Monica J. Wagner

Verlangen


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nein lassen sie nur. Raymond wird ihnen die Taschen nach oben tragen, für ihn ist es sein Training, statt Hanteln nimmt er Gepäck.“

      Vivian lächelte Taylor an und schob sie Richtung Treppe.

      „Macht es ihnen wirklich nichts aus?“

      Taylor war etwas verunsichert, doch um Raymonds Mund legte sich ein Lächeln und er schüttelte den Kopf.

      „Machen sie sich da mal keine Gedanken. Vivian hat recht, für mich ist es mein Training, doch ich muss gestehen, bei dem Gewicht ihres Gepäcks kann man schnell in die Knie gehen.“

      Na wenn er das schon sagt, dachte sie sich, während sie Raymond mit einem Blick musterte.

      Er war groß und kräftig gebaut. Eine feine Röte stieg in ihr Gesicht was die umstehenden Personen in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Sie nuschelte eine Entschuldigung und setzte sich in Bewegung. Darlene gesellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Taille und schubst sie an.

      „Hey, Kopf hoch, hättest du weniger Gepäck, würden wir dich für krank erklären.“

      Gemeinsam stiegen sie die Treppe hoch. Raymond blieb vor ihrer Zimmertür stehen und wartete darauf das die Türe aufgeschlossen wurde. Vivian nahm den Schlüssel entgegen um aufzuschließen. In der Zeit verabschiedeten sich Santiago und Darlene von Taylor und wünschten ihr eine gute Nacht.

      Vivian führte Taylor ins Zimmer und zeigte ihr, ihr Reich für die nächsten Tage. Es war ein großes behaglich eingerichtetes Zimmer, mit einem hellen Teppich, Mahagonimöbel und ein angrenzendes Bad. Raymond deutete auf den Kamin, ein Feuer prasselte darin.

      „Ich habe mir erlaubt ihn anzumachen, damit es nicht so kalt ist für sie, das Zimmer war doch etwas ausgekühlt.“ Raymond stand neben einem eindrucksvollen Kamin, der seine Wärme im Zimmer verteilte. Vivian gesellte sich zu ihm und drückt seine Hand.

      Sie reichte ihm knapp über die Schulter und wirkte klein und zerbrechlich in seiner Gegenwart, doch Taylor hatte ihren kraftvollen, zupackenden Händedruck nicht vergessen.

      „Vielen Dank, es ist ein sehr schönes Zimmer. Wunderbar, ich werde mich hier sicher sehr wohl fühlen.“

      „Gut, dann lassen wir sie jetzt alleine, damit sie sich ausruhen können“, mit diesen Worten verließen Raymond und Vivian das Zimmer.

      Taylor ging zu den Balkontüren um sie zu öffnen und schob die geblümten, frisch duftenden Gardinen zur Seite und öffnete die Flügeltüren. Sie trat auf den kleinen schmalen Balkon hinaus und der Anblick der sich ihr bot, verschlug ihr den Atem.

      Vor ihrem Auge erstreckte sich ein See, umgeben von großen mächtigen Bäumen.

      Das Mondlicht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und leichter Nebel waberte darüber. Die Frösche sangen ihr eigenes Konzert. Eine leichte Brise umspielte ihr Haar und strich über ihre Haut.

      Sie genoss diesen Moment in vollen Zügen und beschloß, die Türen über Nacht offen stehen zu lassen. Nichts erinnerte daran, das gestern Nacht ein Tornado durch diese Stadt fegte.

      Als erstes nahm sie eine Dusche, schlüpfte anschließend in ein kurzes Nachthemd. Sie löschte das Licht und lauschte den Geräuschen der Nacht. Der Mond stand in voller Größe am Nachthimmel und schien in ihr Zimmer, sie spürte wie sie sich entspannte und der Schlaf sie übermannte.

       Kapitel 2

      „Sie sind alle so schön und doch so schlecht, ich muss es tun, ich muss ihren schmutzigen Körper von ihrer Seele befreien.“

      Sanft strich er mit seinen Fingern über die Haarlocken und ließ sie zwischen seine Finger gleiten. Er schloss seine Augen. Seine letzte gütliche Tat lief wie ein Film vor seinem geistigen Auge ab. Er sah sie wimmernd und flehend auf dem Bett liegen. Sie bettelte um ihr Leben, sie bot sich ihm sogar an.

