Pearl Blakes

Surrender to Me


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lassen. Ich hasste diese Welt, in die ich hinein geboren wurde.

      Ausgerechnet heute ging es mir besonders auf den Geist, denn ich wollte mit meiner Freundin Nadja auf eine Party. Klar, dass meine Eltern dies wieder einmal nicht erlaubt hatten. Egal wie lieb ich gefleht oder wütend getobt hatte, sie waren stur geblieben. Ich hoffte nur, dass sie Paul nichts davon erzählen würden. Er war kein Mann, der duldete, dass seine Verlobte sich auf einer Party rumtrieb. Selbst wenn man die Sache mit der fehlenden Bewachung außer Acht ließ, so war er viel zu besitzergreifend, um so etwas zu billigen. Doch ich war nicht bereit, den Rest meines Lebens in diesem Käfig zu verbringen. Ich war kein Kind mehr. Ich war immerhin schon neunzehn. Heute würde ich damit anfangen, mich gegen diesen ganzen Scheiß zu wehren. Ich würde einfach aus dem Fenster steigen, und auf die Party gehen. Ich hatte genau geplant, wie ich an den Wachen vorbei kommen konnte. Später, nach der Party, wieder zurück zu kommen, war schon schwieriger, doch darüber zerbrach ich mir jetzt nicht den Kopf. Was meine Zukunft mit Paul anbelangte – auch darüber würde ich mir erst später Gedanken machen. Ich wollte mir den heutigen Abend nicht verderben lassen.

       Darius

      

      Ich gab meinen Männern ein Handzeichen, weiter vorzurücken. Wir hatten bereits fünf Wachleute ausgeschaltet, und kamen jetzt zu dem inneren, noch schwerer bewachten Zirkel von Roccos Verteidigung. Plötzlich sah ich aus den Augenwinkeln eine Gestalt durch das Gebüsch huschen.

      „Da war jemand“, sagte ich leise zu Iwan, der neben mir im Gras hockte. „Bei den Büschen neben dem Springbrunnen.“

      „Ich gehe nachsehen“, erwiderte Iwan, und winkte zwei Männern, ihm zu folgen.

      Die Männer, die ich vorwärts geschickt hatte, hockten jetzt neben einem Außengebäude, und sahen zu mir rüber, um weitere Anweisungen zu erhalten. Ich deutete ihnen, abzuwarten. Ich wollte erst wissen, wer da im Dunklen durch das Gebüsch kroch. Ich ging davon aus, dass es keiner von Roccos Männern war. Die Wachen bewegten sich offen, und schlichen nicht herum wie jemand, der nicht entdeckt werden wollte.

      Ein paar Minuten später kam Iwan mit seinen Männern zurück. Sie führten eine gefesselte, sich stark wehrende Person mit sich. Da der Kopf von einem Sack verdeckt war, konnte ich das Gesicht nicht sehen, doch es handelte sich eindeutig um ein Mädchen. In knappem Rock und eng anliegender Bluse, die so weit aufgeknöpft war, dass ich einen guten Blick auf zwei perfekt geformte Titten hatte. Ich grinste.

      „Wen haben wir denn da?“, fragte ich, obwohl ich schon eine Vorstellung hatte, wer uns da in die Hände gefallen war.

      „Die Tochter von Rocco“, erklärte Iwan mit einem teuflischen Grinsen. „Ich denke, wir können uns den Überfall sparen. Mit der hier haben wir eine gute Beute gemacht.“

      Ich nickte. Ja, das war wirklich perfekt. Was konnte uns Besseres passieren, als die Tochter meines Feindes gefangen zu halten, um den Hurensohn in seine Schranken zu weisen?

      „Okay. Kommt! Wir verziehen uns. Pfeif die anderen zurück.“

       Opal

      Ich hörte sich nähernde Schritte. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Wer war es, und was hatte er vor? Warum hatte man mich entführt? Lösegeld? Mein Dad hatte Milliarden. Es war also naheliegend, dass meine Entführer auf Geld aus waren. Die Frage war nur, ob die Verbrecher mich nach der Geldübergabe laufen lassen, oder ob sie mich trotzdem umbringen würden.

      „Hallo Opal“, erklang eine raue Stimme direkt vor mir.

      Wenn ich doch nur nicht die Augen verbunden hätte. Ich wollte wissen, mit wem ich es zu tun hatte. Es war entnervend, nichts sehen zu können.

      „Wer ... wer sind Sie und ... und was wollen Sie. Mein Dad zahlt Lösegeld für mich, ganz bestimmt. Wenn Sie mich umbringen, bekommen Sie gar nichts!“

      Mein anonymer Entführer lachte. Ein Lachen, das viel zu angenehm – ja, sexy sogar – klang, für einen so miesen Schurken.

