Helmut Höfling

Pingo, Pongo und der starke Heinrich


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mit der Straßenbahn.

      Seltsam war nur, dass der starke Heinrich nicht auch mit ihnen fuhr. Wo steckte er überhaupt?

      Der Hund im Heringsfass

      Nun, um den starken Heinrich zu suchen, müssen wir wieder zum Fischladen zurückkehren. Hier war der starke Heinrich in ein Heringsfass gesprungen, als der Schutzmann kam, um Pingo und Pongo zu verhaften. Deswegen darf niemand denken, der starke Heinrich sei ein Angsthase. Im Gegenteil! Vor jedem anderen hätte er seine Freunde verteidigt. Nur vor der Polizei war es besser, sich aus dem Staub zu machen. Denn im Augenblick konnte er den beiden Pinguinen doch nicht helfen.

      Als der Polizist Pingo und Pongo abführte und niemand mehr im Laden zurückblieb, hatte der starke Heinrich sein Versteck verlassen. Keiner beobachtete ihn, wie er mit eingeklemmtem Schwanz zur Tür hinausschlich. Er hätte ja zu jedem der Männer und Frauen gehören können.

      Am liebsten wäre er den Polizisten an den Kragen gesprungen, als er sah, wie sie Pingo und Pongo in den Wagen hineinschubsten. Doch was hätte das genutzt? Er wäre ganz gewiss auch gefangen genommen worden. Und dann wäre es für alle schwerer gewesen, wieder freizukommen. Denn befreien wollte er seine Freunde auf jeden Fall!

      Zunächst jedoch ärgerte sich der starke Heinrich gründlich über sich selbst. Wie hatte er nur die beiden Pinguine in den Fischladen mitnehmen können, ohne ihnen vorher zu erklären, wie sie sich dort zu benehmen hatten!

      Der starke Heinrich konnte sich in diesem Augenblick selbst nicht riechen. Aber das rührte wohl mehr von der Heringsbrühe her, die von seinem Schwanz auf die Straße tropfte, und von den Fischschuppen an seinem Körper.

      Deshalb lief der starke Heinrich zum Fluss hinunter und plantschte im Wasser umher, als habe er sich schon seit Jahren nicht mehr gewaschen.

      Nach einer Weile glaubte er, sauber zu sein, und kletterte ans Ufer. Dort schüttelte er sein Fell, dass die Tropfen in alle Richtungen spritzten.

      Dann schnüffelte er an seinem Schwanz herum. Der Heringsgeruch war immer noch nicht weg. Aber ein Hund, der nach gesalzenen Heringen stinkt, ist ebenso unmöglich wie ein Rollmops, der nach faulen Eiern riecht.

      Also setzte sich der starke Heinrich ans Ufer und ließ seinen Stummelschwanz ins Wasser hängen.

      Das ging eine Zeitlang gut, bis die Fische im Fluss den Schwanz mit einem fetten Wurm verwechselten und gierig nach ihm schnappten. Als sich nun ein besonders dreister Fisch in der Schwanzspitze festbiss, da sprang der starke Heinrich jaulend hoch und schleuderte den Frechdachs in hohem Bogen durch die Luft.

      Entsetzt klatschte der Fisch wieder ins Wasser, während der starke Heinrich die Treppe an der Kaimauer hinaufsprang. Dabei hatte er es so eilig, dass er gleich drei Stufen auf einmal nahm.

      Wo stecken Pingo und Pongo?

      Vielleicht war es gut, dass der Fisch den starken Heinrich in den Schwanz gebissen hatte. Sonst hätte er ihn noch stundenlang ins Wasser baumeln lassen. Jetzt aber machte er sich gleich auf die Suche nach Pingo und Pongo.

      Zuerst blickte der starke Heinrich durchs Fenster des Polizeireviers, um festzustellen, ob seine Freunde vielleicht gerade vernommen wurden. Aber er sah dort nur einen Polizisten sitzen, der sein Butterbrot aß.

      Ob Pingo und Pongo schon im Gefängnis steckten?

      Das war der nächste Ort, wohin der Hund lief. Aber obwohl er durch die Eisengitter in alle Zellen spähte, fand er die Pinguine nicht.

      Jetzt blieb nur noch eines übrig: der Zoo, wo Kängurus, Zebras, Elefanten und andere Tiere lebten. Entschlossen marschierte der starke Heinrich hinein. Er drückte sich ganz dicht an der Kasse vorbei, so dass ihn der Mann darin nicht sehen konnte.

      Und richtig! Hier im Zoo fand der Hund seine beiden Freunde in einem Gehege.

      „Da seid ihr ja endlich!“, schnaufte er.

      „Der starke Heinrich!“, jubelten die Pinguine und drängten sich freudig ans Gitter.

      „Au-wau-wau! Ich habe euch überall gesucht. Es war gar nicht so einfach, euch hier im Zoo zu finden.“

      „Warum sind wir denn eigentlich hier?“, wollte Pingo wissen.

      „Damit die Menschen euch bestaunen können.“

      Verständnislos schüttelte Pongo den Kopf. „Das können sie doch auch, wenn wir frei umherlaufen.“

      „Eigentlich ja, aber ich glaube, sie haben Angst vor euch.“

      „Das finde ich ungerecht“, meinte Pingo. „Wir sperren die Menschen doch auch nicht ein.“

      „Au-wau-wau! Redet nicht so lange, Freunde! Ich bin nicht hierhergekommen, um mit euch nur ein Schwätzchen über die Menschen zu halten. Wenn ihr länger in eurem Gefängnis bleiben wollt, so ist das allerdings eure Sache. Wollt ihr jedoch so frei herumlaufen wie ich, dann helfe ich euch gern.“

      „Nichts wie fort von hier, starker Heinrich!“, riefen die Pinguine gleichzeitig. „Wenn wir auch jeden Tag von den Menschen gut gefüttert werden, so ist uns die Freiheit doch lieber.“

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