K. D. Beyer

Schneckenpost


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ihrem Kleiderschrank würde wieder sehr viel Platz sein.

      Gegen halb zehn rollten die beiden auf den Parkplatz vor der alten Fabrikhalle, in der die Ü40-Party steigen sollte.

      Einige Autos standen bereits da.

      „Hast du dich ganz sicher nicht im Datum vertan? Normalerweise ist samstags hier Disco ab 16!“

      „Hab‘ ich vorher noch gelesen! Heute ist eine Tanzfläche für das ältere Semester reserviert.“

      Entschlossen öffnete Nora ihre Autotür.

      Das Autofenster vom Auto nebenan wurde heruntergelassen und eine ältere Dame fragte schüchtern:

      „Wissen Sie, ob heute diese Party stattfindet …?“

      „Ja – soll stattfinden, laut Internet. Wir wissen nur noch nicht, wo der Eingang ist …!“

      Nora und Susanne stiegen aus und gingen zielstrebig auf den ersten Eingang zu. Auf dem gesamten Gelände, war nur Security zu sehen, die angeregt Fußballergebnisse diskutierten.

      Als Susanne und Nora sich näherten, schüttelten sie lachend den Kopf und riefen sie ihnen zu:

      „Eine Tür weiter, nach rechts …!“

      Susanna nickte und zog Nora mit sich, die stehen geblieben war und darüber nachdachte, ob dieser nächtliche Ausflug eine gute Idee war.

      „Komm wir schauen mal durchs Fenster …“

      An der Bar lungerte ein gelangweiltes Pärchen verloren herum und wartete auf den großen Ansturm.

      Bei diesem deprimierenden Anblick waren sich Nora und ihre Freundin endlich einig: hier half nur noch ein eleganter Rückzug. Nora spürte die Augen in den parkenden Autos, die alle auf die beiden Pioniere fokussiert waren.

      Kichernd schlenderten Susanne und Nora quer über den Parkplatz zum Auto zurück. Jetzt bemerkte auch Susanne, die lauernden Köpfe in den dunklen Autos, die darauf warteten, dass sich endlich jemand traut, hineinzugehen. Nora prustete los: „Was ist das nur für eine verrückte Welt! Es ist Party und keiner traut sich, hinzugehen!“

      Vergnügt fuhren die beiden zurück zu Susanne und machten es sich auf dem Sofa bequem. Nora sollte unbedingt Susannes neue Lieblingsserie mit ansehen. Tatsächlich wurde Nora von Susannes Begeisterung angesteckt und tauchte ein, in eine magische Welt voller Hexen und Cyborgs. Der gesamte Knabbervorrat auf dem Wohnzimmertisch wanderte in Noras Mund. Kurz bevor sie einschlief, boxte Nora Susanne mit dem Ellbogen in die Seite und kicherte:

      „Die sitzen bestimmt noch immer frierend in ihren Autos und warten, dass jemand rein geht! Nicht auszudenken, wenn der ideale Partner nur zwei Autos davon entfernt ist und sich die beiden dennoch nie begegnen werden …!“

      Susanne verdrehte die Augen und zischte schnell:

      „Pssssst! Is‘ nicht mein Problem! Pass‘ jetzt endlich mal auf, sonst muss ich dir gleich wieder alles erklären.“

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