vom Schwanz des Katers durch die Luft geschleudert worden waren. Sie waren alle drei im ersten Augenblick so verwirrt, dass sie nicht wussten, wo der Eingang zu ihrem rettenden Mauseloch war, zumal Kater Murr sie wutentbrannt durch die ganze Küche hetzte. Bei dieser stürmischen Verfolgungsjagd zerbrach so manches Geschirr, erst eine Kaffeetasse, dann zwei Teller, und schließlich auch noch die Obstschale.
Und dann tauchte plötzlich auch noch Susi auf! Die ganze Zeit über hatte sie auf dem Weg zum Metzgermeister Speckbäuchle auf Murrs Rückkehr gewartet. Da er aber nicht wieder erschienen war, wollte sie einmal nachsehen, warum er so lange wegblieb.
„Miau, miau, lieber Murr“, rief sie von der Fensterbank, „wo bleibst du denn die ganze Zeit?“
„Du kommst gerade richtig, Susi, zur Mäusejagd!“
„Mit Vergnügen!“
Doch was Murr allein nicht gelungen war, das glückte ihm auch nicht zusammen mit Susi: Die drei Mäuse hatten endlich ihr Schlupfloch gefunden und sich in Sicherheit gebracht, wenngleich Knabberich, Flitzelinchen und Huscherinchen nach der aufregenden Hetzjagd die Herzchen noch immer wild klopften.
Keine einzige Maus hatten Murr und Susi gefangen, was den Kater unbändig ärgerte. „Ich könnte vor Wut zerplatzen“, gestand er seiner Freundin.
„Dann tu es doch, dummer, gefräßiger Kater“ stichelte Knabberich aus seinem Versteck heraus.
Jetzt hätte Kater Murr eigentlich Grund gehabt, aus der Haut zu fahren, aber dazu kam es erst gar nicht. Denn in diesem Augenblick ging die Tür auf, und Oma Paula trat ein. Als sie all das zertrümmerte Geschirr auf dem Boden liegen sah, da wäre sie fast in Ohnmacht gefallen. Doch dann packte sie plötzlich den Kater Murr am Schlafittchen und schimpfte auf ihn ein, dass er sich vor Scham am liebsten in ein Mauseloch verkrochen hätte. Denn sein Stolz vertrug es nicht, dass er vor seiner Katzenfreundin so heruntergeputzt wurde. Damit es ihr nicht genauso ergehe wie ihm, machte sie sich so schnell wie möglich aus dem Staub.
Zur Strafe durfte Kater Murr eine ganze Woche lang nicht aus dem Haus und seine kleine Susi sehen und damit auch nicht beim Metzgermeister Speckbäuchle Knackwürstchen stibitzen, was ihn wohl besonders schmerzte, wie jeder weiß, der ihn kennt.
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