Claus Beese

Wasser, Fische und Agenten


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      Claus Beese

      Wasser, Fische und Agenten

      Kleine Katastrophen rund ums Motorboot

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zum Buch

       Ein Wikinger und das Loch im Wasser

       Ein Eimer mit Schießscharten

       Aller Anfang ist schwer

       Aufgelaufen

       Mit List und Tücke

       Nur gefragt

       Unterschätzt die Kleinen nicht

       Gottes elfte Plage: Schiffspolster

       Die Wundertüte

       Die Mammutbäume von Bederkesa

       Die kleinen Strolche von der Eider

       Der Topagent von Süderstapel

       Betreten verboten

       Der Kidnapper von Friedrichstadt

       Der Fluch des Ruhmes

       Der übers Wasser geht

       Ornepopfer

       Das Tor zur Hölle

       Der Feuertänzer

       Weitere Bücher vom Autor

       Die Lagerfeuer-Autoren

       Impressum neobooks

      Zum Buch

      Dieses Buch erschien in Papierform unter dem Titel

      Wasser, Fische und Agenten

      im Verlag Delius Klasing.

      Es ist im Handel nicht mehr erhältlich, jedoch über den Autor noch zu bekommen.

      www.claus-beese.de

      Autor Claus Beese, www.claus-beese.de

      Zeichner Friedrich Vogel, Copyright Claus Beese

       Cover: Lothar Liesmann, www.zeichner-liesmann.de

      Ein Wikinger und das Loch im Wasser

      Wassersport zu betreiben heißt, teuerste Urlaube auf die unbequemste Art und Weise zu verbringen, die man sich vorstellen kann. Auch gibt es tatsächlich keine effektivere Möglichkeit, sein sauer verdientes Geld unter die Leute zu bringen, als sich ein Boot zu kaufen. In Dänemark habe ich einmal einen Spaßvogel getroffen, der sein Boot Hole in the water, also Loch im Wasser genannt hatte. Damals habe ich mir noch nichts dabei gedacht und es wäre mir im Leben nicht eingefallen, von diesem putzigen Namen auf eventuell gemachte Erfahrungen dieses Skippers zu schließen.

      Meine ersten, eigenen Erlebnisse mit Booten und Schiffen hatte ich in meiner Jugend. Das Angeln brachte es so mit sich, dass ich irgendwann versuchte, näher an die Fische heranzukommen. Es waren tolle Zeiten und wir hatten Spaß ohne Ende. Die Kosten waren überschaubar, da die Boote, mit denen wir die Unterweser unsicher machten, noch recht bescheiden waren und das Spritgeld immer durch drei geteilt wurde. Jeder ernsthafte Skipper, der an Stelle von Muttermilch mit Robbenspeck, Walfischtran und Bilgenwasser aufgezogen wurde, wird diese Phase als »Spielkram« abtun, aber es gibt ja auch Spätentwickler, obwohl ich mich nicht als einen solchen betrachte. Was wäre mir allerdings erspart geblieben, wenn ich den Namen des dänischen Bootes von Anfang an etwas ernster genommen hätte. Vielleicht hätte ich mich gefragt, was einen relativ normalen, erwachsenen Nordeuropäer mit durchschnittlicher Intelligenz dazu bringen kann, sich derart Grausames anzutun: ein Boot zu kaufen.

      Irgendwann, nachdem wir uns im Leben eingerichtet hatten, ein Häuschen mit Garten unser Eigen nannten, und, wie es sich gehört, für Nachwuchs gesorgt hatten, passierte es. Zur Arbeit gehen, Tochter trockenlegen, Garten umgraben, Kartoffeln pflanzen, angeln und einmal im Jahr im Urlaub nach Dänemark. War’s das schon?

      Nichts gegen Dänemark. Seit meiner Jugend zog es mich mit unwiderstehlicher Macht immer und immer wieder an die Ostsee. War ich dort, war kein Ruderbootverleih vor mir sicher, denn ich wollte an die Dorsche ran, die da draußen irgendwo herumschwaddelten.

      Aaah, Ostsee! Wurde dieses Wort genannt, fiel ich in Trance. Die gelben Strände, die saftigen, grünen Wiesen, die dunklen Wälder, das Wechselspiel der Farben des Wassers, welches je nach Tiefe und Lichteinfall sich veränderte und tausend Nuancen vorführte. Die unendliche Weite, die oftmals keinen Unterschied mehr zwischen See und Himmel erkennen ließ. Irgendwo war der Horizont, aber man sah ihn nicht, denn an der Kimm wurden Meer und Himmel eins.

      Ich konnte mir gut vorstellen, eines Tages auf eigenen Planken hierher zu kommen, um den geschuppten Räubern da draußen gehörig auf die Flossen zu rücken. Und manchmal mogelte sich vor mein geistiges Auge ein Bild von einem Schiff, aber von einem ganz besonderen. Der Kahn ist aus Holz, in typisch nordischer, geklinkerter Bauweise, über zwanzig Meter lang, und er hat nur einen Mast. Der Achtersteven ist hoch gezogen und endet in einem Schnörkel, während der Vorsteven als Drachenkopf ausgebildet ist, was dem Boot ein wildes, Schrecken einflößendes Aussehen gibt. An Back- und Steuerbord gibt es Bänke für die Ruderer, die mit langen Riemen das schlanke Schiff vorantreiben können, wenn der Wind nicht mitspielt. Wenn er aber bläst, sorgt ein viereckiges Rahsegel für den Vortrieb des schnellen und wendigen Bootes. Und ich sah einen Haufen bärtiger Kerle, die ihre Schwerter und Streitäxte schwingen und mit kehliger Stimme herumbrüllen.

      Einmal unterhielt ich mich mit jemandem darüber, der sich mit so etwas auskannte, aber der beruhigte mich schnell wieder.

      »Blödsinn! Schizophrenie, ach was! Ich kenne niemanden, der fester mit beiden Beinen auf der Erde steht als