Mel Van Hesen

Ihre erste Million


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Vor allem am Anfang muss man auf das meistens äußerst schmale Budget achten. Sie können also ohne Probleme von der heimischen Wohnung aus loslegen. In den wenigsten Fällen kommen Kunden persönlich vorbei, um sich die „Firma“ anzuschauen. Das Geschäft läuft über den telefonischen Kontakt zu den Kunden, Interessenten.

      Zeitliche Voraussetzungen

      Die Tätigkeit ist weitgehend abhängig von den zeitlichen Erfordernissen in Betrieben, d.h. man arbeitet am Tag, aber in den Abendstunden können auch noch Gespräche anfallen. Bürozeiten können natürlich selbst festgelegt werden. Im eigenen Interesse sollten Sie jedoch morgens und mittags vor Ort arbeiten und für Kunden, Interessenten immer erreichbar sein, um gleich entsprechende Vorschläge machen zu können. Ergänzungen in der Datenbank etc. können ständig erfolgen.

      Zu welcher Zeit Sie bestimmte Arbeiten erledigen, bleibt Ihnen überlassen. Dies erfordert ein gewisses Organisationstalent und Disziplin. Die eigene Einteilung der Tätigkeit ist nicht mit „nichts tun“ gleichzusetzen. Im Gegenteil: Es fällt mehr Arbeit an, als bei Angestellten.

      Da Sie jedoch für sich selbst und ihren Erfolg arbeiten, fällt die zusätzliche Arbeit nicht so schwer.

      Alternative

      Wer keine Agentur an einem festen Standort gründen möchte, kann auch als mobiler Vermittler arbeiten. In diesem Fall agiert man vor Ort bei den Firmen wie ein Vertreter und vermittelt praktisch von Angesicht zu Angesicht. Obwohl dieser Weg mühsam erscheint, kann der persönliche Kontakt zu den Verantwortlichen doch zum Aufbau eines engen Vertrauensverhältnisses führen, dass sich nachher positiv auswirkt.

      Der mobile Service hat jedoch auch Nachteile: Entscheidungswege sind länger und die Eigenschaften einer passenden Datenbank müssen trotzdem integriert werden. Ein vernünftiges Notebook wird also benötigt, dass auf jeden Fall mehr Geld verschlingt als ein Desktop Computer. Internet Verbindungen sind schwierig und zudem über Mobilfunk teuer und nicht sehr sicher. Wer im Sinne eines Vertreters unterwegs sein möchte, kann sich diese Alternative überlegen. Sie verursacht jedoch auf jeden Fall mehr Kosten und Arbeit.

      Wie starte ich?

      Wie bei anderen Agentur Konzepten auch brauchen Kandidaten vor allem die obligatorische EDV - Anlage (PC, Monitor, Drucker, Modem) für die Verwaltung ihrer Tätigkeit. Oft ist beim Kauf bereits eine brauchbare Office Software enthalten. Dabei können Sie ruhig auf günstige Alternativen zurückgreifen, denn die üblichen Arbeiten lassen sich mit fast jedem m PC erledigen. Sie können PCs mit günstigen AMD (Advanced Micro Devices) Prozessor zurückgreifen. Diese CPUs sind genauso leistungsfähig wie vom großen Bruder Intel, kosten aber oft nur die Hälfte. Deshalb erhalten Sie AMD PCs mit gleicher Leistung wesentlich günstiger als Intel PCs.

      Einen neuen PC können Sie schon für etwa Euro 350 erstehen.

      Da Sie viel mit Datenbanken zu tun haben werden, sollten Sie sich einen schnelleren Rechner leisten. Für etwa Euro 500-600 bekommen Sie wirklich schnelle Modelle, die selbst mit großen Datenbeständen spielend fertig werden.

      Weiterhin brauchen Sie eine Software zur Erstellung von Datenbanken und ein Modem bzw. ISDN Karte für Internet - Verbindungen. Ein brauchbares und sogar kostenloses Programm ist im Gratis Office Paket von Open Office enthalten (Download oder CD ROM (verfügbar bei diversen PC Magazinen). Mit dieser Software können Sie unter dem Betriebssystem Windows oder Linux arbeiten.

       Kontakt: www.openoffice.org

      Zusätzlich brauchen Sie ein Programm für die Buchhaltung (z.B. von Lexware oder KHK). Selbstverständlich sollten noch Telefon / Fax und ein vernünftiger Schreibtisch mit Stuhl vorhanden sein. Ich gehe davon aus, das letztgenannte Möbel eigentlich in jeder Behausung stehen. Mit den oben genannten Utensilien können Sie dann munter loslegen. Als erstes sollten Sie sich mit dem Rechner, der Software und dem Internet Anschluss vertraut machen (Installationen erledigen, Handbücher lesen etc.). Dann folgt die Erstellung einer - oder mehrerer Datenbanken für zukünftige Einträge von Interessenten sowie Kunden. Anschließend muss man sich um die Werbung kümmern, so dass potentielle Interessenten auf das eigene Angebot aufmerksam werden. Geeignete Werbemaßnahmen werden unten noch näher beschrieben.

