Dorothea Doris Tangel

Ich und der Fisch, der Fisch und ich


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genug kriegen und wollen den anderen nur noch das Maul stopfen. Wir denken, durch den mega- Konsum (der mittlerweile alles Streben auf diesem Planeten bestimmt) nicht mehr daran denken zu müssen dass es etwas in uns gibt das manchmal einfach nur ein paar zärtliche und verständnisvolle Worte braucht und nicht eine Entlassung, weil wir die Mithilfe am Untergang der Welt verweigern, Zweifel äußerten und, oh Hilfe nachgedacht haben was wir da täglich tun.

      Wie oft müssen wir uns zurücknehmen, obwohl wir genau wüssten was zu tun ist, nur weil der Chef nicht will dass einer klüger ist als er. Da er das Geld und somit alle Macht hat (ist unser Gott nur noch Geld?), mit dem wir unsere Wohnung und unsere Familie finanzieren, geben wir „klein“ bei. Wir machen uns aber so oft klein dass wir dabei vergessen, wie wir stark sind.

      Jeder weiß, wie der Abend nach so einem Frust Tag „im Geschäft“ aussieht. Das muss weggedrückt und weggetrunken werden, damit man seinen Chef am nächsten Tag nicht über den Haufen brüllt oder schießt.

      Junge Menschen haben noch nicht gelernt dass es Süchte gibt mit denen man das Gefühl des Wertlosseins und des „nicht- aktiv- werden- Dürfens“ wegdrücken kann. Schüler machen das neuerdings anders, sie erschießen gleich die ganze Schule!

      Am schmerzhaftesten ist es nicht dabei sein zu dürfen! Wenn wir Jugendliche ausschließen, nur weil sie nicht in unser Schema passen, ihnen Schule und Ausbildung verweigern, sind sie aber immer noch da, wohnen wo, atmen und leben noch! Sie sind nicht weg, nur weil wir sie weggejagt haben und nicht mehr an sie denken wollen! Irgendwann stehen sie vor uns, an einer dunklen Straßenecke wenn wir nachts auf dem Heimweg von einem netten Essen mit unseren Freunden sind und sie haben einen Baseballschläger in der Hand, bereit jeden zu töten und wir fragen uns wie es nur soweit kommen konnte.

      Ich denke viel Gewalt kommt daher wenn man am Leben nicht mehr teilnehmen darf. Die Armut in allen Ländern der Welt erzeugt ein Vakuum das die meisten Menschen wahnsinnig macht, obwohl genug Arbeit da ist. Die Menschen brauchen immer noch Nahrung und Kleidung, aber wir sind zu geizig geworden die 20 Stunden Woche einzuführen und Löhne zu bezahlen mit denen alle leben können. Die Ressourcen und die Mittel sind ja da, nur wohin fließt das ganze Geld?

      Was haben junge Leute zu tun, denen wir Bildung und ein Berufsleben verweigern mit dem sie sich selbst versorgen und selbst entscheiden können? Stattdessen bringen wir sie in künstliche Abhängigkeit, erwarten dass sie sich unseren faden Ideen unterzuordnen haben, die nichts mit der Energie ihrer Generation zu tun haben. Wir verlangen auch noch dass sie begeistert und dankbar sind, dafür dass wir ihnen das eigene Denken und Empfinden absprechen.

      Wenn sie die Mitarbeit verweigern, weil sie eigene Ideen haben beschuldigen wir sie Beratungsresistent und Schmarotzer zu sein, weil sie immer noch Essen brauchen obwohl wir sie gestern aussortiert haben und unterstellen ihnen, es nur darauf angelegt zu haben nichts zu tun. Das Schlimmste was man einen Menschen antun kann ist, ihn zur Untätigkeit zu verdammen. Früher hieß das Schmachten und dahinvegetieren in einem Kerker! Die Meister der Weisheit sagen, das größte Verbrechen auf unserem Planeten ist die Verletzung des freien Willens…

      Auch viele Erwachsene haben nicht gelernt, wie man sich so ausdrückt daß andere einen verstehen und respektieren, auch wenn man Mal eine andere Meinung hat. Wie formuliere ich mein Anliegen, wenn es jetzt den anderen gerade so gar nicht in den Gram passt, ich aber anders nicht weitermachen kann?

      Ist eine Kunst! Kann man aber lernen, denke ich. Politiker müssen genau das aushalten lernen wenn sie sich im Parlament mit den anderen Parteien herumstreiten, da sie von allen kritisiert, ausgelacht und angefeindet werden und das jeden Tag und so lautstark dass alle es hören können.

      Ich habe beobachtet dass es immer Leute gibt, die sich alles erlauben konnten und wenn ich nur ein Glas Wasser brauchte wurde ich schief angesehen und war sofort verunsichert. Vielleicht ist das der springende Punkt? Tiere riechen die Angst und der Täter erkennt sein nächstes, potentielles Opfer am zögerlichen Gang.

