Peter Cavallo

Wie man Geld behält


Скачать книгу

beginnen. Der eine war vor zehn Jahren, und der zweite ist HEUTE!

      In diesem Sinne, geben Sie Gas!

      Herzliche Grüße

      Ihr Mike Dierssen

      Was ist eigentlich Geld?

       Was ist eigentlich Geld?

      Bevor wir in das Thema einsteigen, wie Du Dein Geld Monat für Monat behalten wirst, sollten wir erst einmal die Frage klären, was Geld eigentlich ist und wie es funktioniert. Klar könntest Du jetzt denken: „Was interessiert es mich, wie Geld funktioniert, ich muss das nicht wissen. Hauptsache, ich besitze es.“ Aber das ist wie bei einem Auto. Du musst nicht wissen, wie es funktioniert, aber ist es von Vorteil, wenn Du weißt, was die Tankanzeige oder die Temperaturanzeige bedeuten. Ist Dir eigentlich schon klar geworden, dass wir die wichtigsten Dinge in der Schule nicht lernen? So lernen wir nichts davon in der Schule, wie man kommuniziert, wie man Frieden erhält und Streit vermeidet, wie man in einer Beziehung miteinander umgehen sollte und dass Männer und Frauen nunmal verschieden sind. Genauso wenig lernen wir über Kindererziehung, und wir lernen auch nichts über Geld. Wir lernen nicht, woher es kommt, wie es funktioniert, wie man es beschaffen und vor allem behalten kann, und natürlich lernen wir auch nicht, wie man es vermehrt. Dafür lernen wir viele unnötige Sachen, da gibst Du mir sicherlich recht.

      Steigen wir also ein.

       Geld: ein Mittel, um alles zu haben bis auf einen aufrichtigen Freund, eine uneigennützige Geliebte undeine gute Gesundheit.

       (George Bernard Shaw)

      So leicht ist die Frage jedoch nicht zu beantworten. Es gibt Bargeld, Buchgeld, Bankengeld, Giralgeld, Fiat- Money, die Geldmenge als solches (M1, M2, M3) und noch einiges mehr. Einen Teil davon werde ich erklären, damit Du besser verstehst, jedoch nicht alles, da dies ein weiteres Buch füllen würde.

      Der Begriff „Geld“ wird heute deutlich anders verwendet als früher. Geld war früher das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel. Es wurde ausschließlich vom Staat oder von den eingesetzten Zentralbanken ausgegeben.

      Heute wird das Geld praktisch aus dem Nichts von verschiedenen Stellen einfach erfunden, ohne jegliche Sicherheit oder Hinterlegung. Die Sicherheiten bzw. die Hinterlegung war früher Gold, der sogenannte Goldstandard. Dieser wurde jedoch in den 70er-Jahren von der USA abgeschafft.

      Auf die einzelnen Unterschiede zwischen den verschiedenen Geld-Arten kommen wir noch später zu sprechen.

       Hast Du Dir schon einmal über folgende Aussagen Gedanken gemacht?

      Die Zentralbanken fluten die Geldmärkte. Der Markt bekommt eine Kapital-Spritze. Lass Dein Geld doch für Dich arbeiten. Kapital flüchtet in andere Märkte. Das Geld verliert an Wert.

      Geld kann auch … fließen, gepumpt werden, wachsen, wandern, rollen, vernichten, brennen, heiß sein, schmutzig sein und noch vieles mehr.

      Unsere Sprache ist im Laufe der Zeit immer bildhafter geworden, was das Geld anbelangt. Zum Vorteil aller ist dies jedoch nicht gerade.

      Geld wird immer undurchsichtiger, kaum ein Bürger kann heute noch erklären, wie Geld eigentlich entsteht. Fast sieht es so aus, als würde sich kaum mehr einer dafür interessieren. Dabei ist es genau das, was unsere Welt in Wirklichkeit regiert. In der aktuellen Zeit wird sogar davon gesprochen, das Bargeld abzuschaffen. Was ist dann Geld eigentlich noch?

