Christoph Schalk

Empowerment fürs ganze Leben


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moderieren, indem Sie bei allen Teammitgliedern nachfragen: Wie siehst du das? Wie geht es dir damit? Versuchen Sie am Ende der inneren Diskussion eine gemeinsame Stellungnahme aller Teammitglieder.

      Wenn Sie das formulieren können, werden Sie auch in der Lage sein, in Ihrer „Multiplikationssituation“ den richtigen Weg einzuschlagen, der konform mit Ihren Werten und Ihrem inneren Team geht.

       Das Geheimnis der Vermehrung

      Im Altertum war das Wildkaninchen fast ausschließlich auf die Iberische Halbinsel und Südfrankreich beschränkt. So leitet sich der Name „Spanien“ vom Phönizischen „Land der Schliefer“ ab, weil die Phönizier die dort heimischen Kaninchen nicht kannten und sie mit dem Wort für die ihnen aus Afrika bekannten Schliefer bezeichneten. Bereits in der Antike wurde es in Italien und Nordwestafrika eingebürgert. Im Mittelalter wurde es nach Frankreich und auf die Britischen Inseln gebracht, in der frühen Neuzeit nach Deutschland sowie auf viele Inseln in allen Ozeanen. Heute lebt es in ganz Europa außer im mittleren und nördlichen Skandinavien. Im 19. Jahrhundert wurden Kaninchen in Australien und Neuseeland ausgesetzt. Darüber hinaus wurden sie in Südafrika, Nord- und Südamerika eingebürgert. Spannend ist das Beispiel Australien: 1859 wurden 24 Kaninchen importiert. Nach weniger als einem Jahrhundert war die Population auf 600 Millionen angewachsen!

      Wie gelingt es dem Kaninchen, sich dermaßen stark zu vermehren? Das Geheimnis dieser hohen Reproduktionsrate liegt unter anderem darin begründet, dass weibliche Kaninchen eine doppelte Gebärmutter besitzen: Sie können bereits vor dem Ende einer Schwangerschaft erneut schwanger werden! Damit haben sie nicht nur die „Produktion“ von Nachkommen maximiert, sondern auch die „Produktionskapazitäten“ verdoppelt. Die Produktionskapazitäten zu erweitern, das ist die nächste Lektion, die wir vom Kaninchen lernen können. Oft machen wir nämlich den Fehler, einfach immer mehr zu „produzieren“, ohne vorher unsere Kapazitäten auszubauen. Die Folge: Burnout, Überforderung, Frustration, Scheitern.

      Wir handeln dann so wie der Bauer, von dem der griechische Dichter Aesop vor etwa 2600 Jahren in seiner berühmten Fabel erzählt hat:

      Es war einmal ein Bauer mit seiner Gans. Eines Tages fand er im Nest der Gans ein schweres, gelb glänzendes Ei. Erst dachte er, man hätte ihm einen Streich gespielt. Als er es dann doch schätzen ließ, stellte sich heraus, dass das Ei aus reinem Gold war! Der Bauer konnte sein Glück kaum fassen. Tag für Tag legte die Gans ihm ein neues goldenes Ei. Der Bauer verkaufte die goldenen Eier und wurde schnell sehr reich. Dabei wurde er immer gieriger und ungeduldiger. Schließlich beschloss er, die Gans zu schlachten, um sofort an alle Eier auf einmal heranzukommen. Als er die Gans aber geschlachtet hatte, war der Bauch leer.

      Der Bauer wollte das Maximum aus seiner Gans herausholen – maximale Produktion. Dabei musste er die bittere Wahrheit lernen: eine tote Gans legt keine Eier mehr, schon gar keine goldenen. Aber genau diese Situation erlebe ich im Coaching immer wieder: Da ist ein junger, erfolgreicher Abteilungsleiter, und weil er seine Arbeit gut macht, wird ihm immer mehr Verantwortung übertragen. Er schlägt sich wacker – bis er eines Tages zusammenbricht. Die „Gans“ ist tot.

       Die Basis ausbauen

      Ich weiß nicht, wie es biologisch möglich wäre, dass sich eine Gans, die goldene Eier legt, vermehrt. Aber wenn sie schon Eier aus Gold legen kann, dann dürfen wir den Faden sicher so weiterspinnen, dass die Gans ihre goldenen Eier ausbrütet und schließlich viele Gänse da sind, die goldene Eier legen. Genauso braucht es Firmen oder Organisationen, die ihren Mitarbeitern helfen, die Basis für ihre Arbeit zu erweitern anstatt einfach immer mehr selbst zu tun. Es braucht Chefs, die ihre Mitarbeiter dazu befähigen, mehr Menschen in ihre Aufgaben zu integrieren und so auszubilden, dass mehr Kapazitäten entstehen.

      Wer also wirkungsvoll multiplizieren will, muss sich darum kümmern, dass die Kapazitäten für die Aufgaben, die Mitarbeiter und die Führungskräfte aufgestockt werden. Dazu bedarf es zweierlei:

      1 Sie müssen Vorreiter für Multiplikation finden: Multiplikation ist und bleibt anspruchsvoll und ist leichter gesagt als getan. Deshalb braucht Multiplikation immer Vorbilder und Vorreiter. Menschen, die das Prinzip verstanden haben. Die dadurch motiviert werden. Die es begeistert umsetzen und vorleben. Gerade wenn es um die Erweiterung von Kapazitäten geht, sollte die Multiplikation nicht dem Zufall überlassen bleiben. Die Verantwortlichen einer Firma oder einer Organisation können sich aber Gedanken darüber machen, welche Vorreiter sie sehen und wie sie diese herausfordern können, Multiplikation vorzuleben.

      2 Sie müssen Unterstützung anbieten: Außerdem ist es notwendig, dass die Vorreiter in ihrer Rolle unterstützt werden. Sie brauchen die Wertschätzung durch ihre Vorgesetzten oder Abteilungsleiter, sie brauchen Coaching und Training, sonst werden sie ihre Rolle auf Dauer kaum durchhalten können. Pioniere sind in der Gefahr zu vereinsamen und ihre Bedürfnisse denen anderer Menschen unterzuordnen. Damit sie nicht auf der Strecke bleiben, muss sich eine Firma oder ein Verein damit auseinandersetzen, wie hier vorgebeugt werden kann.

       Fazit

      Vom Kaninchen lernen heißt multiplikativ zu handeln und dadurch Perspektive für mehr Frucht zu gewinnen. Dazu braucht man Mut zu kleinen Anfängen, denn schiere Größe ist statisch und behindert oft die Dynamik, die für Multiplikation notwendig ist. Das Kaninchen lehrt uns auch eine Perspektive und Haltung, bei der wir bereit sind, uns ganz zu investieren. Voller Einsatz ist ein Schlüssel zur Multiplikation, und ebenso das Akzeptieren, ja sogar das Einplanen von Verlusten. Deshalb peilen wir immer größere Ergebnisse an als wir eigentlich brauchen und erweitern unsere Kapazitäten. So können wir etwas in Leben und Beruf bewegen und bringen mehr Frucht in unserem Umfeld.

       Zum Weiterdenken

       Wo handeln Sie schon multiplikativ?

       Sind Sie auf „Überproduktion“ eingestellt? Inwieweit planen Sie Verluste realistisch mit ein?

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