      Bild 177814 - Dieses Bild ist aus diesem Werk. Bild: 2012; Maße: 138 X 173 cm. (Bambus hält nicht so gut!)

      (Die Geburt der Farbe bunt! Die Besitz- und Namenlosen erwachen.

      Die Köpfe der „schwarz- beanzugten“ Gestalten sind nicht mehr verbunden mit dem Körper, sie nähren sich vom Blut der Besitzlosen, denen sie aber einreden sie seien wertlos, um sie ungestört benutzen zu können.

      Die abhängigen und wehrlosen Menschenwesen, die zwar nackt und ganz unten sind, bekommen nun aber wieder Farbe/ Leben, weil sie es schaffen trotz der Widerstände und der Unmöglichkeit zu überleben. Wir atmen noch!

      Die Materialisten sind schon tot und aus eigener Kraft nicht mehr lebensfähig, aber sie merken es nicht. Eine Spezies die bald ausgestorben sein wird.

      Die „Namenlosen“, im unteren Teil des Bildes habe ich oft gemalt, im Zusammenhang mit Zivilisation und der ungerechten Verteilung der Ressourcen, die für alle gedacht sind. Hier wird „die Ware Mensch bunt“, weil sich weltweit die Menschen auf ihre Rechte besinnen und sie einfordern. Für jeden ist gesorgt, aber verweigern wir dieses Anrecht, werden wir untergehen. Es geht nicht ums Geld, die Aufgabe des Menschen ist einzig und allein Dienstleistung!)

      *

      Wir sind alle Seelen und vollständige Geistwesen und wir sind alle in irgendeiner Form abhängig voneinander, warum fällt es uns so schwer zusammenzuarbeiten ohne andere zu bevormunden? Wieso bestimmen immer ein paar Wenige über so Viele und warum machen wir da auch noch mit als wären wir Pappkartons ohne Hirn, obwohl es uns nicht in Gram passt? Eine negative Abhängigkeitsfalle, die zur Suchtfalle wird für die, die sich nicht wehren können! Ob man das politisch anders lösen könnte?

      Wir lassen uns herumschupsen und nehmen schweigend hin dass es keine Bahnhöfe mehr zu unseren Dörfern, aber nur noch Arbeit in der Stadt gibt und sehen zu wie die Bahngleise verrotten obwohl dort locker noch Züge fahren könnten und wie wir plötzlich abgeschnitten vom Rest der Welt sind. Wir müssen wie Maschinen schuften, ohne Gefühle und Bedürfnisse, sogar die Kaffee- und Pinkelpause ist exakt festgelegt und mit der Oma darf nicht mehr geredet und gescherzt werden wenn wir sie versorgen, obwohl sie den ganzen Tag isoliert in ihrem Bett liegt. Als Lohn werden wir dafür auch noch schön ordentlich unterbezahlt obwohl täglich Tausende in die Kassen der Versicherungen fließen. Wir lassen uns abwerten obwohl wir immer noch alles geben und immer noch die gleichen Rechnungen zu bezahlen haben, während die Mieten ins Unermessliche steigen, als wäre es ein Verbrechen wo wohnen zu müssen!

      Das Leben ist kein Luxusgegenstand! Die Grundbedürfnisse müssen erschwinglich sein und für jeden bereitgestellt werden, das ist die Aufgabe von Politikern, nicht Macht über uns auszuüben! Wir sind nicht „ihr Volk“ Wir sind „uns“. Die Verantwortlichen sind für die rechte Verteilung der Ressourcen zuständig und nicht dafür ein paar Idioten die Säckel zu füllen nur weil die ihre Wahlen und Sonderzuwendungen finanzieren.

      Wir lassen uns ausnutzen und glauben denen, die uns einreden wir hätten keine Rechte, sie aber alle. Wir müssen uns nach völlig idiotischen Gesetzen richten, die keinem Mensch etwas bringen und die, die sie gemacht haben halten sich keine Minute daran.

      Wir werden nur noch kontrolliert und bestraft und an jeder Ecke müssen wir für alles bezahlen was man gar nicht verkaufen kann.

      Selbstentscheiden können ist für die Besitzlosen, das sind die, die für ihr Leben arbeiten müssen abgeschafft worden. Wer kein Geld hat, hat zu schweigen und zu funktionieren.

      Wenn es keinen Respekt mehr für das Leben gibt und unsere Welt und die Menschlichkeit täglich auf dem Altar der Raffgier geopfert wird, darf es uns nicht wundern wenn wir nur noch überleben können indem wir uns jeden Abend zudröhnen. Ich bin einigen Börsenmaklern begegnet die morgens schon die erste Line Koks einfahren mussten, bevor sie zur Arbeit gingen, um die Lügen mit denen sie sich und die, die sie nur noch abzockten, wie sie mir erzählten aushalten zu können. Ich denke, einige ekelten sich vor sich selbst.

      Egal ob arm ob reich! Lieblosigkeit rächt sich. Die Selbstlüge wird uns nicht heilen und unsere Erde