Johannes Mario Ballweg

Wie ich meinem Großvater die Angst vor dem Sterben nahm


Скачать книгу

Stockwerk der Schule zwischen verschiedenen Technikräumen und dem Büro des Facility Managers. Ich besorgte mir einen Schlüssel bei einer Lehrerin und setzte mich aufgeregt ans Klavier und festigte so wöchentlich meine Künste. Phoenix, mein damaliger Schulfreund, half mir oft und zeigte mir neue Griffe und Lieder. Er baute mit mir zusammen mein pianistisches Grundgerüst auf. Mit ihm spiele ich momentan auch in der Band zusammen, in der wir die eigenen Lieder spielen und diese bald aufnehmen wollen. Diesen Sommer wollen wir in unserem Proberaum ein paar Demo-Aufnahmen ausprobieren. Nach und nach wurden meine Mitschüler darauf aufmerksam und hörten mir oft heimlich zu. Auf der Grundlage des Klavierspielens und der Logik der Tasten- und Tonlagen erlernte ich später dann auch noch das Gitarre- und Bassgitarrespielen.“ Alph verzog das Gesicht: „Hä? Also Bubi, das musst du mir jetzt mal erklären, wie man von der Logik und dem Aufbau des Klavierspiels auf die Technik des Gitarrenspiels kommt.“ „Naja, es ist eigentlich ganz einfach. Auf dem Klavier sind die Töne in Halb- und Ganztonschritte aufgeteilt. Ganztonschritte liegen zwischen H und C und zwischen E und F. Sonst sind alles Halbtonschritte. Auf der Gitarre gibt es fünf Saiten, E, A, D, G, H und ein hohes, oktaviertes E und ganz viele Bünde. Jeder Bund entspricht einem Halbtonschritt auf dem Klavier, beziehungsweise bei H und C und E und F ein Ganztonschritt. Drückst du also auf der E-Saite den erste Bund ab so hast du ein F. Drückst du auf der A-Saite dann den dritten Bund ab, so erklingt ein C. Eine Quinte ist entstanden. Ergänzt du diese durch ein hohes F, das durch Abdrücken der D-Saite im dritten Bund entsteht, so ergibt das einen Dreiklang.“ „Und ich versuchte mich Jahrelang am erlernen kompliziertester Akkorde und komme nicht auf diese Logik. Oh Mann!“, seufzte Alph und lachte mich an. „Du bist halt eine Kapazität, ein wahres Naturtalent, Bubi.“ „Danke Grandpa!“, sagte ich ganz bescheiden. „Ja Grandpa, bei der Musik ist eben immer eine gewisse Spontaneität gefragt.“ Alph erwiderte: „Ohja, wie recht du hast! Ich für meinen Teil bin sehr spontan und die tollsten Dinge sind die, die aus einer ungeplanten Situation heraus entstehen.“ Ich nickte.

