Claudia Feltkamp

Wer ist Blue-Ray? Oder Erdmännchen sind putzig!


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Wesen geht, die Erdmännchen ähnlich sind. So wie die kleinen Rumpelwichte bei Ronja Räubertochter.“

      Wir drei lachten nun laut los und die Gäste neben uns schauten zu uns herüber.

      „Erdmännchen“, lachte Lissy und japste nach Luft, „die finde ich ja so putzig. Die sind so klein und süß. Wie die immer Männchen machen und knabbern. Erdmännchen sind einfach so putzig.“

      „Ja und weißt du das blue-screen der Bruder von Blue-ray ist?“, setzte Corey noch einen drauf.

      „Wer ist blue-screen?“, fragte Lissy verdutzt.

      „Ach, das ginge jetzt zu weit“, meinte Corey und wehrte mit der Hand ab. Ein breites Grinsen durchzog sein Gesicht.

      Corey sah mich an und tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn. Ich nickte nur. Lissy schien seine Geste bemerkt zu haben. Sie erhob sich nämlich diesbezüglich und rückte den Stuhl an den Tisch heran.

      „Tja, die attraktiven und interessanten Männer sind doch immer schwul. Dann will ich mal wieder gehen und euch beiden Hübschen hier alleine lassen.“

      „Ich habe mich gefreut dich kennen zu lernen“, meinte Corey und lächelte sie an.

      „Ja. Ich mich auch“, entgegnete Lissy, „und dich sowieso.“

      Lissy sah mich an und seufzte. „Es ist einfach zu traurig, aber da kann man nichts machen.“

      „Leider nicht“, erklärte Corey und tätschelte mit seiner Hand demonstrativ meine Wange. Ich musste mich zusammenreißen, um meinen Kopf nicht abzuwenden.

      Stattdessen setzte ich ein süßes Lächeln auf und blickte ihn freudestrahlend an. Ich wuschelte ihm durch sein Haar, was er überhaupt nicht mochte und fügte noch hinzu: „Er ist einfach so ein kuscheliger Puschelbär, mit dem ich mein Leben und meine Leidenschaft teilen möchte.“

      Als ich zu Lissy sah, konnte ich ihre weitgeöffneten Augen und ihren offenen Mund sehen. Endlich reichte es ihr und sie war im Begriff zu gehen.

      „Kannst du mir vielleicht noch fünf Dollar geben?“, fragte sie mich.

      „Wieso denn das?“, wollte ich wissen.

      „Ach, nun gib sie ihr doch schon“, meinte Corey.

      Ich sah ihn wütend an, griff dann jedoch in meine Hosentasche und zog eine fünf Dollarnote heraus.

      „Hier hast du das Geld und nun geh bitte.“

      „Danke“, Lissy grinste und winkte uns zum Abschied zu.

      „Bye, bye ihr beiden und weiterhin viel ... Spaß.“

      „Danke, den werden wir haben“, meinte Corey und strahlte mich an. Ich erwiderte sein Lächeln und dann winkten wir Lissy zum Abschied zu und sahen, wie sie die Bar verließ. Als sie endlich verschwunden war, konnten wir nicht mehr an uns halten und lachten los.

      „Du warst sehr überzeugend“, sagte ich ihm.

      „Du warst auch nicht schlecht. Die bist du endgültig los.“

      „Ja, das denke ich auch. Was für ein Glück.“

      „Mann, was konnte die reden. Erdmännchen sind ja so putzig“, äffte er sie nach.

      „Wer ist Blu-ray?“, imitierte ich sie.

      „Der große Bruder von blue-screen natürlich“, antwortete Corey belustigt.

      Wir lachten wieder beide und prosteten uns dann mit unseren Bieren zu.

      „Auf die Liebe“, verkündete Corey.

      „Gut, auf die Liebe“, sagte ich und dann nahmen wir einen kräftigen Schluck Bier.

      Nachdem wir uns offenbart hatten, verbrachten wir noch einen vergnügten Abend zu zweit.

      3.

      Am nächsten Morgen hatte ich ein Taxi für meine Freundin Gina gerufen und stand mit ihr nun unten an der Straße, wo das Taxi sie abholen sollte. Nachdem meine Freundin beim Einparken gegen eine Mauer gefahren war, befand sich ihr Wagen nun in der Werkstatt. Das Lustige an dieser Aktion war, dass sie danach behauptete, dass die Mauer dort vorher nicht gestanden hätte, denn sonst wäre sie schließlich niemals dagegen gefahren. Als ich sie daraufhin fragte, wie denn die Mauer ihrer Meinung nach, dorthin gekommen sei, meinte sie ganz nüchtern, dass diese in ihrer Abwesenheit gemauert worden sein musste. Schließlich war sie zwei Stunden einkaufen gewesen. Ich sah sie einfach verständnislos an. Was sollte man dazu noch sagen?

