Gerald Engelhardt

Regionalisierung statt Globalisierung


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erklärt werden. Es braucht aber auch Übung und Fertigkeiten, und die sollen die Soldatens des Sozialen Jahrs lehren und damit Bildung und Ausbildung in die Welt bringen. Sie werden dabei in einem Jahr rund um die Welt ziehen, in vier Quartalen, Latein-/Südamerika, Afrika, Indien und Ozeanien. Dabei lernen sie Land und Leute kennen und lehren ganz nebenbei Demokratie. Als Gehalt bekommen sie ein Viertel des Mindestlohn, also 360 O netto/Monat bei Sozialer Sicherung für Krankheit und Rente, freier Kost, Logie und Arbeitskleidung. Die fest angestellten Kader werden normal bezahlt vom 1- bis zum 10-fachen des Mindestlohns von 1.440 O netto. Arbeitslose Handwerkers und Akademikers können gerne Unteroffiziers und Offiziers des SJ werden und sich für ein paar Jahre verpflichten. Und wer noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hat, macht sie eben beim Sozialen Jahr.

       Pauperkonferenz

      Wie immer gibt es mindestens zwei Möglichkeiten: Entweder geht alles weiter wie bisher und die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter, oder wir eröffnen uns mit Regionalgeld, Regionalen Produkten und mit G-Boxen eine lukrative und zugleich ethische Alternative, die für die Mehrheit der Menschen da ist. Daß sich die Schere immer weiter öffnet, können wir bei Offizial- bzw. Nationalgeld nicht verhindern, denn wer unendlich viele Dollar oder Euro hat, Yen oder Juan, Rubel oder Rand, wird immer reicher. Dabei sind viele Mächtige am Werk, Geheimdienste und Superreiche. Über deren immensen Reichtum können sich die allermeisten Bürgers keine Vorstellung machen, und dumme Politikers, die deren Geschäfte betreiben, meist ohne es zu wissen, helfen ihnen. Dabei verwechseln sie Finanzwirtschaft mit Wirtschaft, Finanzindustrie mit Industrie. Die haben Interesse und Wohlergehen der Finanzindustrie zum alleinigen Maßstab gemacht und glauben nun, das sei Wirtschaft. Nein, das ist Unsinn ! Wirtschaft produziert nützliche Dinge, dazu braucht es Munternehmers und Mitarbeiters. Die Finanzindustrie aber produziert nix außer Papiergeld und Papiergewinne, Egoismus und Blasen, und sie stolpert von einem Desaster zum anderen. Gesunde Wirtschaft dagegen sorgt für nachhaltige Arbeitsplätze. Arbeit ist Leben, würdige Arbeit ist würdiges Leben mit würdigem Einkommen. Es ist hohe Zeit, das Ruder herumzureißen, wir brauchen eine Pauper Konferenz, Armutskonferenz klingt so armselig. Es geht um nichts Geringeres als um den Zusammenhalt dieser Welt. Oder glauben SIE wirklich, daß alles immer so weiter geht wie bisher, immer größere Not und größeres Elend auf der einen Seite, und Geld im Überfluss in immer weniger Händen auf der anderen ? Dann sind SIE ganz schön blöd !

      1.3 Apella – Agora – Areopag

      APELLA. [Griech. Phalanx]. Das klingt recht kriegerisch und ist es wohl auch, denn damit werden wir Munternehmers gegen den Arbeitsplatz mangel kämpfen. Für Arbeitsplätze rund um die Welt. Apella ist die Phalanx aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung zur Förderung eines Produkts oder einer Branche in einer Kommune oder Region. Mit vereinten Kräften – viribus unitis ! Apellas haben die Aufgabe, vor Ort in den Kommunen und Regionen mit steuerfreiem Regionalgeld und Bürokratieferne die Okonomie, Wirtschaft mit Regionalgeld, z.B. O, in Schwung zu bringen.

      Am Anfang steht die Arbeit. Wir brauchen zuerst Arbeitsämter, keine Jobcenters, wir sind ja in Deutschland. Wir suchen nachhaltige Arbeitsplätze und keine billigen Jobs, von denen niemand würdig leben kann. Anfangs arbeiten Sie ehrenamtlich, bis alles läuft und Sie von Ihrem Anteil an der 10 % Einkommen Umsatz Steuer, (EU-Steuer), leben können, dann bekommen Sie zunächst den Mindestlohn von 1.600 O/Monat brutto . In einer Okonomie, das ist Regional wirtschaft mit O, haben alle das Recht auf Arbeit, bezahlt mindestens mit dem Mindestlohn, von dem 90 % ausgezahlt und 10 % sind für Soziale Sicherung bei Krankheit und Alter einbehalten werden. Sie führen zunächst das virtuelle lokale Arbeitsamt im Netzz und vermitteln dabei Stellen. Später, wenn die Apellas schon laufen, gründen Sie das reale lokale Arbeitsamt, damit auch Leute Sie aufsuchen können, die keinen Netzzanschluss haben.

      Sie beginnen damit, Leiterinnen und Leiter für die anderen Apellas wie Tafel, Biomedizin, Natur heilkunde, Phönix mit Lehrwerkstätten und G-Box werken, Reparatur werkstätten, Kaufhäuser, Schulen und Altenheime zu finden. Sie notieren die Qualifikationen Ihrer Klientel, rekrutieren daraus die Mitarbeiters der Apellas und die Bedarfe der Lehrlings, die noch eine Berufsausbildung brauchen, denn in jeder Apella können alle eine Lehre machen. Bestimmt gibt es bei auch ihnen erfahrene arbeitslose Meisters und Facharbeiters, die Arbeit suchen und die daher die Ausbildung übernehmen können.

