Gottfried Bonn

Klänge aus dem Universum


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des Autors

      Seit der Erforschung des Universums durch den Menschen formt er aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen seine jeweils aktuelle Sicht der Realität.

      Wie alles in der Natur und im Universum seine Grenzen hat, gilt dies jedoch auch für unsere selbstgeschaffenen Weltbilder. Die Frage lautet also: Gibt es noch irgendetwas über diese Grenzen hinaus? Stellt das, was wir für die Realität halten, nicht doch nur den Schatten einer viel umfangreicheren und komplexeren Wirklichkeit dar?

      Beim Schreiben der Kapitel dieses Buches stellte ich mir immer wieder diese Fragen. Antworten hierzu finden sich mitunter in den Rätseln alter Kulturen. Hatten unsere antiken und steinzeitlichen Vorfahren ein viel umfangreicheres Wissen über die Natur der Realität, als der moderne Mensch ihnen zugesteht und welches ihnen möglicherweise von außerirdischen Lehrmeistern vermittelt wurde? Erschienen diese Wesen den frühzeitlichen Menschen mit Hilfe einer High tech, aufgrund derer sie von ihnen für Götter gehalten wurden? Vielleicht verfügten Extraterrestrier auch bereits über viel weiter fortgeschrittene Erkenntnisse des menschlichen Bewusstseins und teilten ihr spirituelles Wissen mit unseren Vorfahren.

      Überbleibsel jenes geistigen Wissens finden sich unter Umständen in und an zahlreichen Bauwerken antiker Kulturen. Vielleicht gab es in der Vergangenheit der Menschheitsgeschichte bereits so etwas wie eine globale spirituelle Idee. Eine Idee, welche den Menschen beispielsweise zum weltweiten Bau von Pyramiden und sakralen Megalithbauwerken inspirierte. War jene Idee in Geometrie, Piktogrammen und, wie das Kapitel „Die Klänge der Götter“ zeigt, sogar in Musik verschlüsselt?

      Megalithbauten wie etwa Stonehenge sprechen eine für uns heutige Menschen unsichtbare Sprache, und sie sind wahrscheinlich der monumentale Ausdruck einer untergegangenen Kultur, deren Botschaft ganzheitlicher Natur war. In jenem ganzheitlichen Kosmos ist nach meinem dafürhalten nichts und niemand voneinander getrennt und jeder Mensch trägt seinen Teil Mitverantwortung für alles Leben auf diesem Planeten. Vielleicht sind die in den letzten Jahrzehnten immer häufiger zu sehenden Kreise und andere komplexe Strukturen im Korn Warnung und Aufruf einer interdimensionalen, außerirdischen Intelligenz, jenes ganzheitliche Denken wieder in unsere leider allzu begrenzte Sicht der Realität zu integrieren. Am Ende könnte ein evolutiver Sprung in Richtung eines neuen Bewusstseins stehen.

      Wir Menschen sind - zumindest laut bisherigen Erkenntnissen - die einzigen Lebensformen mit einem komplexen Bewusstsein seiner selbst. Das heißt, ich schaue in den Spiegel und weiß, dass ich es bin. Eine Ameise kann dies nicht, ein Affe ist zumindest Ansatzweise dazu in der Lage. Wenn wir davon ausgehen, dass Bewusstsein in seiner Entwicklung ja auch immer etwas mit Bewusstwerdung zu tun hat, so wird sich ein auf sich selbst bezogenes Bewusstsein sicherlich mit den Erkenntnissen über die Welt weiterentwickeln. Somit hat doch zumindest die Komplexität des Bewusstseins innerhalb des Lebendigen im Laufe der Evolution immer weiter zugenommen. Während die Ameise nichts über sich selbst oder dass Universum weiß, sind wir uns der Großartigkeit und schieren Unfassbarkeit dieses Kosmos nach einer langen Evolution bewusst geworden. Sollten wir noch mehr über das Universum herausfinden, so könnte es sein, dass unsere Intelligenz und unser Bewusstsein, im Verlaufe vieler hundert Jahre, sicherlich noch an Komplexität zunehmen. Wir werden uns also der Natur der Realität, welche uns umgibt, immer bewusster und irgendwann vielleicht auch unseren Platz darin erkennen. Zurzeit, denke ich, ist der Mensch an einen Punkt in seiner Entwicklung angelangt, wo enorme Unsicherheit über diesen Platz im Gesamtgeschehen herrscht. Sind wir nur ein absichtsloses Produkt der Evolution, so werden wir dies, meiner Meinung nach, irgendwann herausfinden. Sind wir mehr und hat Bewusstsein eine zentrale Bedeutung (was ich glaube, aber nicht beweisen kann), so wird es uns sicherlich dazu verhelfen, eines Tages etwas über uns selbst zu verstehen, das bis jetzt auch sämtliche Religionen und die Wissenschaften mit Sicherheit nur Ansatzweise und mit Hilfe phantasiegestützter Modelle vermitteln können. Insofern ist Religion – wie viele Skeptiker meinen - tatsächlich ebenfalls nur ein menschliches Konstrukt, mit dessen Hilfe wir versuchen die uns umgebende Realität zu verstehen und unseren Platz darin zu erkennen. Letztlich denke ich aber, dass die Wahrheit, falls es diese in absoluter Form geben sollte, über all unser Streben, sei es wissenschaftlicher oder religiöser Natur, hinausgeht. Ich für meinen Teil halte mich deswegen für alle Möglichkeiten offen und staune einfach über die wundersame Tatsache der eigenen Existenz, in einem schier unbegreiflichen Kosmos. In diesem Sinne wünsche ich dem Leser viel Freude bei der Lektüre dieses Buches.

