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Mandy Hopka
Blood-Lady
Habsucht
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Inhaltsverzeichnis
Prolog
Die Welt erschien tiefschwarz.
Der Himmel war grau. Dicke Wolken verdeckten die Sonne, die meine Stimmung zumindest ein wenig hätte bessern können. Ihre Augen, bevor Sie gestorben war ... Keine Angst, kein Mitleid. Es schien fast so, als wäre Sie froh darüber gewesen - wie eine Erlösung, dass ich sie umgebracht hatte. „Rafael, würdest du bitte unsere Leute zusammenrufen“, bat ich ihn ausgelaugt und müde. Ich hatte die fast 5 Stunden andauernde Autofahrt kein Auge zubekommen und selbst davor, hatte ich nicht schlafen können. Man müsste meinen, für einen Vampir sei es normal nachts nicht zu schlafen, aber nicht, wenn man über 48 Stunden keine einzige Minute an Schlaf bekommen hatte. Rafael - mein bester Freund und treuster Mitstreiter, blickte mich besorgt an. „Mach ich, aber willst du dich nicht erst einmal hinlegen John? Du hast sicher eine ereignisreiche Nacht hinter dir. Ich möchte wirklich nicht wissen, wie es dort zugegangen ist. Wenn mein Arm nicht … ich hätte dich wirklich gern unterstützt.“ Er machte sich wie immer viel zu viele Sorgen um mich und bereits die Tage zuvor, hatte er mir immer wieder gesagt, wie sehr er es hasste, sich den Arm gerade jetzt gebrochen zu haben, sodass er mir bei so einer wichtigen Sache, nicht zur Seite stehen konnte. „Es geht mir gut Rafael, wirklich. Ich werde mich danach ausruhen. Versprochen“, beschwichtigte ich ihn und hing meine Jacke, die noch immer nass vom Regen war, an Ihren Platz. Mit einem unverständlichen Blick wand er sich von mir ab und führte seinen Befehl aus, indem er in einer der vielen Türen dieses Anwesens verschwand. Ich selbst stieg die Treppe nach oben in mein Zimmer, um mir etwas Trockenes aber vor allem Sauberes, anzuziehen. Noch immer klebte das Blut vieler Menschen an meinen Klamotten und das, widerte mich an. Ich existierte zwar vom Blut der Menschen, aber nicht von diesem. Sie alle hätten nicht sterben müssen, wenn sie nicht so töricht mit dem Leben anderer spielen würden. Das Leid musste endlich ein Ende haben.
Ich zog mir schnell ein neues Hemd aus dem Schrank, gepaart mit einer neuen Jeans und stiefelte wenig später zurück in die untere Etage, in der sich neben der Küche und dem Aufenthaltsraum, auch mein Versammlungszimmer befand. Nicht alle meine Leute waren anwesend, aber immerhin die wichtigsten. Das Gute an einem Unterschlupf war, dass viele hier herkamen, um sich auszuruhen und zu entspannen. Genau hier, in dieser Burgen-, Wald- und Berglandschaft fühlten wir uns frei. Frei von dem Käfig der Menschen, in den sie uns steckten. Ich hatte einen Ort geschaffen, an dem wir Vampire sein konnten, wie wir waren. Fern vom Ministerium, mit seinen Dutzenden Regeln und Spionen, die uns keinen Tag ruhen ließen und durch die wir uns fühlten, wie ein Vogel im Käfig. Aber vor allem fern von diesem arroganten Mistkerl, der dachte, diese Welt gehöre ihm allein. Der dachte, dass er etwas Besseres sei, nur weil sein Blut keinen einzigen Tropfen Mensch enthielt. Die Welt hatte sich verändert, warum verstand er dies nicht? Warum begriff er nicht, dass die Reinblütigkeit schon lange nicht mehr existierte? Das sich unsere Rasse veränderte? Könnte ich ihm doch nur etwas nehmen, was für ihn mehr Bedeutung hatte, als sein Leben selbst. Aber wahrscheinlich war und würde das immer nur er selbst sein. „Leute“, begann ich und setzte mich an meinen Platz. Gut, meine Vertreter der anderen Bundesländer, waren bereits angekommen und saßen auf ihren Stühlen, wo sie mich gespannt anstarrten, als ich den Raum betrat. Als ich ihnen meine Pläne mitgeteilt hatte, hatten sie mir nicht nur Ihre Unterstützung zugesagt, sondern waren auch noch selbst hierher gereist. So etwas nannte ich Zusammenhalt. „Die Vampirwelt spricht über uns, über Sie. Wie ist es denn nun genau gelaufen? Wir hoffen doch, dass unsere Leute ihnen etwas gebracht haben? Wir hätten Ihnen gern noch mehr zu Verfügung stellen können. Sie alle wären gestern gern dabei gewesen“, fiel mir Paul sofort ins Wort. Er war Vertreter von Bremen und einer meiner jüngsten Mitstreiter. Damit war er noch ziemlich grün hinter den Ohren. Ein guter Kämpfer, aber kein guter Stratege. „Die anderen und ich haben das erreicht, was wir wollten. Ich hatte nicht vor, gleich meine gesamte Streitmacht zu demonstrieren. Es reicht, wenn sie denken, dass dies alle meine Leute waren. Der Schreck sitzt tief, dass genügt mir im Augenblick. Trotzdem danke.“ Ich nickte ihm dankend zu und er schien meine Denkweise nachvollziehen zu können. Manchmal war selbst für mich der Tatendrang meiner Leute zu impulsiv. Es war schwer, alle meine Leute im Zaun zu halten. Man braucht immer eine gewisse Taktik im Krieg und das, verstanden leider nicht alle. Wir waren viele, aber man durfte Damian nicht unterschätzen. Er war immer noch ein Reinblüter und gewiss nicht dumm. „Ich dachte wir besprechen nun, wann wir unsere erste, offizielle Aktion starten und wie diese aussehen soll.“ Meine Vorhänge waren zugezogen und Kerzen, sowie eine kleine Lampe erhellten nur spärlich den Raum. Da die Sonne ja bedeckt war, hätte man sich das auch sparen können. Dadurch wurde meine Müdigkeit nun immer schlimmer, in diesem schummrigen Licht und der Wärme, die ihm Raum lag. Ich hoffte, dass der Wetterumschwung, die heiße Sommerluft ein wenig abkühlen konnte. Peter erhob sich, und gerade als er etwas erwidern wollte, ging die Tür auf und alle wussten sofort, wer Sie war. „Annabell?“, fragte ich verwundert und schaute genauer hin, um sicherzugehen, dass es keine Fata Morgana war. „Was willst du hier? Wie hast du mein Anwesen gefunden? Weiß er davon? Und ...“
„Stopp mal bitte!“, unterbrach Sie mich und schüttelte anmutig den Kopf. Das konnte nicht sein! Wusste er etwa, wo wir waren? Hatte er Siegeschickt, um uns zu warnen? Nein, dass war zu unlogisch für ihn. „Er weiß nicht, dass ich hier bin und er weiß auch nichts von deinem Unterschlupf, keine Sorge“, erklärte Sie und trat zu mir heran. Annabell war eine seltsame Frau geworden. Sie wusste, über Ihr besonderes Blut Bescheid und das die Mischblüter hier im Raum Sie bis aufs letzte aussaugen konnten - mal abgesehen davon, dass ich dies nicht zulassen würde, aber dennoch, schritt Sie vorwärts wie eine Balletttänzerin. Anmutig, mit einem Hauch von Arroganz. Selbstsicher und sich Ihrer Stellung