Melanie Winter

Gebrannte Mandeln und ein ausgebrannter Weihnachtsmann


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>> Du kannst die Listen mitnehmen und in die Verpackungsabteilung geben wenn du magst.<<

      Heinrich war Santas rechte Hand und hatte den Überblick über alle Abteilungen. Er war verantwortlich dafür, die Arbeiten an die verantwortlichen Abteilungen zu delegieren. Und er war dafür bekannt, dass er sehr gewissenhaft dafür sorgte, dass diese dann auch zuverlässig erledigt wurden. Heinrich war für Santa wirklich unbezahlbar.

      >>Danke Santa, das wird sofort erledigt. Aber ich habe noch ein anderes Anliegen.<< Heinrich trat vor den Schreibtisch und kletterte auf die Fußbank, um über die Tischplatte sehen zu können. >> Erinnerst du dich an die Stellenausschreibung vor ein paar Wochen wegen des neuen Rentiers?<<

      >>Selbstverständlich. Wir brauchen dringend ein zusätzliches Zugtier bei den Mengen an Geschenken dieses Jahr. Ich habe das Gefühl, es werden immer mehr und immer größere Bestellungen... Wie viele Bewerbungen gibt es denn? Es wird sicher schwierig, die Vorstellungsgespräche in unserem Zeitplan unterzubringen. Und ein bisschen Zeit zur Einarbeitung des neuen Rentiers muss ja auch noch übrig sein...<<

      Ein Räuspern unterbrach Santas Gedankenfluss.

      Heinrich wirkte ein bisschen verlegen. >>Nun, da habe ich so gesehen eine positive Nachricht für dich. Die Anzahl der Bewerber ist, sagen wir mal, überschaubar.<<

      Santa schaute Heinrich ernst über sein Brille hinweg an. >>Was bedeutet das? Heinrich, du kannst ruhig Klartext mit mir reden. Wie viele Rentiere haben sich auf die Stelle beworben?<<

      >>Nun, das ist das Problem, Rentiere haben sich gar keine beworben<< Heinrich konnte Santas Enttäuschung spüren. >>Es war ein geburtenschwacher Jahrgang, und immer weniger Rentiere sind als Zugtiere qualifiziert. Hinzu kommt die ungünstige Arbeitszeit und körperliche Belastung während der Weihnachtssaison. Ganz einfach gesagt, der Job ist nicht mehr attraktiv genug. Viele Rentiere bevorzugen eine Festanstellung in Tierparks oder Zoos.<<

      Santa war verzweifelt. >>Hat sich denn wirklich gar kein Rentier auf die Stelle beworben?<<

      >>Ein Rentier nicht... aber ich habe eine Anfrage von einem ausländischen Bewerber, die sehr vielversprechend klingt. Er beschreibt sich als gutmütig, körperlich belastbar und kann auch gut mit nasskaltem Wetter umgehen.<<

      Santa war überrascht. >>Das klingt doch hervorragend. Warum hast du das nicht gleich gesagt? Genau das ist es doch, was ich als Verstärkung für meine Rentierherde suche.<<

      Heinrich war verlegen. >>Nun ja, es gibt da ein kleines Problem: es ist kein Rentier.<<

      >>Sondern?<<

      >> Ein Elch... aus Skandinavien.<<

      Santa unterdrückte ein Grinsen. >>Weißt du: Lade ihn zu uns ein, dann können wir uns persönlich ein Bild machen.<<

      Ein schwedischer Elch als Rentier. Es hätte schlimmer kommen können.

      Bereits einige Tage später kam der Elch am Nordpol an, um sich Santas prüfendem Blick zu unterziehen. Da es nach wie vor keine anderen Bewerber für die Stelle als Rentier gab, hatte Santa auch gar keine Alternative. Und so waren das Vorstellungsgespräch und der Eignungstest nur pro forma. Trotzdem -oder gerade deswegen- war der Elch hoch motiviert und schlug sich besser als so manches der Rentiere (vor allem der träge gewordene Dancer könnte sich ein Beispiel daran nehmen, dachte Santa bei sich). Endlich mal etwas positives.

      >>Und Kollege, habe ich bestanden?<<, fragte der Elch nach dem erfolgreich absolvierten Zuglasttest. Er war nicht einmal aus der Puste, obwohl er gerade mehrere Tonnen Mehl von den Lagerscheunen zur Bäckerei hatte ziehen müssen. Natürlich war die Aufgabenstellung Santas nicht ganz uneigennützig. Aber warum nicht das notwendige mit dem praktischen verbinden?

      >>Deine Leistung war mehr als zufriedenstellend. Natürlich sind hier und da noch Verbesserungen in der Ausführung möglich, aber wenn du dich in die Arbeitsablaufe eingefunden hast, solltest du ein gutes Rentier -ähm ...Zugtier- werden<<, befand Santa und klopfte dem Elch wohlwollend auf den Hinterlauf. >>Wenn du willst, kannst du sofort anfangen. Ein Quartier und Verpflegung sind selbstverständlich Bestandteil des Vertrages. Ebenso wie regelmäßige Fellpflege, Hufschmied und andere Wellnessangebote. Mir ist es wichtig, dass meine Mitarbeiter gesund sind und sich wohlfühlen.<<

      >>Klingt nach einem vernünftigen Angebot. Da kann ich nur zusagen. Ich bin übrigens der Bjoern.<<

      >>Freut mich, Bjoern. Willkommen in meiner Rentierherde. Ihr werdet euch sicher gut verstehen.<< ...Ich hoffe, sie sprechen elchisch, dachte Santa belustigt. >>Heinrich, einer meiner Wichtel, wird dich etwas herumführen und dir die Ställe zeigen. Den Rest der Woche kannst du dich mit der Gegend und den Rentieren vertraut machen. Und am Montag geht‘s dann los mit den ersten Probeflügen. Wenn du Fragen oder Probleme hast, wendest du dich am besten an Egon. Er ist der Stallmeister und kennt sich mit allen zugtierbetreffenden Anliegen am besten aus.<<

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