      Starkapital

      Beim Start einer Agentur für Auftragsvermittlung benötigen Sie ca. Euro 2500 bis Euro 5000 Startkapital. Dieses Geld sollten Sie privat aufbringen können, denn Banken halten von der Finanzierung solcher Summen nicht viel. Es ist in ihrem Interesse, wenn Sie Eigenkapital zur Verfügung haben, denn Fremdkapital schafft Abhängigkeiten, die auch ausgenutzt werden.

      Einen Teil des Startkapitals brauchen Sie auf jeden Fall für die Werbung. Die reinen Gründungskosten belaufen sich etwa auf Euro 50 - 100 (Formalitäten je nach Gemeinde).

      Für die Werbung brauchen Sie deshalb Kapital, weil der neue Service mit verschiedenen Methoden erst einmal bekannt gemacht werden muss. Verzichten Sie am Anfang auf eigene Büros o.ä.. Zuerst sollten entsprechende Aufträge vorliegen. Agieren Sie stattdessen von den gewohnten Räumlichkeiten aus.

      Finanzierung

      Sollten Sie doch Fremdkapital benötigen, führt der Weg natürlich zunächst einmal zu ihrer Hausbank. Dort kennt man Sie hoffentlich und kann Ihre Fähigkeiten ungefähr einschätzen. Der Kreditsachbearbeiter sollte Sie auch auf besondere Hilfen für Unternehmensgründer aufmerksam machen (ERP Fördermittel, Deutsche Ausgleichsbank etc.). Sprechen Sie Ihn oder Sie darauf an. Als Sicherheiten für Kredite sollten Sie Sachwert oder Ersparnisse einsetzen (Wertpapiere, ev. Guthaben auf festverzinslichen Sparbriefen etc.). Sie sollten jedoch immer berücksichtigen, dass Darlehen wie vereinbart zurückgezahlt werden müssen. Dies kann grade am Anfang einer selbständigen Tätigkeit, wenn kaum Aufträge zu verzeichnen sind, sehr schwer fallen. Bei Agenturkonzepten ist daher Fremdkapital möglichst zu vermeiden. Versuchen Sie, flexible Finanzierungen zu erhalten (z.B. tilgungsfreie zwei Jahre bis es zur Abzahlung kommt).

      Bezugsquellen

      Gebrauchte Systeme (Pentium PCs, Monitore, Notebooks), die für viele Aufgaben vollkommen ausreichen, erhalten Sie ab ca. Euro 130 von:

      Atenso Computervertriebs GmbH, Tel. 06403-775350, Fax 06403-7753577

      Internet: www.atenso.de

      Sehr günstige Software verkauft die Pearl Agency: Pearl Agency, Pearl Str. 1, 79426 Buggingen, Tel. 018055582, Tel. 07631-360200, Fax 07631-360444

      Internet: www.pearl.de

      Ebenso nötigt sind natürlich noch Telefon und Fax bzw. Mobiltelefon, wobei das Letztgenannte eigentlich fast nur als Empfangsgerät genutzt wird, wenn man für Kunden erreichbar sein muss. Handys erhalten Sie heutzutage bei vielen Anbietern mit günstigen Mobilfunk - Verträgen praktisch umsonst. Bezüglich des Telefons sollten Sie sich ein gutes Modell leisten, denn das Telefon wird Ihr Arbeitsgerät Nummer eins sein. Viele Kunden rufen an und möchten sich über aktuelle Aufträge oder Chancen erkundigen.

      Buchhaltung

      Gewerbebetriebe müssen eine doppelte Buchhaltung vorweisen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Vertreter des sogenannten Kleingewerbes können eine Einnahme - Überschuss - Rechnung führen. Sobald man aber dem Kleingewerbe entwachsen ist, wird die doppelte Buchhaltung vom Gesetz verlangt. Bei der Einordnung in die verschiedenen Kategorien können Steuerberater helfen.

      Bezüglich der Buchhaltung gibt es heutzutage hervorragende Software, die Selbständigen eine Menge Arbeit abnimmt. Informieren Sie sich über die Programme, die zum Teil recht günstig zu haben sind.

      Sollte die verfügbare Zeit für solche Arbeiten zu knapp sein, ist das Einschalten eines Steuerberaters zu empfehlen, dessen Fachkräfte die Buchführung dann übernehmen können. Wenn die Umsätze über eine gewisse Grenze hinausgehen (ca. Euro 60 000) sollten Sie sowieso einen Steuerberater zu Rate ziehen.

      Es gibt jedoch auch immer wieder Teilzeitkräfte (z.B. Steuerfachgehilfen, Buchhalter etc.) mit entsprechenden Kenntnissen, die gerne ein paar Stunden am Tag arbeiten. Mit der Steuererklärung sollten Sie sich ohnehin an einen Steuerberater Ihres Vertrauens wenden. Fachleute können Ihnen auch entsprechende Tipps geben,