Bernd Majewski

Unterwegs zum Horizont


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den Dünen. Nach etwa 10 Kilometern zweigt eine Schotterpiste in die Richtung ab, in der wir den Strand vermuten.

      Sollen wir es wagen?

      Wieder geht es einige Kilometer durch Pinienwälder.

      Man soll die Hoffnung nicht aufgeben.

      Die Piste endet in einem kleinen Parkplatz vor den Dünen.

      Praia de Tocha, mitten im Nirgendwo.

      Wenige Autos.

      Zu Fuß erkunden wir die Gegend.

      Mit dem Auto an den Strand geht nicht.

      Holzbarrieren.

      Aber hinter den Dünen herrlicher Strand Kilometer links und rechts.

      Zwei Leutchen hier, einer dort.

      Dazwischen: Sand, Sonne, schäumendes Meer ohne Klippen.

      Nicht mal Müll.

      Reiner Sandstrand.

      >Ich gehe schwimmen. <

      > Du hast doch keine Badehose an. <

      > Wer braucht hier so was. <

      Fast allein auf Kilometer langen Stränden.

      Das steht uns zu.

      Unser Bus steht in einer Parkbucht unter Pinien, in der sich ein Vorgänger so richtig festgefahren hat. Da hat er wohl heftige Kämpfe mit dem Sand ausgefochten. Tiefe Wühlspuren. Achtung Sand. Nicht reinfahren.

      Wir stehen an der Seite auf festem Grund.

      Die tiefen Löcher sind für unseren Grill ideal.

      Wir wollen schließlich keinen Waldbrand entfachen.

      Dietlinde steckt Laubäste um die Grillstelle als Sichtschutz.

      Heute völlern wir gut gewürztes Fleisch an gegrillten Paprikastreifen. Natürlich wird unser Basilikum gezupft. Baguette und Wein.

      Danach Aylinchens Wassernapf über die Kohle.

      War was?

      In der letzten Sonne wird noch gewaschen.

      Überm Lenkrad hängen zwei Unterhosen, Feinripp mit Eingriff und ein T-Shirt der Dame. Morgen ist alles trocken.

      Es ist 20 Uhr und die 5 Autos sind auch weg.

      Nur ein deutsches Wohnmobil aus Neuulm bleibt über Nacht.

      Der Strand ist leer.

      Ein Flugzeug zieht hoch oben Streifen.

      Die Wattwürmer tanzen Rock´n Roll.

      15.8.

      Wer sich über Autobahnlärm und Bauarbeiten mit Bagger und allem beschwert, der soll sich hier hinter die Dünen stellen.

      Die brechenden Wellen klingen genau so.

      Wellen und Strand findet der Kopf toll.

      Autobahn und Bagger nicht.

      Blöder Kopf.

      Wir standen doch nicht direkt am Plaia Tocha, sondern an einer Zwischenstraße ca. 3 Kilometer davor.

      Es geht nach Süden.

      An Figueira und Voz vorbei. Durch Leidha und am Riesenkloster bei Batalha weiter in Richtung Lissabon. Die Kirche im Kloster ist die größte Portugals.

      Eine Zuckelstraße, wir fahnden nach Fisch, Tomaten und Brot. Hier isst man nicht mehr Baguette, sondern frisches Brot aus dem Steinbackofen. Viel Luft und trotzdem Pappe.

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      Da es ins Landesinnere geht, wird es wohl keinen frischen Fisch geben.

      Wir kaufen verschiedene Fischsteaks tiefgefrohren.

      Was kann man machen.

      Bis heute Abend sind sie aufgetaut.

      Es ist wie verhext.

      Irgendwann finden wir uns immer auf der Autobahn wieder.

      Wir wollten eigentlich eine alte Bundesstraße befahren.

      Bei Carregado queren wir nach Westen.

      Mafra soll schön sein.

      Auf dem Wege dorthin nehmen wir die Weinroute, die durch hügelige Landschaften vorbei an schmucken Weingütern führt, die man besichtigen könnte. Aber bei strahlender Sonne und 30° nachmittags um 3 Wein trinken, würde böse enden.

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      Vor dem gigantischen Kloster und Palast in Mafra versammelten sich gerade die lieben Verwandten zu einem Hochzeitsfoto. Das muss eine Riesenfamilie sein.

      Zeitweise waren bis zu 45.000 Arbeiter am Bau beteiligt, die von 7.000 Soldaten bewacht wurden. 1.338 Menschen kamen bei den Arbeiten um.

      Im 17. Jahrhundert wurde Portugals König Joao der 5te schlagartig reich, als man in Brasilien Gold entdeckte.

      Mafra ist zwar imposant, aber die Portugiesen haben noch keine bayrischen Schlösser gesehen.

      Eigentlich wollten wir noch Lissabon hinter uns lassen und südlich einen

      Platz suchen, Lissabon kennen wir schon ein wenig.

      Da es spät wird und der Fisch wartet, fahren wir nach Ericeira.

      Laut Führer soll es dort gen Norden einsame Buchten geben.

      Das war wohl mal.

      Häuschen, Apartments, Hotels und Pensionen reihen sich aneinander. Auf und an Steilküsten. Die wenigen Badebuchten sind knallvoll. Kein Gedanke, hier ein ruhiges Plätzchen zu finden, an dem man auch noch grillen kann.

      Wir fahren und fahren, dann sehen wir ein Stückchen alte Straße direkt an den Klippen hoch droben.

      Abgebogen.

      Wunderbar.

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      Strahlende Sonne, kaum Wind, der auch noch das erste Mal richtig warm ist und platter Atlantik.

      Selbst der Wein für 2 € ist lecker.

      Die Einheimischen kaufen Tetrapack für 75 Cent den Liter.

      Aber man gönnt sich ja sonst nichts.

      16.8.

      Bedeckter Himmel, kein Wind. Ein einsamer Trawler kurvt nach Fisch.

      Der Palast Sintra steht heute auf der Tagesordnung.

      Daraus wird aber nicht viel. Es zieht zu.

      Auf einem Steinumsäumten steilen Sträßchen geht es aufwärts zum Schloss, das auf den maurischen Resten hoch oben auf einem Berg im 15. Jahrhundert gebaut worden ist.

      Das Kopfsteinwegchen kurvt und kurvt.

      Unser traumatisiertes Basilikum hält das nicht aus.

      Ihm ist schlecht. Es kotzt.

      Auf dem Parkplatz eröffnet sich uns die Bescherung.

      Decke und Kissen sind voller Blumentopferde.

      Das Töpfchen wird ins Waschbecken verbannt.

      Es nieselt erst, dann regnet es richtig.

      Schloss im Nebel.

      Dort oben sieht man nicht die Hand vor Augen.

      11 € je Nase und der Hund darf nicht mal in den Park.

      Dann eben nicht, steht doch schön alles im Führer.

      Wir haben schon so viele Säle, Betten von Fürsten und –innen gesehen.

      Die 22 € bei Null Sicht legen wir besser an.

      Heute gibt es Lamm. Ein Metzger ist schnell gefunden. 250 gr. für jeden.

      Man