       Apella Tafel

      produziert und verkauft Dinge des täglichen Bedarfs. Dazu gehört alles, was Regionen selbst herstellen, machen und dann mit Regionalgeld O verkauft werden kann, Unterricht, Lebensmittel wie Brot, Butter, Käse, Eier, Röcke, Hosen, Leibchen, Stoffe, Hanf, Schuhe, Säcke, Holzröllchen, Biogas, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Kokosnüsse, Sisal, Schrauben. Das ist von Gegend zu Gegend unterschiedlich. Diese Apella können Sie auch aufteilen in mehrere, zum Beispiel in Apella Lebensmittel, Apella Kleidung und Apella Bildung, denn das alles gehört ja im weiteren Sinn auch zu den Dingen des Täglichen Bedarfs. Und damit können Sie sofort anfangen. Am besten, Sie vereinbaren einen Treffpunkt, ein Lokal, und alle sagen, was sie gut können. Bezahlt wird in Stunden: eine Stunde kostet 10 O, jeder O 100 A, kann in jeder Region freilich auch anders heißen. Sie müssen sich einig darüber werden, wo Sie Ihre Waren und Dienstleistungen verkaufen, tauschen wollen. Hofläden auf Bauernhöfen können Schilder aufstellen: Wir akzeptieren O. Oder einfach nur :O-Hofladen, O-Klempner, O-Werkstatt, und die anderen Unternehmen können das auch im Netzz verkünden: Wir sind ein O-Betrieb, O-Unternehmen, O-Laden. In Ihrer Agora listen Sie die Munternehmers, mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer, auf, die tüchtigen Handwerkers, Unternehmen, die sich schon der Okonomie angeschlossen haben und was Sie von denen bekommen können. Und schon sind Sie im Geschäft. So einfach ist das. Sie müssen das alles nur im Rahmen der Nachbarschaftshilfe machen. Schwarzarbeit war gestern. Nächstenliebe heißt das auch und die ist ja nicht verboten. Die Produktpalette, das Angebot hängt natürlich von der Kreativität Ihrer Kommune und Region ab, von deren Ressourcen, und ob Sie von den Bürokratens in Ruhe gelassen werden, oder ob die Sie vielleicht sogar fördern. Deshalb vergessen Sie bitte nie, daß Sie in der Mehrzahl sind: Sie sind der Souverän ! Das Wirtschaftssystem mit A&O basiert auf Eigeninitiative, Steuerfreiheit für den Mittelstand bei Barzahlung, und bescheidenen 10 % Einkommen Umsatz Steuer beim Geldverkehr mit Geno Banken und Regionalgeld. Vor Ort. Für Sie. Jedefrau und Jedermann können dran teilnehmen.

       Apella Biomedizin

      klingt so hochgestochen, dabei handelt es sich nur um das, was die Kräuterweiberl und Wissenden schon immer gemacht haben, nämlich lindern und heilen. Die Industrie hat Ihnen das alles aus der Hand genommen. Dabei gibt es doch so viele, oft sogar kostenlose bewährte alte Hausmittel, mit denen Sie sich selbst helfen können. Da bleibt das Geld in der Region und fließt nicht ab zu fernen Multis. Einen Haken hat Biomedizin freilich schon: Sie erfordert Eigeninitiative, und die kann recht mühsam sein. Die einen von Ihnen werden im Netzz nach Kräutern forschen, die andern in alten Büchern lesen und Dritte werden mit den Wissenden reden und sie fragen, wie das und jenes gemacht wird. Wie Sie sich selbst helfen können, damit das Geld bei Ihnen bleibt und es Ihnen die Multis nicht aus der Tasche ziehen. Eins müssen Sie nämlich wissen: Die Neliten, negativen Eliten, stehen immer auf Seiten der Multis, und die sehen das gar nicht gern, wenn Sie denen die Geschäftsmodelle kaputt machen und eigenintiiativ werden. Das hängt damit zusammen, daß die Gelder der Multis auch die Neliten speisen, und wenn die dann weniger Geld für Waffen, Überwachungskameras und Abhörgeräte haben: o-o-o. Aber wenn Sie gelernt haben, daß Sie durch Eigeninitiative Geld sparen können, dann hat die Biomedizin ja schon gewirkt. Und wenn Sie in Ihrer Kommune Kräuterweiberl und Apotheker haben, können Sie manche Wirkstoffe sogar selbst herstellen.

      Stichwort Hygiene: Auch Drogistens, ein mittlerweile in vielen Gegenden fast ausgestorbener Beruf, früher waren das angesehene Leute, können Ihnen helfen. Aber seitdem die Branche auch in die Hände der Billigheimer gefallen ist, geht es mit denen ebenfalls rapide bergab. Dabei könnten Sie viele Drogeriewaren selber machen. Es ist doch allemal besser, Seife, Parfüm und Haarwaschmittel selbst herzustellen, statt vor dem Fernseher zu verblöden und zu verfetten. Das war jetzt aber ein massiver Angriff auf die Gesundheitsmafia