Martin Klonnek

Chronologie des Römischen Reiches


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      Octavian nahm Jahr darauf Alexandria, die Hauptstadt Ägyptens ein, woraufhin Marcus Antonius und Kleopatra Selbstmord begingen.

      Ägypten verlor seine Selbstständigkeit und wurde als neue römische Provinz annektiert.

      Damit endete die 100 Jahre währende Epoche der römischen Bürgerkriege.

      Am 12.01.29 v.Chr. wurden zum Zeichen des Friedens die Tore des Janustempels auf dem Forum Romanum geschlossen.

      Octavian versuchte nun seine im Bürgerkrieg gewaltsam erworbene Vormachtstellung schrittweise in eine legale, für die Römer akzeptable Form umzuwandeln.

      Sein Vorteil dabei war, dass sich sein persönliches Streben nach Macht mit der Notwendigkeit und dem allgemeinen Bedürfnis der Römer traf, erneute Machtkämpfe und Bürgerkriege zu verhindern.

      Nach den Wirren der letzten Jahrzehnte waren auch viele traditionell eingestellte Römer, die früher jede Art von Alleinherrschaft stets kathegorisch ablehnten, notgedrungen bereit, die militärische und politische Macht in die Hand nur eines Mannes zu legen.

      Im Jahr 28 v.Chr. hob Octavian alle unrechtmäßigen Verfügungen auf, die er in der Zeit des Triumvirats erlassen hatte.

      Er suchte Unterstützung bei den alten senatorischen Adelsgeschlechtern und ließ aus dem Senat ca. 190 Mitglieder ausschließen, die als nicht standesgemäß galten. Die freigewordenen Sitze verteilte er an ihm ergebene Personen, die er in den Patrizierstand erhob.

      Am 13.01.27 v.Chr. legte er die außerordentliche Militärgewalt über die Provinzen zurück in die Hände des Senats und stellte so die alte republikanische Ordnung formal wieder her.

      Der ihm ergebene Senat verlieht ihm den Ehrennamen „Augustus“ (der Erhabene) und übertrug ihm anschließend das militärische Kommando für die an den Grenzen des Reiches liegenden Provinzen, wo auch der Größte Teil der Legionen stand.

      Auf diese Weise erhielt er eine den Provinzstatthaltern übergeordnete Befehlsgewalt (imperium proconsulare) und blieb so weiterhin Militärmachthaber, nun aber formal im Rahmen des römischen Gesetzes.

      Das Reich teilte sich fortan in senatorische und kaiserliche Provinzen.

      Augustus, wie er nun genannt wurde, nahm eines der beiden Konsulatsämter in den nächsten Jahren regelmäßig für sich in Anspruch.

      Mit der Revision der Prinzipatsverfassung am 01.07.23 v.Chr. verzichtete er fortan auf das Konsulamt, ließ sich aber stattdessen die tribunizische Amtsgewalt (tribunicia potestas) auf Lebenszeit übertragen.

      Damit hatte er das Recht, Gesetze vorzuschlagen und den Senat sowie die Volksversammlungen einzuberufen.

      Um den Oberbefehl auch über die Prokonsuln der senatorischen Provinzen zu erhalten, ließ er sich das "imperium proconsulare maius" (übergeordnete prokonsulrische Gewalt) übertragen.

      Durch die Aufgabe des Konsulatsamtes verzichtete er also augenscheinlich auf die absolute Macht, indem er den Senat daran teilhaben ließ, behielt aber in Wirklichkeit alle wichtigen Funktionen in Staat und Militär in seiner Hand.

      Zur Abrundung seiner Würde übernahm Augustus im Jahr 12 v.Chr., nach dem Tode des Marcus Aemilius Lepidus, auch das Amt des "Pontifex Maximus", des obersten Priesters des römischen Staatskultes.

      Am 05.02.2 v.Chr. schließlich, verlieh ihm der Senat den Titel "Pater Patriae" (Vater des Vaterlandes).

      Das Herrschaftssystem des Augustus rief anfangs erheblichen Wiederstand hervor, doch da er im Senat breite Unterstützung fand und die Institutionen der alten Republik weiterhin bestand hatten, wurde es schließlich allgemein akzeptiert.

