Befreit - Ticket zur Freiheit. Olaf Scheffel

      Alles andere sind erdachte, unwirkliche Zustände, entstanden aus der Vorstellung, eine Person zu sein, aus der Illusion des Egos. Unser Ego veranlasst uns permanent zu denken, zu bewerten, zu kontrollieren, zu manipulieren, erfindet Ausreden, dies und jenes nicht zu tun oder getan zu haben. Es sagt dem Übergewichtigen: „Ach komm, von etwas Schokolade wird man doch nicht dick“ oder dem Alkoholkranken: „Ach komm, ein Glas Sekt an Silvester macht doch nichts“ – und schon ist es passiert. Verstehen Sie nun die Gangart Ihres Egos?

      Dies zu erkennen und aufzulösen gilt es, damit Sie sich aus Ihren leidvollen Lebenssituationen befreien können. Denn Denken bedeutet Dualität, und Dualität bedeutet Leid, welches immer aus dem Ego entsteht. Wenn Sie im Egozustand sind, bedeutet das immer Abwesenheit von Bewusstsein.

      Überdenken Sie doch bitte mal Folgendes:

      Wenn der Körper nur aus Zellen besteht, wir lediglich eine Energiefeldkombination sind, ergo keine Person im Körper existiert, wer oder was erhebt folgenden Besitzanspruch? Das ist mein Mann, meine Frau, mein Haus usw. Erkennen Sie die Illusionen...?

Bewusstsein

      Was ist Bewusstsein?

      Bewusstsein hat nichts mit Intelligenz zu tun, das nur mal vorab. Bewusstsein kann man nicht erklären. Bewusstsein ist das, wenn man ohne Absicht das ist, was man ist. Durch Beschreibung, was Bewusstsein nicht ist, können Sie es vielleicht ein wenig besser verstehen.

      Bewusstsein wird nicht durch Meditation, Konzentration und absolute Aufmerksamkeit erreicht, weil hinter all diesen Begriffen immer eine Absicht steht. Solange wir etwas beabsichtigen, sind wir immer in der Dualität, sprich es geschieht von unserem Ego aus. Trotzdem sind alle oben genannten Begriffe wunderbare Instrumente, um in die Nähe von bewusstem Sein zu gelangen.

      Eine Möglichkeit dem Bewusstsein zu begegnen besteht darin, sich als Beobachter einer Sache zu fühlen; wenn Sie beispielsweise Ihre Augen schließen, können Sie sich das Hotel aus dem letzten Urlaub vorstellen. Fragen Sie sich bitte, wer oder was das ist, der das Hotel „sieht“. Oder Sie „sehen“ mit ebenfalls geschlossenen Augen sich selbst gerade auf der Couch sitzen. Dieses Sehen, ermöglicht durch den Beobachter, ist annähernd Bewusstsein. Bewusstsein bewohnt unseren Körper, ist das, was wir fühlen, wenn wir uns freuen, das, was die Freude möglich macht. Bewusstsein steuert unseren Körper, hält ihn am Leben, besteht aus der unendlichen Intelligenz des Universums.

      Wenn Sie sich vor einen Baum setzen, nichts, aber auch gar nichts mehr denken, auch nicht wie der Baum heißt oder wie alt er sein mag, wenn Sie mit dem Baum eins sind, dann sind Sie bewusstes Sein.

      Bewusstsein mit Worten zu beschreiben, ist fast unmöglich. Ich möchte auch niemanden verwirren. Daher hoffe ich, dass Ihnen dieser kurze Streifzug einen kleinen Einblick geben konnte.

      Eine sehr effiziente Übung, um den Geist zu trainieren, ist es, sich hinzulegen und aus der völligen Ruhe und Entspanntheit folgende Frage stellen: „Wo kommt der Gedanke her?“, Dabei sollten Sie einfach nur Beobachter bleiben. Anfangs kommen Gedanken, lassen Sie diese vorbeiziehen. Nach einer Weile werden Sie sehen, was sich alles verändert. Doch bitte erwarten Sie nichts, denn das wäre wieder Absicht.

Das AHA-Erlebnis

      Einleitung

      In diesem Kapitel finden Sie die genaue Schilderung eines Erleuchtungserlebnisses, eine entsprechende Meditationsübung, einfach und essentiell geschildert. Sie erfahren die Wahrhaftigkeit dessen, wonach wir alle suchen. Durch dieses AHA-Erlebnis, diese absolute Selbsterkenntnis, erlangen Sie nicht nur Klarheit und Freiheit, Frieden und Freude, Liebe und Bewusstsein, sondern auch ein neues Lebensgefühl.

      Seit 1989 bin ich auf der Suche nach Wahrheit, Selbsterkenntnis und frage mich, woraus wir bestehen, was wir sind, was wir nicht sind. Was ist der Sinn des Lebens? Es gab viele Antworten, aber irgendetwas fehlte mir noch. Es gab noch etwas, aber ich wusste nicht, was es ist. Als ich eines Tages einfach mal wieder spazieren ging, stellte sich mir – warum auch immer – folgende Frage:

      Wer oder was ist traurig, wenn ich traurig bin?