Thomas Riedel

Prickelnde Taufe


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       Prickelnde Taufe

      Die Kammer der Zuneigung Teil 2

      von

      Susann Smith & Thomas Riedel

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnd.d-nb.de abrufbar

       In dieser Reihe bereits erschienen:

      Im Sumpf des Lasters, ISBN 978-3-7467-0674-0

      Das Erotikfilmprojekt, ISBN 978-3-7467-6354-5

      Bordell auf Rädern, ISBN 978-3-7467-6977-6

      Das Hurenhaus, ISBN 978-3-7467-7586-9

      Seltsame Kundschaft, ISBN 978-3-7467-9870-7

      Die Kammer der Zuneigung, ISBN 978-3-7485-1155-7

       1. Auflage

       Covergestaltung:

      © 2019 Susann Smith & Thomas Riedel

       Coverfoto:

      © 2019 pixabay.com

       Dieses Buch enthält sexuell anstößige Texte und ist für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet. Alle beteiligten Charaktere sind frei erfunden und volljährig.

       Impressum

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      Copyright: © 2019 Susann Smith & Thomas Riedel

      Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop

      Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

      ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks

      »Große Seelen fühlen immer edelmütige Unterwerfung, Verehrung gegen das, was über ihnen ist; nur kleine, niedrige Seelen fühlen anders.«

      Thomas Carlyle (1795-1881)

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       Kapitel 1

      Paige hatte dem Jungen eine Hafenrundfahrt versprochen, bevor sie sich gemeinsam mit Arco auf den Heimweg machen wollten. Allerdings war das nicht gerade ihre beste Idee gewesen, doch wie hätte sie ahnen können, dass der Bobtail alles war … nur nicht seefest! Anfangs war die Fahrt durch den Londoner Hafen ja noch einigermaßen normal verlaufen. Sie hatten sich ein schönes Schiff ausgesucht, auf dem noch ausreichend Plätze frei waren, die Sonne schien und sie waren noch voller Tatendrang.

       Arco betrat die Planken und hatte gleich zu Anfang schon ein komisches Gefühl unter seinen dicken Pfoten. