Bernd Majewski

Unterwegs zum Horizont


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Sieht alles nicht schlecht aus. <

      Keine Schilder mehr.

      Nur noch Hinweise zum Hospital, Museum, Restaurants oder andere Sehenswürdigkeiten.

      > Ups. Jetzt ist rechts und links Wasser. <

      > Schon wieder eine Bucht. Wenn wir die umfahren können, müsste es nach Süden gehen. <

      Wohnburgen überall.

      Immer noch keine Schilder.

      Der Verkehr fließt, wir fließen mit.

      Aber wohin?

      Richtig, es geht nach Süden.

      Jetzt sind wir auf einer Küstenstraße, die immer enger wird. Sie führt zu einem Aussichtsturm. Wir wollten ja Küstenstraßen. Und die Aussicht ist wirklich toll. Ob sie wohl weitergeht?

      Sie geht.

      Mit einigen Kurven geht’s in die Stadt zurück.

      Jetzt sind wir mitten im Hinterhof von La Coruna gelandet.

      Links und rechts Gas- und Öltanks.

      Keine Schilder.

      > Da, schau, da unten rennen die Autos. Da müssen wir hin. <

      Die Richtung stimmt. Unsere Straße nähert sich, verläuft aber parallel. Bergauf, bergab.

      Wir sind in einem Vorort.

      > Da, ein Supermarkt. Halt an, wir brauchen Tomaten, Brot, Käse und Wein. <

      Wir laufen ein Stück zurück.

      > Ha, ein Fischgeschäft. <

      Also gibt es heute Fisch.

      Es ist Mittag und die Auswahl ist nicht mehr groß.

      Wir erwerben zwei verschiedene Fische für insgesamt 4,65 €.

      Einer ist eine Makrele, den anderen kennen wir nicht.

      Fisch an schwindeligem Basilikum mit Baguette und Wein.

      Das Wetter wird besser, das könnte heute klappen.

      > Sieh mal. Da ist auch ein Schuster, der Schlüssel macht. <

      Ob der wohl…… Ist ein Versuch wert. <

      Wir zeigen unseren Autoschlüssel.

      Er runzelt die Stirn, sucht am Schablonenbrett und wird fündig. Ein Rohling wandert in seine Maschine, ein 2 Cent Stück wird zum Original gesteckt, der Rohling darf nicht länger als das Original sein.

      Er probiert, brummt und fräst.

      Voila, fertig ist der verlorene 2. Schlüssel.

      Ich gehe testen.

      Autotür: Yau, geht auf.

      Schon mal was!

      Zündung: Geht nicht.

      Vorsichtig mehrfach versucht, damit nichts im Zündschloss kaputt geht.

      Keine Chance.

      Der Schlüssel dreht nicht.

      Pech. Hätte ja sein können.

      Herr Schlüsselmacher zuckt die Schultern:

      > Chip im Schlüssel! <

      > Nein, nein, so etwas Modernes haben wir nicht. <

      Bei genauer Betrachtung finden wir gemeinsam heraus, dass eine Rille in seinem Rohling enger als das Original ist.

      Schade.

      Er will nichts für seine Arbeit und schmeißt den Schlüssel in den Eimer.

      Im Supermarkt fällt uns ein:

      Ersatzschlüssel wenigstens, um in den Bus zu kommen.

      Ist doch schon die halbe Miete.

      Mühsam Türaufbiegen, wenn wieder mal alles zu und der Schlüssel drinnen ist, hatten wir schon.

      Also zurück.

      Er freut sich, will 5 € und wir haben wenigstens einen halben Ersatzschlüssel.

      Den verstecke ich mit Strippe unter einem Holm.

      Jetzt kommen wir wenigstens immer ins Auto.

      Was gibt es hier im Supermarkt:

      Wein ja, Rosé nein.

      Aber einen ganzen Block mit Tischwein. 0,95 € die Flasche.

      Was für Hiesige gut ist, kann auch mir nicht schaden.

      Mittags werde ich probieren.

      Ob man davon blind wird?

      Endlich ein Kreisel mit Schildern.

      552 wussten wir´s doch. Wir sind richtig.

      Der Bauch weiß mehr als Schilder.

      Kilometer um Kilometer Sandstrand. 3 – 4 Autos, 5 oder 6 Menschelachs.

      So ist das richtig.

      Zeit für Siesta. Ein Schläfchen, für mich ist das wichtig.

      Ich hatte in Frankreich einen 5 l Ballon Wein gekauft.

      Das ist Fusel gegen diesen für 0,95 die Flasche.

      Capo Fisterre bei Sonne. Schön, aber nicht so grandios wie Capo Ortegal.

P1000226.JPG

      Die Küstenstraße in Richtung Sta. Eugenia Ribeira ist ein Traum. Genau so was hatten wir uns vorgestellt. Bucht um Bucht, hügelige Landschaft, die sanft in Stränden auslaufen.

      Fischerdörfchen, wenig Touristen.

      Die Idylle, die wir wollten.

      Bei Carnota kann ich nicht widerstehen, obwohl wir eigentlich noch bis Sta. Eugenia Ribeira wollten. Aber wie so oft, braucht man einen schönen Platz, ist keiner da.

      Jetzt oder nie.

      Ein schmales Sträßchen führt direkt zum Strand.

      Sogar eine Dusche ist da.

      Baden in der Brandung, Waschen mit Seife.

      Spazierengehen mit Hund und dann dezent ein Loch im Sand.

      Grillkohle rein, das merkt doch keiner, 2 x 8 Minuten, die Fische waren kleiner und schon haben wir im Sonnenuntergang ein herrliches Abendessen.

      13.8.

      Wir haben uns. seit 40 Jahren.

      Jetzt wieder auf 3 qm Wohnfläche - im R 4 vor 30 Jahren war´s noch enger - und können uns gut riechen.

      Die Sonne kommt, es wird ein schöner Tag.

      Der tägliche Minisupermarkt.

      Wir bemühen uns sehr, nicht bei Aldi oder Lidl oder anderen Riesen-supermärkten zu kaufen.

      Frische Fische vom Stand, heute sind Barben dabei.

      Eine Werkstatt klebt unsere Türgummis, die immer flappiger werden und das auch noch kostenlos.

      Um die Bucht herum nach Noya.

      Portugal

      Wegen Straßenbau ist es auch hier schwer, die richtige Straße zu finden. Rechts nach Pontevedra und Vigo. Wir fahren ein Stück Autobahn und sind ratz fatz in Portugal.

      Portugal empfängt uns mit schlechten Straßen.

      Mittag fäll aus, wir versuchen, Portugal zu fühlen und machen schon kurz vor Viana del Castelo Schluß.

      Überall kleine felsige Buchten mit schönen Stränden.

      Man kann stehen wo man will. Parkplätze sind eingerichtet. Holzwege führen weiter zu entlegenen Stränden.

      Leider pfeift der Wind kalt. Die Sonne scheint zwar, aber es ist kühl.

      Aber im Schatten geht’s.

      Ein Platz direkt