Patrick Ginkel-Weigel

Die Hexe von White Oaks


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und schleicht sich an das hintere Fenster. Er sieht wie Lawrence mit ausgebreiteten Armen im Auto sitzt und wie sein Atmen die Fensterscheibe beschlägt.

      Jessica kniet auf dem breiten Beifahrersitz. Er sieht ihren halben Hintern der samt rosa String aus der Hose hängt. Und wie sich ihr blondgelockter Kopf über Lawrence Schoß auf und ab bewegt.

      Michael hat Jessica sehr gerne. Schon seit Jahren ist er heimlich in sie verliebt. Das sie mit einem Typen wie Lawrence zusammen ist macht ihn fertig. Und dieser Anblick gibt ihm den Rest.

      Am liebsten würde er direkt wieder nach Hause laufen. Aber er bleibt nachdenklich am Auto stehen und riskiert noch einen Blick.

      Bevor er sich wegdrehen kann hat ihn Lawrence schon entdeckt. Michael geht davon aus dass Lawrence gleich aussteigt um ihn zu verprügeln. Doch das tut er nicht. Er presst Jessicas fest gegen seinen Schoß und stöhnt lauthals. Er zeigt Michael dabei genüsslich seinen Mittelfinger.

      Lawrence: “Komm Baby, lutsch meinen fetten Schwanz, du machst das hervorragend”.

      Er möchte Michael wissen lassen dass Jessica seine Freundin ist. Und wie gut es ihm mit ihr geht. Er möchte Michael zeigen was er niemals haben kann. Michael riskiert noch einen neugierigen Blick und schleicht sich dann wieder geknickt nach Hause.

      Kapitel 2 - Eine neue Welt

      Mai 1764. Eine junge Frau kämpft sich zusammen mit ihrem kleinen Sohn durch die Wälder der Green Mountains. Nach einem mehrtägigen Fußmarsch erreichen sie die junge Siedlung White-Oaks.

      Die Siedlung ist geprägt von englischen Einwanderern und lebt streng religiös nach einem protestantischen Splitter Glauben. Als die junge Mutter und ihr Kind die saftig, grünen Felder vor der Siedlung erreichen, brechen sie erschöpft zusammen.

      Der Feldarbeiter Roger McDowell und sein Sohn Eric, sehen wie die beiden zu Boden sinken.

      Mr. McDowell: “Cathy, schnell, hol Hilfe. Hol Dr. Vernon zu unserem Haus”.

      Mr. McDowell: “Eric pack mit an. Schnapp dir das Kind, ich trage die Frau”.

      Eric: “Ja Vater, ist gut”.

      Die beiden Männer tragen Frau und Kind in ihr nahegelegenes Haus. Kurz darauf erscheint Mrs. McDowell zusammen mit Dr. Vernon. Mutter und Kind liegen in Erics Bett.

      Dr. Vernon: “Roger, Eric. Was haben wir denn hier”.

      Mr. McDowell: “Ich weiß nicht Dr. Vernon. Die beiden kamen aus dem Wald auf die Felder gelaufen. Eric und ich haben gesehen wie die beiden zu Boden gefallen sind.

      Dr. Vernon: “Die Köpfe sind warm, der Schweiß ist kalt. Ein paar Nächte unter einer warmen Decke und eine gute Suppe sollten reichen damit die beiden wieder auf die Beine kommen.

      Mrs. McDowell: “Ist gut Dr. Vernon”.

      Die Nachricht über die Ankunft der beiden verbreitet sich schnell in der 300 Seelen Gemeinde. Am Abend sitzt Roger McDowell wie so oft in der Schenke von Randall Walker. Die anderen Bürger stellen neugierig Fragen. Allen voran der Pfeife-rauchende Schankwirt Randall Walker.

      Mr. Walker: “Sag mal Roger, wo kommen die beiden denn eigentlich her”.

      Mr. McDowell: “Keine Ahnung Randall. Die beiden sind noch nicht aufgewacht. Cathy kümmert sich gerade um die Frau und den Jungen”.

      Mr. Barnes: “In Beaver Grove soll es kürzlich einen Überfall gegeben haben. 2 Männer wurden dabei getötet”.

      Mr. Haywood: “Und du glaubst die wurden von einer Frau und einem Kind ermordet? Das waren diese gottverdammten Irokesen. Die wollen Blut sehen”.

      Mr. Preston: “Der Krieg ist vorbei Ernest”.

      Mr. Haywood: “Der Krieg ist nie so wirklich vorbei mein Junge. Das lernst du noch im Laufe der Jahre. Indianer vergessen nicht so schnell”.

