Julius Hänsel

Das Buch der Magier


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in der magische Instrumente und Formeln in einen Zusammenhang gebracht werden, um eine bestimmte Energie zu schaffen, mittels der eine Kraft oder eine Wesenheit gerufen wird. Um es mit einem modernen Begriff auszudrücken: Ein Ritual ist ein magisches Programm! Es enthält ein Gerüst, in dessen Rahmen die Elemente der Operation eingebettet sind und es hat Regeln, nach denen der Magier das Ritual gestaltet. Rituale haben einen initiatorischen Charakter, d.h., sie öffnen' Tore des Bewußtseins, die den

       Magier mit anderen Ebenen in Kontakt bringen. In einem Ritual wird ein Feld aufgebaut. Dabei werden

       Kräfte oder Wesenheiten angerufen, mit denen der Magier arbeiten will oder von denen er sich Dienste bzw. Informationen erwünscht. In einem Ritual werden Gedanken und Vorstellungen zu einer Assoziationskette verknüpft, mit psychischer Energie geladen und dadurch der angerufenen Kraft ermöglicht, sich zu manifestieren. Dies muß nicht unbedingt während des Rituals geschehen. Oftmals, sogar meist, ist es so, daß während eines Rituals zunächst scheinbar gar nichts geschieht, und die Folgen sich erst später bemerkbar machen! Da bei einem Ritual aber nicht nur willkommene Kräfte auftreten können, sondern sich vielfach eine ganze Menge sekundärer Kräfte (Elementale=psychisch geladene Gedankenformen) angelockt fühlen, die entweder an der Energie des Rituals partizipieren und dieses dadurch schwächen, oder aber sich an die Aura des Magiers binden, um von diesem Energie abzusaugen. Daher gehört zu den grundlegenden

       Voraussetzungen zur Ausübung praktischer Magie das Erlernen einer Bannung! Die Bannung ist eine magische Schutzformel, z.B. ein Mantra oder eine Geste ("Mudra"), welches auch in ein Ritual eingebunden werden kann und durch die der Magier sich gegen ungebetene Gäste schützt. Wer bei magischen

       Operationen, in denen Kräfte erzeugt oder gerufen werden, ohne eine Bannung arbeitet, geht ein hohes Risiko ein. Die Folgen können fatal sein, von Poltergeist-Erscheinungen angefangen, über gesundheitliche

       Störungen bis hin zu Besessenheitsproblemen!

      Wie fange ich es am Besten an, wenn ich Magie lernen will?

      Muß ich mir einen Lehrer suchen oder ist es besser, Mitglied in einer Vereinigung zu werden, die Magie lehrt?

       Wie jeder Weg, beginnt auch der magische Pfad mit dem ersten Schritt! So fängt man natürlich erst einmal

       mit der Theorie an, um das Pferd richtig herum aufzuzäumen. Die theoretische Grundlage ist sozusagen der Einstieg in das magische Gedankengebäude. Suche Dir also eine esoterische Buchhandlung in Deiner Nähe und schau Dich dort erst einmal um. Bestimmt wird es einige Bücher geben, die Dir besonders ins Auge

       fallen. Das ist kein Zufall, und wenn Du es Dir leisten kannst, solltest Du versuchen, diese Bücher zu

       erwerben. Es ist ein okkultes Gesetz, daß, wenn man sich mit einem Thema gedanklich besonders intensiv beschäftigt, fallen einem Dinge zu (Zufall, zufallen), die dieses Thema unmittelbar berühren. Das gilt in

       diesem Fall sowohl für die entsprechende Literatur als auch ganz besonders für einen Lehrer. Viele Magier lernen diese Wissenschaft heute autodidaktisch. Andere haben das Bedürfnis nach einem Lehrer. Lasse Dich dabei von Deinem Gefühl leiten. Wenn es richtig für Dich ist, einen Lehrer zu haben, wird Dir ein solcher auf Deinem Weg auch begegnen. Ähnlich verhält es sich mit okkulten Organisationen, von denen es eine ganze Reihe gibt. Es hängt von Dir selber ab, und mit der Zeit wird sich auch ganz von selbst herausstellen, ob Du

       für die Magie überhaupt geeignet bist. Denn nicht umsonst gilt die Regel: "Viele sind berufen, doch nicht alle

       sind erwählt!". Spätestens am "Hüter der Schwelle" trennt sich die Spreu vom Weizen...

