Jörg Götz

20 Lagerfeuer- Geschichten


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      Jörg Götz

      20 Lagerfeuer- Geschichten

      Gruselgeschichten für Kinder und Jugendliche

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Das Silberbein

       Unheimlich- Die erste Nacht im Zelt

       Lügen haben kurze Beine

       Poch! Poch! Poch! – Eine unheimliche Begegnung an Halloween

       Jonathan und die alte Frau

       Goldie, der Hamster

       Alleine in der Nacht

       Der Keller des Grauens

       Sieben alte Hexen

       Eichenbart und der Mörder

       Im Labyrinth der Höhle

       Mutprobe

       Das Seeungeheuer, oder der Traum der zur Wahrheit wurde

       Der Müller

       Die unendliche Nacht

       Verwandlung um Mitternacht

       Das längst verstorbene Mädchen vom Fluss

       Halloween – Meisterstreich

       Um Mitternacht im Geisterhaus

       Der blutige Daumen

       Impressum neobooks

      Vorwort

      In meiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit, der Jugendarbeit in meiner Gemeinde, kommt man als Betreuer natürlich nicht umhin, bei der einen oder anderen Übernachtungsaktion, die heutzutage „coolen“ Jungs und Mädchen, im Schein meiner Taschenlampe, mit einer gruseligen und spannenden Gruselgeschichte zu erschrecken. Es ist schon erstaunlich, das man unsere ach so „abgebrühte und abgestumpfte“ Jugend, mit so einfachen und altbackenen Geschichten, in gesundem Maße, doch noch bis ins Mark erschrecken kann. Natürlich kommt es dabei darauf an, wie man die Geschichten präsentiert. Ich kann versprechen, das sie mit dem richtigen Spannungsaufbau, der Betonung der spanenden Stellen und einem laut geschrienem Finale, den Kids über Generationen im Gedächtnis bleiben werden. Nach dem Motto „Der/Die Blabla Der hat uns damals am Lagerfeuer Geschichten erzählt, danach konnte ich nicht mehr alleine im Zelt schlafen.“

      Deshalb, habe ich hier zwanzig der, meiner Meinung nach, schönsten Gruselgeschichten zusammen getragen. Ich hoffe sie als Betreuer einer Ferienfreizeit oder einer anderen Jugendeinrichtung, Können die ein oder andere Gruselgeschichte verwenden und ihre Schützlinge damit begeistern. Es empfiehlt sich die Geschichte, die man erzählen will, vorher auswendig zu lernen. Erzählen ist viel besser als abzulesen.

      Ich jedenfalls, hatte damit immer Erfolg und war der Star der Nacht. Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn die Kinder bei ihrer Rückkehr ihren Eltern als erstes erzählen, wie toll sie es fanden, das ich ihnen mit diesen Geschichten mitten in der Nacht den Schreck ihres Lebens versetzt habe.

      Und nun viel Spaß beim lesen, auswendig lernen und erzählen…

      Das Silberbein

      Diese Geschichte habe ich in den letzten Jahren mehrmals pro Jahr erzählen müssen. Sicherlich niemals identisch - bis auf den Schluss. Und immer noch kann man die Kids damit fesseln und gehörig erschrecken. Die Gruselgeschichte kann jeder noch etwas ausschmücken. Ablesen sollte man dagegen lieber nicht. Bei einer Nachtwanderung oder am Lagerfeuer zu vorgerückter Stunde eignen sich Gruselgeschichten immer. Wer nach ein paar Gruselgeschichten dann noch Nachtwache freiwillig schieben will– der scheint ein unerschrockener Kerl (oder Mädchen) zu sein.

      In einem tiefen dunklen Wald befand sich ein altes halb verfallenes Schloss. Seit vielen Jahren lebte darin ein alter Graf mit seinem Diener. Der Graf hatte ein Silberbein und sein Diener ein Holzbein.

      Eines Tages starb der Graf. Der Diener, der dem Grafen jahrelang treu gedient hatte, jedoch nicht sehr viel Lohn dafür bekam, dachte sich nun: "Der Graf braucht sein Silberbein nicht mehr, aber mir kann es noch nützen und für die jahrelangen Dienste wäre das ein gerechter Lohn!". Also tauschte er kurzerhand sein Holzbein gegen das Silberbein aus.

      Als es Nacht wurde, verschloss der Diener wie immer alle Fenster und Türen des Schlosses. Etwas unheimlich war ihm ja nun schon zumute. Niemand weit und breit, nur das Rauschen des Waldes, das Knistern des Kaminfeuers und hin und wieder das Heulen eines Wolfes in der Ferne.

      Der Diener legte sich ins Bett und schlief alsbald ein. Um Mitternacht schreckte der Diener plötzlich auf. Hatte er nicht etwas gehört? Ja! Jetzt hörte er es ganz deutlich. Ein erst leises, dann immer besser hörbares Tock-Tock-Tock. Dieses Geräusch kam näher und näher und näher...

      Dem Diener wurde ganz anders. Wer mag da draußen sein? Er hatte doch alles verschlossen! Oder doch nicht? Ohje - jetzt hörte er eine Stimme. "Wo ist mein Silberbein ! Wo ist mein Silberbein !" es war die Stimme des verstorbenen Grafes. Eigentlich sollte der ja in seiner Gruft im Schlosskeller liegen. Dem Diener wurde ganz anders. Doch so schnell wie der Spuk begonnen hatte, so schnell war er vorüber.

      Gleich am nächsten Tag, nach einer sehr unruhigen Nacht und schaurigen Träumen, permanent verfolgt vom alten Grafen, machte sich der Diener daran, alle Schlösser zu erneuern und alles zu sichern. Besonders sorgfältig wurden die Türen zur Gruft und Keller abgeschlossen und verriegelt.

      Mit einem etwas unwohlen Gefühl legte sich der Diener abends in seiner Kammer unterm Dach ins Bett. Und es geschah wieder. Genau um Mitternacht wurde er wieder von einem sich nähernden Tock-Tock-Tock-Geräusch geweckt. Die Schritte kamen näherund näher und blieben genau vor seiner Kammer stehen.

      Schweißgebadet lag der Diener in seinem Bett. Jetzt bewegte sich die Türklinke langsam nach unten. Ganz deutlich hörte er nun auch die vertraute