stellt die eigene Fahrt in die Tiefe eine weitere Voraussetzung dar, nicht nur um sich seiner persönlichen Vollkommenheit zu nähern, sondern auch eine Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen entstehen lassen zu können. Dass dies, wie die Entfaltung und Weiterentwicklung aller anderen Lebensbereiche, eine Lebensaufgabe darstellt, ist klar. Doch sollte sie dennoch frohen Mutes konkret und aktiv in Angriff genommen werden.
4. Die gegengeschlechtlichen Planeten
Hiermit sind beim Mann Mond und Venus, bei der Frau Mars, Sonne und Saturn gemeint. Leider herrscht selbst in der Astrologie die Untugend vor, die innere anders geschlechtliche Kraft außen zu vermuten und zu suchen. Wie oben schon erwähnt, wird dadurch nur der inneren Spaltung Vorschub geleistet.
Mein Ansatz geht dahin, die männliche und weibliche Seite gar nicht als so extraordinär herauszustreichen, die äußere Ergänzung als indiskutabel zu betrachten und stattdessen bewusst beiden Polen gleiche Rechte und Räume im Leben zu gewähren. Da erfahrungsgemäß der gegengeschlechtliche Teil oft bisher weniger Aufmerksamkeit erhielt (muss aber nicht unbedingt sein), gilt es hier anzusetzen und ihn entsprechend aufzuwerten und "nachzuentfalten".
5. Saturn
Bereiche, die von Saturn beeinflusst werden, bedürfen oft lange eines einengenden Ersatzgerüstes von außen, bis man langsam Festigkeit von innen aufgebaut und seine väterlich-stützende Männlichkeit für sich entwickelt hat.
Bis dahin bringen diese Lebensgebiete oft Schwierigkeiten mit sich. Man fühlt sich von den äußeren (Ersatz)Autoritäten unterdrückt und eingeschränkt, braucht lange, bis man sich selbst zur Autorität geworden ist. Auf diesem Weg kann der Partner entweder als Außenautorität zum Einsatz kommen oder aber mit Brillanz die Qualitäten an den Tag legen, die man selbst nur sehr schwach an die Oberfläche bringt. Dies wird solange funktionieren, bis man selbst die jeweiligen Fähigkeiten herauskristallisiert und somit sowohl auf Ersatzhalt als auch die Vereinnahmung eines Lebensbereiches allein durch den Partner nicht mehr benötigt.
Eine Trennung könnte möglicherweise ins Haus stehen. - Ein wesentlicher Punkt, warum man sich unterbewusst oft vor einer ausgeprägten Weiterentwicklung scheut (bis der Leidensdruck so hoch ist, dass eine Änderung unausweichlich wird, dass das Leid höher ist als die Angst vor einem eventuellen Alleinsein).
6. Uranus
Gesteht man sich nicht seinen Freiheitsdrang (Uranusanalyse) zu, so kann jeder Außenstehende und damit auch der Partner als unterbewusst angezogener Ersatzbefreier fungieren. Er zeigt sich unzuverlässig, unberechenbar, schwer einzukalkulieren. Er bringt plötzliche Brüche und unliebsame Überraschungen in das Leben des Partners ein, um ihm so, auf diesem indirekten Wege, zu der Unabhängigkeit zu verhelfen, die er sich nicht eigenständig herausgenommen hat.
7. Neptun
Auch die neptunische Andersartigkeit wird gerne von der vernünftigen (Jungfrau), sicherheitsliebenden (Stier) oder realitätsorientierten (Saturn) Seite im Inneren aufs Abstellgleis gestellt.
Daher können Auflösungen oder Anderssein auch durch den Partner in meist recht unangenehmer Weise ins Leben (zurück)gebracht werden, sei es als Faulenzer, Säufer, ewig Kränkelnder oder anderweitig schwerlich lebenstaugliche Ausführung.
Das einzige und bekannte Heilmittel: die aktive, eigene Besetzung seiner Neptunkraft.
8. nochmals Pluto
jetzt in direktem Bezug auf das Thema Macht/Ohnmacht (siehe auch ganz oben Täter/Opfer-Rollenverteilung). Wird die eigene Fähigkeit zu konstruktiver Macht und Wirkung im Leben nicht angenommen und bewusst kanalisiert, kann auch dieser Lebensbereich über den Partner ergänzt werden.