      „Oh meine Schöne, genau deswegen bin ich ja bei Dir. Ich weiß das du mich willst, ich habe es in deinen Augen gesehen als wir uns das erste Mal begegnet sind, nun bin ich da“, murmelte er.

      Er spürte, wie er immer härter wurde, seine Atmung wurde schneller.

      Oh ja, sie wimmerte, sie wollte es, ich hatte es gesehen. Ich zeigte ihr was sie brauchte! Sie brauchte keinen Schwanz, sie brauchte einen richtigen Mann! Sie hatte sich den Männern angeboten. Sie trennte sich von ihrem nichtsnutzigen Mann, um es mit anderen zu treiben.

      Kaum hatte sie ihn aus dem Haus gejagt, stand der andere schon im Vorgarten und wartete auf Einlass, ja nicht nur Einlass in ihr Haus, auch Einlass in ihre dreckige Möse! Ich gab ihrer Möse was sie wollte, oh wie sie schrie!

      Seine Faust ballte sich um das Haar, er spürte ihn zucken, er sah wie sich der Stock immer tiefer in sie schob, wie sie schrie vor Schmerzen. Sie weinte. Dann stieß er ein letztes Mal zu, sie bäumte sich auf, tanzte geradezu vor Schmerz….

      Ja, …das war fantastisch… .

      Er spürte die Feuchtigkeit in seiner Hose. Erleichtert und freudig erregt wechselte er seine Kleidung, in Gedanken schon bei seinem nächsten Opfer….

      Es war noch früher Morgen, als Jordan und Mike an ihren Schreibtischen saßen, mit jeweils einem starken Kaffee. Sie sprachen über das letzte Opfer, als sie von ihrem Chef in sein Büro gerufen wurden. Captain Frank Spengler hatte seine Fingerspitzen aneinandergelegt und betrachtete sie prüfend.

      „Sagt mir, das ihr irgendwas habt, was ich dem Bürgermeister sagen kann. Er tritt mir auf die Füße.“

      Er stand vom Stuhl auf, trat zum Fenster und stemmte seine Hände in die Hüfte.

      „Das kann die Stadt zur Zeit überhaupt nicht gebrauchen, das ein Wahnsinniger sie unsicher macht. Die Presse hat noch nicht viel davon mitbekommen, wir können das aber nicht mehr lange unter Verschluss halten. Also was habt ihr?“

      Er wandte sich den beiden zu. Sein blondes leicht schütteres Haar wirkte im Sonnenlicht wie ein Heiligenschein.

      „Um ehrlich zu sein nicht viel, der Täter hinterlässt keine Spuren, wir haben nichts!“

      Jordan sprang so abrupt vom Stuhl auf, das die Lehne nach hinten kippte.

      „Wir versuchen schon die ganze Zeit den Exmann von Ms. Higgins zu erreichen, leider ohne Erfolg.“

      „Der Täter ist wie ein Phantom, keiner hat was gesehen. Wir sprechen heute Nachmittag mit unserem Polizeipsychologen, in der Hoffnung das er uns etwas sagen kann, wo wir anfangen können.“

      Jordan fuhr sich mit seinen Händen durchs Haar und stützte sich mit den Händen an der Stuhllehne ab.

      Mike griff in den Ordner und zog einige Fotos der zugerichteten Opfer heraus und reichte sie dem Captain.

      „Die Vorgehensweise ist fast immer die gleiche, er vergewaltigt, fesselt und knebelt sie. Hinzu kommt, das er seine Opfer nach dem Todeseintritt schminkt und ihre Haare kämmt. Er legt denen eine Perlenkette um und ritzt „Hure“ in die Bauchdecke.“

      Captain Spengler trat hinter seinen Tisch während er die Fotos studierte.

      „Was meinst du mit - fast?“

      „ Nun – beim letzten Opfer konnte Todd nicht mehr feststellen, ob sie vorher vergewaltigt wurde.“

      Mike blickte runter auf die Schreibtischplatte und faltete die Hände. Frank stütze sich auf seine Hände ab und beugte sich zu Mike rüber.

      „Hättest du bitte die Güte mir genau zu erklären was das heißt – vorher?“

      Die Nasenflügel des Captains blähten sich auf und er blickte starr zu ihm runter. Jordan schaltete sich ein, der mittlerweile an der Wand lehnte.

      „ Er hat sein letztes Opfer, Kathrin Higgins, mit einem selbstgebauten Gegenstand sexuell missbraucht. Der Pathologe