Badia Mahwee

Die Kurden in Süd-Kurdistan unter britischem Mandat 1918-1932


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der britische Besatzungsvertreter in Kurdistan war und im November 1918 Berater des „Gouverneurs von Kurdistan“ Scheich Mahmud, kannte die Kurden und ihr Land sehr gut. In seinen Notizen und Berichten gibt es viele Nachrichten und Erkenntnisse, die woanders nicht zu finden sind27.

Illustration

      Abb. 5* – Major E. W. C. Noël (Ausschnittvergrößerung)

      Noël wird neben Soane von Wilson lobgepriesen28. Interessant ist, dass Noël als einziger Vertreter der Besatzungsmacht von den kurdischen Berichterstattern als gutwilliger Mensch eingeschätzt wird. Danach soll Noël den Kurden wohlgesonnen gewesen sein. Er soll sich um die Errichtung eines „Groß-Kurdistan“ bemüht haben29.

      (5) Der im Mittelosten als Administrator der britischen Besatzungsmacht tätige Engländer Driver, ein hervorragender Philologe, der später an der Oxford Universität Professor wurde, hat einige wichtige Werke über diese Zeitspanne der kurdischen Geschichte geschrieben. Eines dieser Werke ist “Kurds and Kurdistan“, erschienen in Palästina im Jahre 1919. Wertvoll ist auch der Aufsatz “The Kurdish Question“ im “Persia Magazine“, Band 1, Nummer 3, September 1921. Diese Arbeiten haben für die Erforschung der Bewegung von Scheich Mahmud einige Bedeutung. Im Übrigen ist der Artikel von Driver über die Herkunft des Wortes “Kurd“ 30 eine fundierte, noch nicht überholte sprachwissenschaftliche Untersuchung.

      (6) Captain Hay (1892-1962), der später zum Sir Robert Hay ernannt wurde, war der „Erste Assistent des Politischen Gouverneurs“ in Hawlēr (Erbil) in Süd-Kurdistan, dann wurde er dort zum „Politischen Gouverneur“. Er hat 2 Jahre in Kurdistan gelebt und die Besatzungsadministration von Koya, Rania und Pždar eingerichtet. 1921 hat er in London seine Memoiren “Two Years in Kurdistan“ veröffentlicht. Obgleich Mr. Hay mit Beschimpfung und Herabsetzung aller jener, die gegen die Politik der Besatzungsmacht waren, nicht spart und er manchmal auch seine Urteile korrigiert, ist sein Buch eine Primärquelle für die Sitten und Gebräuche der in Süd-Kurdistan lebenden Stämme und für die Begebenheiten der ersten Jahre nach dem Krieg, natürlich immer aus dem Blickwinkel eines überzeugten Vertreters des britischen Kolonialismus. Das Buch wurde von dem bekannten arabischen Forscher Fu’ad Ğamīl ins Arabische übersetzt und im Jahre 1973 (zwei Jahre nach dem Tode des Übersetzers) von dessen Bruder Ğihād Ğamīl in Bagdad verlegt.

      (7) Einer der guten Kenner der Kurden und ihrer Sprache ist Cecil J. Edmonds. Edmonds war Major in der britischen Besatzungsarmee in Kurdistan. Vorher war er im Süd-Iran. Nach Wilson (Mesopotamia 1917-1920, S. 31) hatte Edmonds “brilliant work in South Persia“ geleistet. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit des Irak wurde er zum Berater im Innenministerium.

      Er hat zahlreiche Arbeiten über die Kurden und Kurdistan geschrieben31. Eine der besten dieser Arbeiten, die für mein Thema sehr wertvoll ist, trägt den Titel “Kurds, Turks and Arabs“, London 1957. In dieser Arbeit, von der auch eine arabische Übersetzung von Ğarğīs Fatḥullāh (Bagdad 1971) vorhanden ist, erzählt Edmonds von seinen Erfahrungen und Einblicken, aber auch von den Ereignissen in Süd-Kurdistan zur Zeit von Scheich Mahmud. Obgleich seine Urteile sich durch auffällige Parteinahme gegen Mahmud auszeichnen, was im übrigen im Falle eines Verfechters des britischen Kolonialismus wie Edmonds verständlich ist, hat sein Buch doch einen großen Wert, indem es dem Untersucher eine gute Vergleichsmöglichkeit bietet.

      (8) Der “Assistant Political Officer“ G. M. Lees, ein britischer Offizier, dessen Einheit in einem militärischen Zusammenstoß mit der Armee von Scheich Mahmud besiegt wurde und nur mit Hilfe der kurdischen Stammesführerin “Lady of Halabja, Adela Khanum” (= Wilson: “Mesopotamia 1917-1920”, S. 136) sein Leben retten konnte, schrieb im Jahre 1928 in JRCAS, Vol. XV einen Artikel unter dem Titel “Two Years in Southern Kurdistan“, in dem er die Ereignisse der Zeit schildert.

      (9) Major S. H. Longrigg (1893 – 1979) der im Jahre 1918 in Kĭfrī (Süd-Kurdistan) im Dienste der britischen Besatzungsmacht stand, hat später ein bekanntes Werk über den Irak unter dem Titel “Four Centuries of Modern Iraq“, Oxford 1925, herausgegeben. Wilson (“Mesopotamia“, S. 88) nennt es “a well-balanced and scholarly work“. Dieses Buch, das viele Informationen über die Besatzungsperiode in Süd-Kurdistan und im Irak enthält, ist von Ğa’far Ḫayyāṭ unter dem Titel “Al-arba’at qurūn al-aḫīrah min tarīḫ al-‘Irāq“ ins Arabische übersetzt und in Bagdad (o. J.) verlegt worden. Ein anderes Buch von Longrigg “Iraq 1900 to 1950. A Political, Social and Economic History“, London 1953, ist auch sehr interessant.

      4. Sonstiges Material

      Mit dem “sonstigen Material” meine ich jene Materialien, die in deutscher Sprache verfaßt sind und die ich hier als Referenz benutzt habe. Auch Nachschlagewerke, die in Kurdisch, Arabisch und Englisch verfaßt sind und hier verwendet werden, sind dem „sonstigen Material“ zugeordnet.

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