      Diese von ihm entworfene Regierungsform des Prinzipats hatte im Römischen Reich über 300 Jahre Bestand.

      Grenzen und Provinzen des Römischen Reiches:

      Nach den Einnahme Ägyptens im Jahr 31 v.Chr. fiel Octavian auch der unermessliche ägyptische Staatsschatz in die Hände.

      Damit hatte er genügend finanzielle Mittel, um die Legionen zu verkleinern und den Veteranen in den Provinzen Land zur Verfügung zu stellen.

      Augustus übernahm persönlich die Neuordnung der Provinzen, die durch die gewonnene Rechtssicherheit und den Frieden wieder zu einigen Wohlstand gekommen sind.

      Gallien, das seit seiner Eroberung durch Iulius Caesar sich selbst überlassen blieb, wurde nun als Provinz eingegliedert.

      In Spanien eroberte Augustus im Kantabrischen Krieg 25-9 v.Chr. die Gebiete im Norden und gliederte sie der Provinz Hispania Tarraconensis ein.

      Südlich der Donau entstanden die neuen Provinzen Illyricum und Moesia.

      Aufgrund des Testaments des letzten Königs der Galater, Amyntas, gewann Rom die neue Provinz Galatia in Kleinasien.

      15 v. Chr. eroberten Augustus Stiefsohn Drusus und sein Bruder Tiberius Raetien sowie das Gebiet der Vindeliker bis zur Donau und gründeten die Provinzhauptstadt Augusta Vindelicorum (Augsburg).

      Dabei wurde auch das ehemalige keltische Königsreich Noricum östlich von Raetien erobert.

      Drusus und Tiberius eroberten 12 und 9 v. Chr. die Siedlungsgebiete der Germanen westlich des Rheins sowie zuletzt das Noricum benachbarte Pannonien.

      Das Römische Reich erstreckte sich am Anfang des 1 Jh. bereits von Lusitanien (Portugal) bis Ägypten und Syrien sowie von Nordafrika bis zum linksrheinischen Germanien.

      Die Anzahl der römischen Bürger dürfte um diese Zeit bei ca. 4,5 Mill. gelegen haben.

      Das Römische Reich am Anfang des 1. Jahrhunderts:

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      Gaius Iulius Caesar Octavianus - Kaiser Augustus

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      Regierungsdauer: 16.01.27 v.Chr. - 19.08.14 n.Chr. (40 Jahre, 7 Mon.)

      * 23.09.63 v.Chr. in Rom

      + 19.08.14 n.Chr. in Nola

      Vater: Gaius Octavius (gest. 59 v.Chr.)

      Mutter: Atia (gest. 43 v.Chr.), Nichte von Gaius Julius Caesar

      Ehefrauen:

      1. Ehe: mit Clodia, Tochter aus 1. Ehe Fulvias mit P.Clodius Pulcher.

      2. Ehe: 40 v.Chr. mit Scribonia, Tochter des Konsuln L.Scribonius Libo

      Scheidung nach der Geburt der einzigen Tochter: Julia (39 v. Chr. - 14 n.)

      3. Ehe: am 17. Jan. 38 mit Livia Drusilla, * 30.01.58 v.Chr., + 29 n. Chr.,

      Tochter des M. Livius Drusus Claudianus u. Alfidia.

      Durch Adoption ihres Gatten zur Julia Augusta erhoben.

      Mit Kaiser Augustus war sie kinderlos.

      Zwei Söhne ihrer 1. Ehe: Tiberius und Drusus Germanicus.

      kaiserliche Familie (um 1 n.Chr.):

      Ehefrau: Livia Drusilla

      Tochter: Iulia Maior (verbannt nach Pandateria)

      Enkelin: Vipsania Iulia

      Enkel: Gaius Iulius Caesar (im Osten)

      Enkel: Lucius Iulius Caesar

      Enkelin: Agrippina Maior

      Enkel: Agrippa Postumus

      Stiefsohn (Sohn von Livia Drusilla): Tiberius Claudius