Claudia Peters

Frisches Gartengemüse auch im Winter


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vor allem jedoch vor der Aussaat oder dem Aussetzen von Jungpflanzen, sollte deshalb eine Auflockerung der obersten Erdschicht vorgenommen werden - am besten eignen sich dazu Grabgabel oder Kultivator. Ein Umgraben der Erde sollte hingegen vermieden werden - es bringt die Erdschichten durcheinander und stört nachhaltig das Wirken der unzähligen Bodenlebewesen. Wer mit stark klumpendem, schwerem oder lehmhaltigem Boden arbeiten muss, kann Vermiculit oder Perlit zur Verbesserung der Bodenstruktur in die Erde einarbeiten. Dabei handelt es sich um wärmebehandelte Minerale. Diese speichern Wasser und Wärme und sorgen für eine bessere Bodenbelüftung.

      Werden diese grundlegenden Maßnahmen der Bodenpflege angewandt, ist eine zusätzliche Gabe von Düngemitteln, wie beispielsweise Einzelnährstoffdünger oder spezieller Dünger für bestimmte Gemüsearten, nicht notwendig. Diese sind insbesondere bei dem Anbau von Wintergemüse auch gar nicht zu empfehlen. Wie bereits erwähnt, beeinträchtigt übermäßiges Düngen die Winterhärte. Darüber hinaus kann der Boden während der kalten Jahreszeit ohnehin keinen Stickstoff aufnehmen, welcher der Hauptnährstoff der meisten Düngemittel ist. Viele Winterkulturen werden bereits im Sommer kultiviert. Wer in dieser Zeit nicht auf Zwischendüngungen verzichten will, sollte auf Pflanzenjauche zurückgreifen und diese letztmalig im Hochsommer ausbringen. Nach Ende August sollten die Pflanzen dann nicht mehr gedüngt werden.

      Hochwertiges Saatgut und überlegte Sortenwahl

      Ist der Boden gut vorbereitet, gilt die Aufmerksamkeit nun zunächst den Samen, die in diesem Boden aufgehen sollen. Egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Für den erfolgreichen Anbau von Gemüse ist die Verwendung qualitativ hochwertigen Saatgutes mit einer hohen Keimfähigkeit erforderlich. Dieses sollte kühl und dunkel aufbewahrt worden und keinesfalls überlagert sein. Die Entscheidung für biologisches oder konventionelles Saatgut, muss dabei individuell getroffen werden - je nach Standpunkt oder auch Budget.

      Bei der Wahl des Saatgutes für den Anbau in der kalten Jahreszeit ist die Winterhärte natürlich das Merkmal, dem die größte Bedeutung zukommt. Nicht jede Kultur lässt sich im Winter kultivieren. Ein Versuch im Winter Tomaten im Freiland zu ziehen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt: Tomaten sind nicht winterhart. Andere Gemüsearten sind es und überstehen selbst lange, harte Frostperioden problemlos. Wiederum andere sind zumindest teilweise winterhart und halten Frost aus, wenn dieser nur kurzzeitig und nicht zu extrem ausfällt. Darüber hinaus spielt aber auch innerhalb einer Gemüseart die gezielte Auswahl bestimmter Sorten eine große Rolle. Denn selbst wenn die Art prinzipiell wintertauglich ist, kann es einzelne Sorten geben, die mehr oder weniger kältetolerant sind und sich somit besser oder schlechter zum Winteranbau eignen. Ebenso gibt es unter gemeinhin nicht wintertauglichen Arten häufig einzelne Sorten, die im Winter dennoch erfolgreich angebaut werden können. Im zweiten Teil des Buches werden geeignete Arten und Sorten, hier als Winterkulturen bezeichnet, vorgestellt.

      In jedem Fall lohnt es sich, bei der Wahl des Saatgutes den samenfesten Sorten den Vorzug zu geben. Diese werden durch Kreuzung und Selektion über viele Jahre hinweg auf bestimmte Eigenschaften - z. B. Farbe, Geschmack, Winterhärte - gezüchtet. Samenfest nennen sich diese Sorten deshalb, weil sie, werden sie über ihre eigenen Samen vermehrt, in den nächsten Generationen Nachkommen mit exakt denselben Eigenschaften hervorbringen. Aufgrund der Nachbaufähigkeit dieser Sorten kann jeder Gärtner nach Belieben sein eigenes Saatgut gewinnen. Das spart auf Dauer nicht nur Geld, sondern hat zudem den Vorteil, dass auf diese Weise Saatgut gewonnen wird, welches optimal an den Boden und das vorherrschende Klima der jeweiligen Region angepasst ist.

      Die heute immer weiter verbreiteten Hybridsorten - erkennbar an dem Namenszusatz 'F1' - haben diese Vorteile nicht. Bei ihnen findet zunächst eine Kreuzung in erster Generation statt. Zusätzlich werden hier jedoch auch artfremde Zellen im Labor miteinander verschmolzen oder unnatürliche Inzuchtlinien erzwungen. Die auf diese Weise geschaffenen Pflanzen haben dadurch natürlich ihre Vorteile, z. B. bestimmte Resistenzen. Da aus ihnen jedoch kein Saatgut gewonnen werden kann, muss der Gärtner jedes Jahr neues Saatgut kaufen und ist somit abhängig von den Saatgutherstellern und ihrem Angebot. Und dieses ist leider oft sehr begrenzt: Gerade traditionelle, mitunter sehr alte, samenfeste Sorten mit interessanten und einzigartigen genetischen Ressourcen werden durch die F1-Hybriden mehr und mehr vom Markt verdrängt. Das betrifft in besonderem Maße auch alte Sorten, die sich durch Robustheit und Winterhärte auszeichnen. Gerade die Vielfalt an Pflanzensorten macht einen Garten jedoch zum lebendigen Organismus und sollte deshalb gefördert und erhalten werden.

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