Isabelle Boves

Die Ehefrau liebt Gruppensex


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      Isabelle Boves

      Die Ehefrau liebt Gruppensex

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       Impressum neobooks

      1

      Die vertraute weiße Tür mit dem goldenen Klopfer und dem Familienwappen der Familie Rochechouart tauchte vor mir auf. Es war ein weißes Schild mit roten Wellen.

      Ich strich meinen Regenmantel glatt, um die Regentropfen abzuschütteln, die Zeugen des Schauers waren, der gerade begonnen hatte.

      Ich wartete darauf, dass Albert, der Butler des Marquis, mich einließ. Vor einer halben Stunde hatte ich eine eMail vom Sekretär des Marquis erhalten, in dem er mich bat, sofort in einer wichtigen privaten Angelegenheit zu ihm zu kommen.

      Beunruhigt durch dieses Drängen von jemand, der sonst das Phlegma in Person war, hatte ich mich sofort auf den Weg gemacht.

      Albert öffnete mit ernster Miene die Tür und verneigte sich respektvoll, aber man sah ihm deutlich an, dass ihn etwas bekümmerte. Ohne ein Wort folgte ich ihm in das Arbeitszimmer des Marquis.

      Gleich darauf erschien der Ehrenwerte oder vielmehr kam hereingestürzt. Er begrüßte mich nicht einmal, würdigte mich überhaupt keines Blicks. Er trat an seinen Schreibtisch und blätterte so ungestüm in einem Haufen dort liegender Papiere, dass sie im ganzen Zimmer umherflogen.

      Schließlich wurde er dessen müde, setzte sich mit schmerzvollem Stöhnen hin, schob die Lippen vor wie ein fetter Frosch und blickte mich durchbohrend an.

      Ich war mittlerweile durch sein jetziges ungezügeltes Benehmen so verblüfft, dass ich wie angewurzelt auf der Kante meines Stuhls saß und nervös darauf wartete, dass er mir den Grund seiner Wut enthüllte.

      „Verdammte Hure!“, schrie er plötzlich so laut, dass ich fast vom Stuhl kippte. Er schlug mit der Faust auf die Schreibtischplatte. „Dirne, gemeine Nutte — Was starren Sie mich so an, Sie Idiot?“

      „Mein lieber Marquis“, erwiderte ich kühl, „ich habe nicht die geringste Ahnung, was das alles soll, aber ich möchte Sie daran erinnern, ich bin nur auf Ihre Bitte hergekommen.“

      Ich zog die ausgedruckte eMail aus meiner Tasche und warf sie auf den Schreibtisch. Er musterte das Papier einen Augenblick verständnislos, als wäre es in einer Geheimschrift geschrieben oder chinesisch, und begann sich dann allmählich wieder zu beruhigen, wieder der alte beherrschte Aristokrat zu werden.

      „Ja, ja...“, murmelte er vor sich hin. „Es stimmt, es stimmt. Hören Sie, mein Lieber“, fuhr er entschuldigend fort, „verzeihen Sie mir. Ich bin nicht ganz bei mir, wie Sie sehen. Bin ein bisschen erregt. Aber wollen Sie nicht etwas trinken?“

      Und kaum hatte er das gesagt, goss er mir aus der in seinem Schreibtisch versteckten Cognacflasche ein beträchtliches Quantum ein.

      „Ich will mir eine lange Vorrede ersparen, Brissac.“

      Wenn er erregt ist, nennt er mich immer bei meinem Nachnamen.

      „Brissac, ich habe guten Grund zu der Annahme, dass ich ein... ein ...“, er senkte scheu die Stimme, „ein betrogener Ehemann bin!“

      Ich war so überrascht, dass ich das Glas fast auf den Boden fallen ließ.

      „Ja“, schrie er, „bei Gott ich wurde betrogen! Ein furchtbarer, stinkender, jämmerlicher alter gehörnter Ehemann!“

      Trotz seines wilden Zorns sah ich eine Träne im Winkel seines linken Auges. Sie glitt auf den Rand seiner Brille, blieb in dessen Mitte hängen und drohte bei jeder Bewegung seines Kopfes durch den Raum zu fliegen. Anscheinend verdunkelte sie sein Gesichtsfeld, denn ich sah, wie er die Brille abnahm, diese an seinem Revers rieb und wieder aussetzte.

      „Großer Gott“, rief ich und überlegte, was ich sonst noch sagen könnte.

      Ich muss zugeben, es war eine erschreckende Kunde für mich, die seltsame Bilder in meinem Innern beschwor. Ein Haufen Spitzenhöschen lagen bunt durcheinander auf einem Bett mit dem Wappen des Marquis. Etwas bewegte sich inmitten des Haufens, wand sich in einem immer schneller werdenden Rhythmus, sodass das Bett wie ein vom Sturm gepeitschter Schoner schaukelte, bis plötzlich die Höschen wie eine Rakete explodierten und ein riesiger Hintern sichtbar wurde. Aus seinen verborgenen Spalten ergoss sich ein Strom geschmolzener Lava mit der Gewalt des Niagara über das ganze Bett. Als der Strom versiegt war, senkte sich der Hintern wieder, und eine Sekunde lang erschienen die angemalten Augen der Marquise, zwinkerten mir lüstern zu, und das Bild verschwand wieder.

      Der Marquis war in Schweigen versunken. Es war fast quälend, diesen sonst so heiteren Mann dumpf vor sich hinbrüten zu sehen.

      „Hören Sie“, sagte ich und stand auf, „es hat keinen Sinn, dass Sie sich so verzehren, und wenn Sie mir nicht die Einzelheiten schildern, wie kann ich Ihnen dann helfen?“

      Der alte Knabe brauchte nichts weiter als etwas Mitgefühl.

      „Sie haben wie ein Freund gesprochen. Was hat es für einen Zweck, wie ein verletzter Stier zu brüllen?“

      Er setzte sich in seinen Sessel zurück, steckte sich eine Zigarre an und schob mir die Kiste hin, damit ich mich ebenfalls bediene. Nachdem er eine Weile stumm geraucht hatte, fuhr er fort:

      „Nun, Brissac, Sie können sich denken, dass das, was ich Ihnen gerade berichtet habe, nicht erst heute passiert ist. Nein, das nagt schon eine ganze Zeit an mir. Natürlich war ich wie jeder Ehemann aufgebracht, oder, richtiger gesagt, empört. Es sind da gewisse untrügliche Zeichen, die verraten, dass meine Frau mir untreu ist. Ich will nicht bei ihnen verweilen. Es ist besser, gar nicht daran zu denken. Dennoch, als ich Verdacht zu schöpfen begann, habe ich sie genau beobachtet. Ich behielt alles bei mir, sodass sie gar nicht auf den Gedanken kam, dass ich sie verdächtigte, die Hure.“

      „Haben Sie sie je in flagranti ertappt?“, fiel ich ein.

      „Nein, noch nicht“, sagte er wütend. „Und darum zehrt das so an mir. Ich habe ihr im ganzen Haus nachspioniert. Ich bin ihr nachgegangen, wenn sie ausging. Ich habe sie keinen Moment aus den Augen gelassen, und nicht ein einziges Mal ist es mir gelungen, sie dabei zu ertappen.