Eltern oder spielten mal wieder Golf – oder etwas ganz anderes!
Ich schlenderte weiter durch die Straßen und überlegte, was ich in der nächsten Woche alles tun sollte – auf jeden Fall fleißig arbeiten, auch wenn es bloß Ablage war, und mir zusammen mit Cora und diesem Anwalt die Wohnung meines Großvaters ansehen. Wahrscheinlich war sie völlig vergammelt, aber sie gehörte mir, und alles andere war doch egal. Wahrscheinlich war auch auf der Bank einiges zu regeln, aber das hatte sicher Zeit. Ob ich wohl schon umziehen konnte? Gab es in dieser Wohnung ein benutzbares Zimmer? Und wie war wohl dieser Untermieter? Wahrscheinlich ein Student; wenn er erst seit einem halben Jahr dort wohnte, sicher ein Anfänger. Höhere Semester bekamen entweder etwas im Studentenheim oder kannten genug Leute für eine WG, nur Erstsemester landeten noch in möblierten Zimmern. Jedenfalls war das so gewesen, als ich angefangen hatte. Na gut, das war über zehn Jahre her, vielleicht hatten sich die Trends geändert, vielleicht waren Untermietzimmer mittlerweile der letzte Schrei?
Am Montagabend bestanden Cora und Freddy darauf, dass ich mit ihnen essen ging. Süß, die beiden wollten mich nur aufmuntern! Ich fügte mich und stocherte im La Cucaracha in meinen Burritos herum.
„Jetzt iss doch mal richtig, Sarah!“, schimpfte Cora, als sie sah, wie ich langsam und lustlos das Gemüse aus dem Teigfladen polkte.
„Ich hab einfach keinen Appetit zurzeit, ich weiß auch nicht, warum.“
„Schwanger bist du aber nicht, oder?“ Cora sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
„Nein, ich hab doch immer die Pille genommen. Nach der Packung höre ich aber auf, jetzt kann ich mir diese Hormonbomben auch sparen.“
„Wart´s ab“, meinte Freddy, „du findest schnell etwas Besseres. Bist du sicher, dass ich diesem Christian nicht doch dezent etwas Stress machen soll? Ich kann das ganz unauffällig arrangieren, er kann die Spuren nie zu uns zurückverfolgen – obwohl Cora ihn erpresst hat.“
„Nein, danke. Das ist nett von dir“, antwortete ich trübsinnig, „aber solange er keinen neuen Hammer landet, lassen wir ihn in Ruhe. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben.“
Cora wechselte energisch das Thema und hielt mir einen Vortrag, wie ich das geerbte Geld am besten anlegen sollte. Ich hörte nur mit einem halben Ohr zu und schob weiter meine Burritos auf dem Teller herum. Eine Zigarette hätte ich jetzt gerne gehabt, aber ich rauchte nicht. Oder einen Schnaps!
Ich winkte der Kellnerin und bestellte einen Tequila – der schmeckte scheußlich genug, dass ich hoffentlich keinen zweiten wollte! Cora brach ihren Vortrag ab und sah kopfschüttelnd zu, wie ich das Glas energisch kippte und dann hustete. „Keinen zweiten, du musst morgen arbeiten!“
„Ich weiß, aber so kann ich besser schlafen.“ Die Wärme in meinem Inneren gefiel mir; ohne Alkohol fühlte ich mich immer so erstarrt. Ich war sicher, dass Cora heilfroh war, wenn sie wieder arbeiten konnte und nicht dauernd mit meiner Jammermiene konfrontiert war. Ich kam mir allmählich selbst albern vor, immerhin war die Trennung von Christian schon elf Tage her. Andererseits sprach man ja nicht umsonst von einem Trauerjahr...
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