viele wissen von dem Vorgefallenen?“

      „Der Hauptmann und die Soldaten natürlich. Außerdem habe ich mich in meiner letzten Predigt an die Gläubigen gewandt.“

      „Also weiß es die ganze Stadt!“, stellte Kilian fest.

      Nun damit kam die zweite Lösung nicht mehr in Frage. Die EINZIG WAHRE KIRCHE musste nun ihre Macht beweisen. Nur blieb das Problem, dass die Schuldigen nicht aufzufinden waren. Es musste also noch ein Alternativplan her.

      Schweigend ging der Großinspektor auf und ab. Erst nach einer geraumen Zeit hatte er sich für die nächsten Schritte entschieden.

      „Ich will morgen früh mit dem Hauptmann der Stadtgarde sprechen und schickt gleich eine Botschaft zum großen Tempel. Ich möchte den besten und grausamsten Foltermeister und Reinigungspriester hier haben.“

      Ein grausames Lächeln bildete sich auf Kilians Gesicht. Nun wenn sie nicht an die richtigen Täter herankamen, mussten eben andere herhalten und die Schuld übernehmen. Kilian schlang seinen rechten Arm um die Schulter des Priesters und führte ihn langsam aus dem Raum.

      „Und wir beide unterhalten uns jetzt mal über die Menschen hier. Es gibt doch bestimmt Leute die unserer Kirche nicht so freundlich gegenüberstehen oder mit denen wir Schwierigkeiten haben.“

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