      Heute hatte sie sich mit ihrer Mutter zum Brunch und anschließend für eine Shoppingtour verabredet. Ich war froh darüber, denn ich hasste es mit ihr shoppen zu gehen. Sie konnte sich stundenlang in jedem Geschäft aufhalten und wollte immer meine Meinung zu jedem Kleidungsstück erfahren, dass sie sich anzog. In ihrer Wohnung hatte sie sogar ein ganzes Kleidungszimmer, indem sich ein Schrank allein für ihre Schuhe befand. Als ich sie einmal fragte, ob sie weiß wie viele Paar Schuhe sie besitzt, wusste sie sofort die Antwort. Sie besaß stolze 123 Paar Schuhe, wobei das Meiste High-Heels, in den verschiedensten Farben und Formen, waren.

      Einmal waren wir zusammen in einer Mall und sie wollte zum anderen Ende der Mall, um in ein bestimmtes Geschäft zu gehen. Deshalb schlug sie vor, dass wir den Weg auch mit dem Auto zurücklegen könnten. Ich sah sie ungläubig an und fragte nach, ob sie wirklich vorhatte Benzin zu vergeuden, obwohl sie doch zu Fuß von hier bis an das andere Ende der Mall viel günstiger und schneller gelangen würde? Sie sah es ein und wir begaben uns zu Fuß an das andere Ende der Mall. Nach einer guten Stunde hatten wir die andere Seite der Mall endlich erreicht. Gina war nun 150 Dollar losgeworden und ich durfte ihre Tüten schleppen, da sie doch tatsächlich auf dem Weg durch die Mall, in einigen Geschäften unbedingt etwas kaufen musste, dass sie im Schaufenster gesehen hatte. Ich musste mir eingestehen, dass wir mit dem Auto nicht nur schneller, sondern auch günstiger davon gekommen wären.

      Eigentlich hatten Gina und ich keine richtige Beziehung. Corey hatte sie mir auf einer Party vorgestellt und danach gingen wir einige Male aus, bevor wir zum ersten Mal im Bett landeten. Seitdem waren nun zwei Monate vergangen und wir trafen uns immer noch. Gina sah sehr attraktiv aus. Sie war 1,78 Meter groß, sehr schlank, hatte schulterlange dunkelbraune Haare und sie war erfolgreich in ihrem Job. Sie war Innenarchitektin und hatte in ihrer Wohnung viele schöne und teure Gegenstände stehen. Ich war jedes Wochenende bei ihr, da sie meine Wohnung zu klein fand. Außerdem mochte sie meine einfache Einrichtung nicht und meinte, dass ich keinen besonders guten Geschmack hatte.

      Als das Taxi anhielt, gab ich ihr einen Kuss und öffnete die hintere Tür des Wagens. Bevor Gina einstieg, wurden wir durch eine laute Stimme abgelenkt.

      „Na sieh mal einer an“, sagte jemand. Wir drehten uns beide um und erblickten eine junge Frau, die auf uns zukam.

      „Lissy“, sagte ich überrascht.

      „Weiß dein Freund Corey von ihr?“, sie zeigte mit dem Finger auf Gina und kicherte leise vor sich hin.

      „Was?“, fragte ich erschrocken und schaute zu Gina und dann wieder zu Lissy. „Nein, bitte, du wirst doch nicht ...?“

      Lissy wehrte mit der Hand ab. „Nein, nein. Keine Sorge. Dein süßes Geheimnis ist sicher bei mir aufgehoben.“

      Sie zwinkerte mir belustigt zu. Ich sah Ginas angewiderten Blick, als sie Lissy anstarrte. Doch Gina hatte sich sogleich wieder unter Kontrolle.

      „Wärst du so nett und würdest mich aufklären?“, fragte Gina mich misstrauisch und lächelte trügerisch.

      „Natürlich. Das ist eine junge Frau ...“

      „... die gestern vom Dach eines Hauses springen wollte und er hat mich gerettet“, ergänzte Lissy meinen angefangen Satz.

      „Ach, wirklich? Davon hast du mir ja gar nicht berichtet.“

      „Steigen