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Kleine Ewigkeit


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      H.Loof

      Kleine Ewigkeit

      Verlust der Unschuld

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Begegnung

       Erste Schritte

       Ausflug

       Erstes Zwischenspiel

       Alte und neue Freunde?!

       Glauben ist alles

       Zweites Zwischenspiel

       Unerwartet

       Normalität des Seins

       Die Freude Anderer

       Das erste Mal

       Drittes Zwischenspiel

       Erwachen

       Poesie des Todes

       Viertes Zwischenspiel

       Trennung

       Erkenntnis

       Namensverzeichnis

       Ortschaften

       Begriffserklärung

       Impressum neobooks

      Prolog

      In seinem schwarzen Umhang gehüllt stand Daniel in dem kärglich eingerichteten Zimmer und blickte auf den leblosen Körper zu seinen Füßen. Verkrümmt lag er da, in einem See voll roten Blutes. In seiner ausgestreckten rechten Hand hatte er ein kleines, in Leder eingefasstes Buch.

      „Schickt Eure Leute weg. Ihr aber bleibt noch hier. Ich möchte noch mit Euch reden.“, sprach er den neben ihm stehenden Soldaten der Stadtwache an.

      Vorsichtig löste Daniel das Buch aus der toten Hand, wischte das halbangetrocknete Blut so gut er konnte ab und schlug es auf. Es war ein Tagebuch, dessen erste Eintragung etwa 1 Jahr alt war.

      „Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?“, die Frage unterbrach Daniel in seinen Überlegungen und er schaute auf.

      Der Soldat stand vor ihm und blickte ihn fragend an.

      „Wie lautet Euer Name Gardist?“

      „Achaz, ehrwürdiger Priester.“

      „Nun gut Achaz, dann erzählt mir mal, was hier vorgefallen ist.“

      Nervös fuhr sich der Gardist mit der Zunge über seine Lippen und sein Blick fiel wie zufällig auf das Buch, bevor er anfing zu reden: „Der Mann hatte sich verdächtig gemacht. Deshalb wollte ich ihn zu einer Befragung abholen. Als ich aber eintrat, hat er mich gleich angegriffen und es kam zu einem Kampf. Dabei habe ich ihn dann getötet.“

      Nachdenklich starrte Daniel dem Soldaten ins Gesicht. Achaz verschwieg ihm etwas, das konnte er deutlich spüren.

      „So einfach ist das also und was dachtet Ihr, dass der Tote gemacht hat?“, bohrte der Priester weiter.

      „Ich glaube, dass er ein Jungmensch ist.“, kam die zögerliche Antwort.

      „Aha, ein Jungmensch also. Und wie kommt Ihr zu dem Verdacht?“

      Die Frage machte Achaz noch nervöser. Unstetig wanderte sein Blick im Raum umher und streifte dabei immer wieder das Tagebuch in den Händen des Priesters.

      „Er hat sich einfach nur seltsam benommen. Das ist alles.“, kam endlich die Antwort.

      Mit einem Kopfnicken beendete der Priester das Thema.

      „Setzt Euch.“, und gleichzeitig zeigte Daniel auf das harte Strohbett in der Ecke, während er sich auf den einzigen und schon etwas altersschwachen Stuhl in diesem Raum niederließ und das Buch aufschlug.

      Schon nach dem ersten Blick ins Tagebuch, wusste der Priester, dass der Gardist Recht hatte. Mit einem unguten Gefühl blätterte er an den Anfang des Buches und begann zu lesen.

       Sommer, Tag und Jahr unbekannt

      Es ist schon so lange her, dass ich mich kaum noch an den Anfang erinnern kann.

      Gestern habe ich erfahren, dass Arvin gestorben ist. Mit ganzen Namen hieß er Arvin Bertram Müller, aber wer verwendet schon noch Nachnamen?

      Wie mir erzählt wurde, haben ihn die Bürger eines gottverlassenen und namenlosen Ortes einfach zu Tode geprügelt. Was für ein unwürdiger Tod für einen Mann der... ich weiß nicht mal wie alt er war. Vielleicht bin ich nun der Letzte, der noch miterlebt hat, wie alles begonnen hatte. Nach all den Jahrzehnten oder nein, es sind wohl schon Jahrhunderte, werde ich müde. Ich habe einfach zu viel Leid gesehen. Nicht mal ein bisschen Betroffenheit habe ich empfunden, nicht eine Gefühlsregung.

      Heute habe ich mich entschlossen ein Tagebuch anzufangen. Vielleicht hilft mir das Schreiben, um mich aus der Lethargie zu befreien.

       Sommer, Tag?

      An diesem gottverdammten Tag habe ich miterlebt wie ein angeblicher Jungmensch hingerichtet wurde. Sie nennen es Reinigung. Dabei handelt es sich doch nur, um eine möglichst grausame Hinrichtung. Was für Idioten! Selbst einem Blinden hätte auffallen müssen, dass das kein Jungmensch war. Jedem normal denkenden Menschen müsste eigentlich klar sein, wie ein Jungmensch aussieht. Zumindest nicht alt und mit vielen Narben im Gesicht. Aber wer kann in dieser Welt noch klar denken. Selbst mir fällt es immer schwerer. Vielleicht sollte ich aufschreiben, wie wir Jungmenschen wirklich sind?

       Sommer, Tag?

      Ich frage mich, ob ich eine eigene Zeitrechnung anfangen sollte? Wie soll ich sonst später noch erkennen, wann ich etwas aufgeschrieben habe.

      Auf jeden Fall habe ich beschlossen von uns Jungmenschen zu schreiben, vielleicht kann ich damit einen kleinen Beitrag zu einer Aussöhnung der normalen mit uns Jungmenschen liefern. Und wenn