S. N. Stone

Tief in seinem Inneren


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      S. N. Stone

      Tief in seinem Inneren

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       Epilog

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       Impressum neobooks

      Prolog

      Wenn er beobachtete, wie sich die Wellen auftürmten, brachen und weit auf den Strand spülten.

      Wenn er das Weiß der Gischt sah das Türkis des Wassers, dann war es beinahe so, als wäre sie noch bei ihm.

      Als würde er ihre weiche Haut spüren, ihr Haar so seiden, ihr Atem so sanft und warm.

      Dann verlor er sich in der Erinnerung an ihre Augen, die ebenso weit und unendlich gewesen waren, wie das Meer.

      Dann verdrängte er die Erinnerung an ihren kalten, toten Körper, der steif geworden, in seinen Armen gelegen hatte.

      Den er an diesem Ort dem Ozean übergeben hatte.

      Und dann wurde er sich seiner Einsamkeit bewusst, der Sehnsucht und er ahnte, dass er dem Drang nicht widerstehen konnte und fast bedauerte er es.

      1. Kapitel

      Was sie an ihrem Beruf hasste, waren diese Momente.

      Diese Momente, in denen sie über einen Menschen gebeugt dastand, der gewaltsam aus dem Leben gerissen worden war.

      Der seiner Familie, seinen Freunden geraubt worden war, weil ein anderer dem Drang zu töten, nicht hatte widerstehen können.

      Der Leichensack wurde geschlossen und die Bahre zum Wagen gebracht.

      Bald würde der Körper auf dem harten, kalten Metalltisch der Gerichtsmedizin liegen und ein Foto des Gesichts der jungen Frau an der Wand in der Dienststelle hängen.

      Dort würde es nicht alleine sein. Es würde sich zu den anderen fünf gesellen, deren dazugehörige sterbliche Überreste in den letzten Wochen in ähnlichem Zustand gefunden worden waren.

      Sie brauchten das Gutachten des Gerichtsmediziners nicht abwarten, um zu wissen, dass das Foto genau dort seinen Platz würde finden müssen.

      Bereits die Polizisten, die zum Fundort gerufen worden waren, hatten es bemerkt und sie umgehend benachrichtigt.

      Bevor Dana zu ihrem Kollegen ins Auto stieg, ließ sie den Blick über das Meer zum Horizont schweifen. Würde sie je wieder an solch einen idyllischen Ort zurückkehren können, ohne an den aufgedunsenen Leib, den die Wellen an Land gespült hatten, denken zu müssen?

      Vermutlich, denn wo hätte sie noch hingehen können, wenn sie diese Erinnerungen nicht irgendwann hätte abschütteln können, bei all den Leichen, die sie schon gesehen hatte?

      Ihr Blick fiel auf die Beamten, die mit der Spurensicherung beschäftigt waren, im Wettkampf mit der Natur, ehe Wind, Regen und Ozean alles auffraßen.

      Die Fahrt verlief schweigend, was nichts damit zu tun hatte, dass sie sich nicht leiden konnten, im Gegenteil. Sie kannten einander so gut, dass sie wussten, dass jeder seinen Gedanken nachhing, nachhängen musste, ehe sie sprachen.

      Dana hatte ihre sogar zu korrigieren. Es entsprach eigentlich nicht der Wahrheit, dass fünf Frauenleichen in den letzten Wochen gefunden worden waren. Vielmehr war eine vor zwei Jahren und eine andere vor etwa einem Jahr aufgetaucht.

      Der Fund einer Leiche hier im Stadtpark, hatte einen Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass es vor einem halben Jahr einen Fall mit ähnlichen, zum Teil identischen Merkmalen gegeben hatte.

      Bei seinen Ermittlungen stieß er dann auf Nummer eins und zwei.

      Das war nicht ursprünglich schlampiger Arbeit zuzurechnen, sondern dem Umstand, dass die Tötungsdelikte in unterschiedlichen Zuständigkeiten geschehen waren und die ersten beiden als ungelöst in den Akten ihr Dasein gefristet hatten.Mit dieser Entdeckung waren sie zum Einsatz gekommen, um die Ermittlungen zu unterstützen und zwischen den Dienststellen zu koordinieren.

      Foto Nummer fünf gehörte zu einer Frau, von der sie nicht sicher waren, ob sie an der Wand richtig war.

      Der Zustand ihres Körpers wies darauf hin, dass sie mindestens zehn Jahre vergraben gewesen sein musste, ehe sie während umfangreicher Baumaßnahmen zutage befördert worden war.

      Dana war der Meinung, dass es egal war, auch ihr gebührte der Respekt, dass man sich um sie kümmerte.

      Und selbst wenn sie ihrem Serientäter nicht zum Opfer gefallen war, so mahnte sie täglich, wie viele Menschen ihr Leben ließen, ohne, dass sie je entdeckt und ihr Tod aufgeklärt werden würde.

      Als Dana am Abend im Hotelzimmer saß, fühlte sie sich einsam und leer.

      Sie war dienstlich viel unterwegs, kannte es seit Jahren nicht anders, heute überkam sie die Sehnsucht nach ihren eigenen vier Wänden.