      Grandpa richtete sich auf. „Hey… Bubi, hast du Lust, dass wir jetzt etwas spontan sind?“ Ich freute mich innerlich sehr und war sehr gespannt was er vorhatte. Ich lächelte Grandpa zustimmend an. „Alles klar, Bubi, du siehst da vorne den kleinen See, aus dem der Acer Creek Bachlauf entspringt? Um ihn herum geht ein kleiner Rindenmulch-Pfad, vorbei an den fünf Holzpfählen, die die Lichterkette stützen. Der Weg verläuft unter dem Wasserfall und man kann hinter den Wasserfall laufen und sich dort auf einen großen Stein setzen. Man befindet sich dann in dem Wasserfall. Wir müssten uns lediglich den Weg freischneiden, aber das wird für uns wohl kein Problem sein.“ Ich schaute Grandpa mit weitgeöffneten Augen an, war total begeistert von seiner spontanen Idee und lächelte ihn zustimmend an. „Wir laufen gemeinsam, so schnell es geht ab hier, vom Pavillon aus los, okay? Bei drei geht’s ab. Bereit?“ Ich schrie ganz aufgeregt: „Ja, Ja los geht’s.“ und griff nach meinen Gehilfen. Alph schnappte sich das Memories-Buch, zwei neue „Autumn 4.9“, setzte mir den vollgepackten Rucksack auf und schob mir seine riesengroße Taschenlampe in die Hosentasche. Grandma sagte immer, man könne mit dieser Taschenlampe jemanden erschlagen. In dem Gedanken an sie musste ich richtig schmunzeln. Grandpa zählte leise bis drei, er begann leise und wurde bei drei ganz laut; und wir liefen voller Freude los. Am Pavillon sprang Alph die drei Stufen, welche in das Innere des Pavillons führten, ganz locker herunter. Ich folgte ihm mit meinen Krücken. Ein paar nasse Meter auf dem Acer Creek führten uns zum See, aus dem er entsprang. Das Wasser war sehr kühl und spritzte uns hoch an die Hosenbeine. Wir gingen eine kleine Treppe hoch, welche uns zum ersten Pfahl führte. Dort angekommen waren es noch drei Pfähle, bis wir hinter den Wasserfall gelangten. Noch zwei Meter bis zum Wasserfall. Ich schaute Grandpa an, der wiederrum mich und wir lächelten uns an. Wir standen vor einer unpassierbaren Enge, lauter Gras, Äste und Moos hing herunter. Er schnitt ein paar Äste und Gestrüpp weg, so dass ein kleiner Spalt zwischen dem Wasserfall und dem Berg, an dem dieser herunterprasselte, entstand. Grandpa bat um die Taschenlampe und stieg als erster hinein. Ich legte die Gehhilfen ab, fragte, ob alles ok sei, Grandpa rief, ich könne kommen, es sei wundervoll. Ich krabbelte mühsam hinter her. Sah zu Beginn sehr wenig, doch dann leuchtete Alph mir den Weg zu sich. Wir befanden uns nun im Wasserfall. Das Wasser prasselte leicht und sanft vom Berg herunter, man hörte kaum ein Rauschen. Es war richtig romantisch und gleichzeitig auch so sehr beruhigend.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAdC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD5/ooo oAKKKKAFpabRQAGlpKKAFopKKAFpc02igBTRSUtABRSUUAFLSUUAOopKSgBTSUUUAOpKM0lABRSm koAUUuabS0ABpKDRQAtJS0hoAUUtNpaAAmlFNpaAA0lFFABS0lFACmgUUlACmkpRSGgBRS5ptFAC mkoNFAC0UUlADqKSgUAOpppc02gApaSloAKSiigApRSUUAONJRRQAA0ueKbRQA6im0UAKaSiigB6 HmpCeKhU08nikMXNOzUeaAaQDzTDTieKYTQISkooqgFopKWgBKKWkoQC0dqKSgAoNFKaAAU8Go6c DQA402lpKAF7U09acabQACpYo9xqMdKvWKbmFAF6xhKkVqyNiKoI4wiA1Dc3ACkZpAUriQbjVcNk 1DNNlutJG3FICZzxVcfep7vxUat81Ay9GPlqvcCp0cbar3Dg0AVTSGlPWm1Qh1JRmjNAEg6Uvao8 1IvIpANIp6igLzTulIBjVHT2NRmqAM0lFFABS0CigBVpzHimg0vWgCa2jLuK6GygO0Vm6bDk5Iro rdAgFIBnkEHNRTttTFXpZFVetYl7cgMeaEIqOu56ZLHhakhcMakm+7TGjIdcMaliTimy/eqeHG2p Y0IV4qvLVtiMVTl+9QDIjU9sMmoWHFWLWmhGtp4zOn1r0HThi2X6f0FcNpEW+dfrXfWq7LZfpTZS FlPNNU8U2RuaAeKlljyaaaTNHaoYBQaKQmmgFFOPSmCndqYEZ60q9KD1pR0pANPWkxxSk0h6UCG0 d6WkoGgo70UpoAQ0lLR3oAXHFJTqSgSG0tJ3paEAvamEU+mmgZGaO1KetB6UwG44pe1HagdKBMY1 IelONMPSgkSo2p+aaeaZJFTWpzU1qBoZQaO9JQMQ0hoNFADO9OFJ3pe9ADx0o70gpaAQ8GlpgNOB oBi0ZpM0UALRTc0ueKBB3pw6VGTTlNIESUopgNOzQWLnmkpM0ZoBAaQUGkpjHUmKXPFFNAJigClo oGOpDS02gQd6UU3vThSELSClNJVIYdaQ0tBpiIzSCnEU0igYUUlFMkKaaWkNADDSUGkoAWmmlpDQ AUtIKWgYUUUUAFMp9MpgKKGpBQaAG0UuKKEISilopgJRRRQAtFJS0AKKetNFPFIQhpQKDSikIY1M FStUYHNIBT0pAaDTM80xDyaSmk0o6UAIacvSmmlFIBSaaOtKaVVoGiVOlO70xeKeKYxaQ07FMagB ppBS0AU