      Bergheim, 18.02.2011

      Gottfried Bonn

Kapitel 1:

       Voyager

       Als die NASA 1976 zwei Raumsonden mit dem Namen Voyager auf eine Reise in die interstellaren Weiten des Alls aussandte, enthielten diese eine Metallscheibe mit elektronischen Daten über die Menschheit. Sollten außerirdische Intelligenzen jemals eine dieser Raumsonden finden, so würden sie bei Auswertung der an Bord befindlichen Scheibe jede Menge Wissenswertes über die Entwicklungsgeschichte und den damaligen Stand der Menschheit, aber auch Musikstücke vorfinden. Die Auswahl der Stücke erstreckte sich dabei auf damals bekannte Pop-Musik, u.a. von Chuck Berry, klassische Kompositionen von Mozart, Bach und Beethoven, aber auch ethnische Instrumental-Werke[1]. Was dächten jene Fremden möglicherweise über uns, wenn sie die Möglichkeit hätten, obige Musik zu hören? Würden sie überhaupt gefühlsmäßig ein Verständnis dessen aufbringen, was unsere Musik aussagt?

      

      Abbildung 1

       Metallscheiben an Bord der Raumsonde Voyager, mit elektronischen Daten über die Menschheit.

       Foto: Archiv des Autors.

      

       Intergalaktische Musik-Botschaften?

       Auf der Erde ist Musik eine globale Sprache, die auf Gefühlsebene von jedem Menschen ohne Kenntnis der jeweiligen Landessprache verstanden wird. Aber ist sie als Kommunikationsmittel ebenfalls universell einsetzbar? Da auch Musik letztendes – wie fast alles in der Natur – auf Mathematik und vor allen Dingen Harmonie basiert, sollte sie somit eigentlich auch völlig fremde Intelligenzen emotional berühren können[2]. Beruhen die Grundlagen der Harmonie und Mathematik im Universum überall auf den gleichen Gesetzmäßigkeiten, warum sollten dann nicht Aliens, ebenso wie die Menschen, zu musikalischem Ausdruck fähig sein. Wenn uns jene Wesen noch um tausende Jahre in ihrer Entwicklung voraus sind, dann verwenden sie ihre musikalischen Kompositionen und Klänge möglicherweise als Instrument zur Kontaktaufnahme. Vielleicht verschlüsseln sie mit Hilfe höherer Mathematik und fraktaler Geometrie sogar Botschaften bzw. Bilder in ihre Kompositionen.

       Bereits seit geraumer Zeit weiß man in der Wissenschaft, dass die scheinbaren Gesetzmäßigkeiten in der Natur auf fraktale sich immer wiederholenden, selbstähnlichen, aus dem scheinbaren Chaos hervorgehenden Strukturen basieren. Am Computer lassen sich derartige Muster sehr leicht durch mathematische Berechnungen bzw. Formeln erzeugen. Die sogenannte Mandelbrot-Menge (benannt nach deren Erfinder Benoit Mandelbrot) ist wohl eine der bekanntesten und ästhetischsten Muster der von Menschen bewusst herbeigeführten fraktalen Geometrie. Bereits die Kelten scheinen über die fraktale Geometrie der Natur bescheid gewusst zu haben. Wie anders wäre sonst ein fraktales Muster zu erklären, welches merkwürdigerweise einen keltischen Spiegel aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. ziert [3]?

       Verblüffend ist, dass zahlreiche musikalische Kompositionen und Klänge ebenfalls auf derartige fraktale Gesetzmäßigkeiten aufbauen. Ähnlich wie die Strukturen der Natur, basiert auch die Musik auf sich immer wiederholenden Abläufen, welche ihren Ausdruck in Form von „Takten, Bögen oder Sätzen“ finden [4] . Somit könnte auch der noch relativ junge Zweig der fraktalen Musik dazu verwendet werden, komplexe mathematische