      Mrs. Blumington: “Sie kamen aus dem Wald. Ihr wisst was das heißt, ihr wisst was da haust. Und Theodor Smith hat es auch gewusst“.

      Mr. Walker: “Jetzt fangen Sie nicht wieder damit an Emma“.

      Mr. McDowell: “Wie kann ein Hufschmid nur so paranoid sein. Ich glaube nicht dass die beiden etwas mit den Morden in Beaver Grove zu tun haben”.

      Mr. Walker: “Ja, aber wissen tust du es eben auch nicht. Jones sollte sich mal mit den beiden unterhalten”.

      Mrs. Walker: “Trevor Jones kann sich mit den beiden gerne unterhalten wenn sie wieder gesund sind. Und solange sollten wir zu unserem Herren beten das die beiden wohlbehütet und gesund wieder aufwachen”.

      Mr. Walker: “Für wahr Frau. Aber ist unser Herr auch ihr Herr”?

      Mr. McDowell: “Das finden wir heraus wenn die beiden aufwachen”.

      Es ist Samstag. Der Morgentau liegt sanft auf den Gräsern vor dem Gotteshaus der Gemeinde. Die Kirchenglocke läutet die Gemeinde zum Gottesdienst zusammen. Referent Duncan Gilford hält eine Predigt über den Zusammenhalt der Gemeinde in schweren Zeiten wie diesen.

      Denn die Ernte fiel in den letzten beiden Jahren schlecht aus, die Vorräte der Stadt sind knapp. Und Theodor Smith wird seit dem vorletzten Herbst vermisst. Er kommt auch auf die Neuankömmlinge in seiner Predigt zu sprechen.

      Referent: “Nun lasset uns beten, auch für die armen Seelen die gestern die Tore unserer Siedlung erreicht haben. Denn der Herr Sprach- liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Und beschütze jene die schutzlos dir die Hand reichen, auf das der Engel der Gerechtigkeit keinen Groll verspüren muss”.

      Als die Predigt vorüber ist unterhalten sich einige Gemeindemitglieder vor der Kirche. Vielen Bürgern sind die Neuankömmlinge suspekt.

      Mr. Preston: “Cathy. Sind die Neuankömmlinge schon aufgewacht”?

      Mrs. McDowell: “Bis jetzt noch nicht. Eric ist zu Hause falls sie während der Messe aufwachen”.

      Mr. Blanchard: “Ist der Junge groß genug zum arbeiten”?

      Mr. McDowell: “Nein, der ist vielleicht 6 oder 7 Jahre alt”.

      Mr. Walker: “Na toll, noch ein Maul das die Gemeinde ohne Arbeitskraft durchfüttern muss”.

      Mr. Blake: “Teilen ist nicht ihre Stärke, nicht wahr Mr. Walker. Dabei haben sie andere beim Teilen immer sehr gut bedacht”.

      Mr. Walker: “Was führt dich denn hierher? Niemand mag die verdammten Iren”.

      Mr. Blake: “Und in England mag niemand euren doppel moralischen Glauben, deshalb seid ihr doch hier, ist es nicht so Mr. Walker”?

      Referent: “Genug jetzt. Hütet eure Zunge und hütet euer Herz Mr. Blake. Erinnert euch an die Worte des Herren und gehet in Frieden”.

      Mr. Walker: “Und erinnert euch an meine Worte Referent. Verrückte Iren sind seelenlose Bastarde die der Herrgott nicht im Himmel haben möchte”.

      Mr. Blake: “Gesprochen wie ein wahres Kind Gottes”.

      Wutentbrannt verlässt Randall Walker mit seiner Frau das Kirchengelände. Er konnte Elias Blake vom ersten Tag an nicht ausstehen. Ein stattlicher junger Mann, mit blonden Haaren und grünen Augen. Ein Mann mit Überzeugungen der auch keiner Konfrontation aus dem Weg geht. Er wohnt etwas außerhalb der Gemeinde. Er baut sich eine Apfelplantage auf, züchtet Hühner und anderes Kleinvieh.

      Mr. & Mrs. McDowell spazieren nach dem verbalen Scharmützel der beiden Streithähne über den steinigen Feldweg den Hügel hinab. Vorbei an den ersten Gräbern der Gemeinde und den drei alten Weißeichen der die Stadt ihren Namen hauptsächlich verdankt. Als sie in ihrem bescheidenen Holzhaus ankommen, sehen sie dass die ihre Gäste endlich aufgewacht sind.

      Mr.