      Mayer Amschel Rothschild (1744-1812) hat es so formuliert:

       „Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation,

       dann ist es für mich gleichgültig, wer die Gesetze macht.“

      Oder aber James A. Garfield, 1831-1881, 20. US Präsident (1881 ermordet):

       „Wer auch immer die Geldmenge in unserem Land kontrolliert, ist der uneingeschränkte Herrscher über den gesamten Handel und die Industrie … Und sobald man begreift, dass das ganze System sehr einfach gesteuert werden kann, so oder so, durch einige wenige an seiner Spitze, braucht einem nicht mehr erklärt werden, woher Zyklen der Inflation und Rezession kommen.“

      „Wenn Du den Wert des Geldes kennen lernen willst, versuche, Dir welches zu leihen.“ (Benjamin Franklin)

      Nun ein paar Erklärungen.

       Geld

      

      Unter „Geld“ verstehen wir alles, was zur Zahlung, zum Tausch, zur Abwicklung eines Verkaufs/Kaufs gesetzlich verwendet werden kann.

      Das schließt einige Dinge aus, die gemeinhin auch als Geld bezeichnet werden: Titel, Aktien, Policen, Wertpapiere, die allesamt Vermögen repräsentieren, sind in dieser Definition kein Geld. Überweisungen, Schecks (Geldguthaben), Münzen und Noten („richtiges“ Geld) sind in dieser Definition enthalten.

      Münzen und Noten sind die klassischen Geldzeichen, das Bargeld. Bargeld alias „Geldzeichen“ sind auch gesetzlich vorgeschriebene Zahlungsmittel. Sie unterliegen dem Annahmezwang, während Überweisungen und Schecks zur Bezahlung abgelehnt werden können.

      Schon beim Annahmezwang bekommen wir heute unsere Probleme. Nimm mal einen 500-€uro-Schein und versuch, damit zu bezahlen. Nach meiner Erfahrung wird Dir in sieben von zehn Geschäften Dein Geld nicht abgenommen. Selbst bei einem 200-€uro-Schein wirst Du ab und an schräg angesehen. Wo früher das Bargeld regierte, regieren heute Plastikkarten und Buchgeld. Die Politik treibt das Ganze noch voran, indem sie Bargeldgeschäfte ab einer bestimmten Summe verbietet.

       Giralgeld

      

      Das auf der Bank hinterlegte Geld (nicht das im Banksafe eingeschlossene), das nicht gespart wird, sondern täglich fällig wird, nennt man Giralgeld. Mit diesem (unsichtbar gemachten) Geld können mittels Überweisungen und Scheckverkehr Transaktionen durchgeführt werden. Auch wenn das dahinterliegende Bargeld nicht gesehen wird, nennt man dieses Geld auch „Sichtguthaben“.

       Zentralbankgeld (ZBG)

      

      Das Zentralbankgeld - auch „Basisgeld“ oder „Geldmenge M0“ genannt - umfasst erstens die Banknoten, die Du und ich bei mir tragen, und zweitens die Zentralbankguthaben der Banken.

      Wenn Du hörst oder liest, dass Zentralbanken Geld in die Märkte „pumpen“ bedeutet dies, dass die Zentralbanken den Banken die Möglichkeit geben, die Guthaben auf ihren Zentralbankkonten aufzufüllen, natürlich gegen Gebühr (Zins).

      Der Zweck dahinter ist folgender:

       1. Der Zahlungsverkehr zwischen den Banken

      Wie funktioniert das eigentlich, wenn Sie von einer Kölner Bank 1000,00 €uro auf ein Konto überweisen, dessen Empfänger bei einer Frankfurter Bank ein Konto unterhält?

       In Köln wird kein Geldtransporter gemietet, der zehn 100- €uro-Scheine nach Frankfurt bringt. Stattdessen findet parallel zu den Kontobewegungen auf den Kundenkonten eine Buchung auf den Zentralbankkonten der beiden betroffenen Banken statt.Parallel zu jeder Buchung müssen auf den Zentralbankkonten der beiden Banken Plus- und Minus- Buchungen erfolgen.

       2. Geldverleih zwischen verschiedenen Geschäftsbanken von Zentralbankgeld

      Sollte die Kölner Bank ins Minus rutschen und dadurch in Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann sie sich über die Zentralbank von einer anderen Geschäftsbank Geld leihen. Man nennt dies auch den Geld- oder Interbankenmarkt. Wenn sich die Banken untereinander nicht mehr trauen, kann dieser zusammenbrechen. Auch dies ist ja, wie bekannt, schon passiert.

      Aber das ist nicht das Ende