Die Ergänzungsmöglichkeit bezieht sich natürlich auf das gesamte Horoskop, auf alle Lebensgebiete. Die herausgegriffene Auswahl ist nur erfahrungsgemäß die, die am meisten außen gesucht und - leider in meist recht unliebsamer Weise - auch gefunden wird, bis eine eigene Umsetzung stattfindet und ein ebenso eigenständiger Mensch als Partner angezogen wird.
Beziehungstraining heißt demnach - Selbstentfaltung und Bewusstwerdung seiner Projektionen als Voraussetzung für eine erwachsene Partnerschaft:
1. Eigener Mars
Durchsetzungsvermögen, eigene Sportinteressen, Fähigkeit zur sexuellen Selbstbefriedigung.
2. Eigene Stier-Venus
Abgrenzungsvermögen, eigene Art der Sicherung aufbauen, eigene materielle Basis, realer Selbstwert.
3. Eigener Zwillinge-Merkur
Eigene Meinung, eigenes Gesprächsverhalten, eigene Kommunikationspartner.
4. Eigener Mond
Arbeit an der Heilung des inneren Kindes, d.h. der Fähigkeit zur emotionalen Selbstversorgung; eigenes Bild von Familie und Wohnbedürfnissen.
5. Eigene Sonne
Selbsterkenntnis und Entfaltung seiner einmaligen, besonderen Qualitäten; Aufbau des entsprechenden Selbstbewusstseins, von schöpferischer, herzlicher Väterlichkeit, von dem Bewusstsein über seine Wünsche beim Sexakt, ggf. von einem eigenem Unternehmen.
6. Eigener Jungfrau-Merkur
Eigene Art des Arbeitens und Analysierens, persönliche Form des Gesundheitsbewusstseins und der Art der inneren und äußeren Reinigung, der Verwertung und Verarbeitung der Lebensumstände, des perfekten Gewahrseins in jedem Moment.
7. Eigene Waage-Venus
Eigene Beziehungsform, eigener Geschmack, Stil und Schönheitssinn.
8. Eigener Pluto
Bereitwillige Entfachung seiner Intensität und Leidenschaft, Kontrollverlust; Aufbau von Macht und Wirkung durch Wiederverbindung mit seinen abgespaltenen Wesensanteilen; Bereitschaft zu Tod und Wiedergeburt durch tiefe Wandlungen. Seine Form der Transformationsarbeit.
9. Eigener Jupiter
Eigenes Religionsverständnis und Weltbild; eigener Grad an Bildung und Bewusstheit.
10. Eigener Saturn
Eigene Berufung gefunden und umgesetzt, eigene Lebensziele, sich selbst Gesetz und Autorität sein, eigene Lebensordnung und -struktur, eigenes Rückgrat.
11. Eigener Uranus
Sich Freiheit und Abstand gewähren; Ausbruch selbst gestalten, Abwechslung selbst herstellen; eigene Freunde.
12. Eigener Neptun
Sein Anderssein, seine Träume und Sehnsüchte konkretisieren und Wirklichkeit werden lassen; All-ein-sein.
Diese Auflistung mutet beziehungsmäßig sehr spartanisch, unromantisch, ja fast schon gestreng an. Doch zeigen meine reichhaltigen Erfahrungen in Einzel- wie auch Partnerberatungen, dass das Maß an Zufriedenheit und Intensität (beider Art) in einer Beziehung mit dem Maß an Eigenständigkeit proportional ansteigt.
Das tiefe innere Erkennen baut zudem Misstrauen und Angst gegenüber sich und anderen ab, was zu einer echten Öffnung führt, zur Fähigkeit, eigenständig und hingebungsvoll, aktiv und empfänglich, selbstverantwortlich und doch auch voller Gefühl und Empfindsamkeit zu sein.
Die gesunde, reiche innere Basis spiegelt sich in einer entsprechenden äußeren Beziehung wieder, was nicht dauernd eitel Sonnenschein heißt, sondern dass zunehmende innere Ganzheit (in ständiger Wandlung