      „Wer sagt denn, dass ich dich umbringen will, Opal. Das wäre eine viel zu große Verschwendung. Bei deinem Körper und diesem sexy Mund wüsste ich viel angenehmer Dinge mit dir anzustellen.“

      Oh Gott! Der Hurensohn will mich vergewaltigen, dachte ich entsetzt.

      Eine Hand berührte mich unerwartet an der Wange, und ich zuckte zusammen. Ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören, und mein Puls raste, als hätte ich eine Stunde im vollen Tempo auf dem Laufband verbracht.

      Die Hand strich sanft über meine Haut, legte sich unter mein Kinn, und hob es an. Ich stellte mir vor, wie die Augen des Entführers jetzt auf mir ruhten, und ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Ich hatte Angst. Doch ich war auch wütend. Wütend, dass diese Verbrecher mich geschnappt hatten. Wütend, dass der Mistkerl sich herausnahm, was eigentlich nur Paul, meinem Verlobten zustand. Wütend, dass ich hier hilflos gefesselt und blind saß, und absolut nichts ausrichten konnte.

      Der Entführer strich mit seinem Daumen über meine Lippe, und Instinkt übernahm die Kontrolle. Ich schnappte blindlings nach dem Finger und erwischte ihn. Der Aufschrei, als meine Zähne fest zubissen, war wie Musik in meinen Ohren.

      „Du kleines Miststück“, knurrte der Entführer, und dann landete eine Hand auf meiner Wange.

      Es war kein fester Schlag, jedoch hart genug, dass es meinen Kopf zur Seite riss und mir die Wange brannte.

      „Du Hurensohn!“, zischte ich aufgebracht.

      Der Entführer ergriff mich schmerzhaft bei den Haaren im Nacken und ich schrie leise auf.

      „Du wirst lernen, dich angemessen zu benehmen, und mir zu Willen zu sein, Opal. Wir haben eine Menge Zeit, um dich zu einer braven kleinen Sexsklavin zu erziehen. Wie schmerzhaft oder angenehm dies für dich wird, liegt in deinen Händen. Benimm dich gut, und ich werde dich gut behandeln. Widersetz dich meinen Anweisungen, und du wirst es bereuen. So einfach ist das.“

      „Was ist ... was ist mit dem Lösegeld?“, fragte ich.

      Die Worte des Entführers hatten mich in Panik versetzt. Ich hatte gehofft, dass man einfach nur hinter dem Geld meines Vaters her war. Doch was der Mistkerl da gerade beschrieben hatte, überstieg meine schlimmsten Erwartungen.

      „Lösegeld? Dummes Mädchen. Ich habe beinahe so viel Geld wie dein Vater. Wozu sollte ich also Geld für dich fordern? Ich habe vor, dich zu behalten, um deinen Vater in Schach zu halten. Und wenn du schon mal hier bist, dann kann ich auch ebenso gut von deinen Vorzügen Gebrauch machen. Du siehst, kleine Opal, es ist besser, wenn du dich mit der Situation anfreundest. Widerstand wird dir nur Unannehmlichkeiten einbringen.“

      Diese endgültig erscheinenden Worte, die mein Schicksal zu besiegeln schienen, waren wie ein Schlag in die Magengrube. Ich spürte, wie eine Rage über mich kam, wie ich sie noch nie verspürt hatte.

      „Du Bastard!“, schrie ich außer mir. „Ich werde niemals deine ... deine Sexsklavin!“

      „Ohh, du wirst. Dir bleibt einfach keine andere Wahl!“

      Er hatte leider recht. Wie es aussah, war ich ihm und seinen Männern ausgeliefert. Doch das hieß nicht, dass ich irgendetwas freiwillig tun würde, oder dass ich nicht versuchen würde, mich zu wehren oder gar zu fliehen, sobald ich eine Chance dazu sah.

      „Gut. Ich sehe, wir fangen an, uns zu verstehen“, sagte mein Entführer, offenbar mein Schweigen für Resignation haltend. Nun, der würde schon sehen, dass ich mich nicht einfach seinen perversen Wünschen fügen würde.

      Eine Hand fummelte an dem Knoten an meinem Hinterkopf, und wenig später fiel die Augenbinde herab. Jetzt konnte ich zum ersten Mal meinen Entführer ansehen. Er kam mir irgendwie vertraut vor, als hätte ich ihn schon einmal irgendwo gesehen, konnte es jedoch nicht einordnen. Er war gut aussehend, wenn man auf brutale Macho-Typen stand. Seine grauen Augen waren kalt und hart. Das Gesicht kantig, mit ausgeprägten Wangenknochen und einem energischen Kinn. Die schwarzen