      Wozu macht man magische Rituale?

      Man möchte sich verschiedene Wünsche erfüllen, erreichen, daß Träume und Pläne in Erfüllung gehen, einen

       bestimmten Menschen verzaubern, drohendes Unheil abwehren, reich werden, im Lotto gewinnen, Erfolg

       haben usw. - kurzum, man möchte sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen und es nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen beeinflussen.

      Ich bin neu in dieser Materie, mit welchen Ritualen soll ich anfangen?

      Fang auf jeden Fall klein an. Beginne zum Beispiel damit, einen Parkplatz in Deiner Straße zu bekommen.

       Wenn das geklappt hat, bestelle Dir einen vor Deinem Haus. Oder besorge Karten für ein ausverkauftes Kino

       oder Theater. Bekomme einen Tisch in einem überfüllten Restaurant. Laß Kopfschmerzen verschwinden.

       Magie ist von Haus aus nicht anrüchig, und wie Du an den Beispielen siehst, manchmal überaus praktisch.

       Und wenn es hier zurückprallt, was kann da schon groß passieren.

      Brauche ich unbedingt einen Altar?

      Du benötigst auf jeden Fall einen Platz, an dem Du Deine Ritualgegenstände während der Zeremonie läßt.

       Grundsätzlich benötigst Du nicht einmal diesen, aber es ist praktisch, einen zu haben. Dabei muß es sich

       nicht um etwas Großes handeln. Einen Freundin von mir hat einen Schuhkarton (allerdings für Stiefel), den

       sie dafür hernimmt. Darüber legt sie farbige Servietten, die zum Ziel des Rituals passen. Es kann sich auch

       um ein kleines Regal oder ein Klavier handeln. Auch auf einem Fernseher kannst Du Dir einen Altar

       einrichten. Dieser sollte während des Rituals aber ausgeschaltet sein.

      Was ist der "Pförtner"?

      Der Pförtner, auch Hüter der Schwelle genannt, ist ein sogenanntes archetypisches Prinzip, mit dem jeder, der

       sich ernsthaft mit Magie beschäftigt, über kurz oder lang konfrontiert wird (und dies nicht nur einmal)! Astrologisch ist diesem Prinzip der Planet Saturn zugeordnet, was dem astrologisch Bewanderten bereits einiges sagen dürfte. Saturn steht für das Schicksal, Karma, Verhängnis, Krankheit, Siechtum und Tod - aber auch für die Erkenntnis, die mit der Überwindung dieser Dinge zusammenhängt! Saturn ist das Prinzip, das

       dem Menschen Grenzen setzt! Dies jedoch nicht, um daran zu scheitern, sondern um diese zu überwinden!

       Wer dennoch daran scheitert, der ist noch nicht reif für die Welt dahinter. Und genau das repräsentiert der Pförtner! Er konfrontiert den Suchenden mit seinen eigenen Grenzen und Schwierigkeiten! Bevor die

       Schwelle hinter dem Schleier überschritten werden kann, muß der Suchende den Schlüssel für das Tor dazu finden. Dies geschieht zunächst durch die Konfrontation mit den eigenen Ängsten und Unzulänglichkeiten,

       die sich durch die persönlichen Verdrängungen manifestieren. Das können unaufgearbeitete Konflikte sein,

       die plötzlich wieder hochkommen (z.B. Eltern-Kind-Konflikte), es können verdrängte Ängste sein (Dunkelheit!), Neurosen und andere Probleme. Manchmal, nicht immer, erscheint der Hüter der Schwelle in personifizierter Form, z.B. im Traum. Der Pförtner ist der Wächter an der Pforte zur magischen Welt - wer ihn überwinden will, muß zuerst sich selbst überwinden!

      Was versteht man Archetyp?

      Darunter versteht man so etwas wie Urbilder und -kräfte, die in der kollektiven Psyche der Menschheit

       wirksam sind und sich in bestimmten geistigen Zuständen, z.B. im Traum oder in Trance manifestieren und spezifische Inhalte vermitteln. Die Bilder auf den ersten 22 Hauptkarten des Tarot (die sog. 'Trümpfe' oder auch 'Arkana') stellen archetypische Kräfte dar! Auch Engel und Dämonen sind in gewisser Weise Archetypen. Die sogenannte Hohe Magie bedient sich z.B. größtenteils des Potentials dieser Kräfte...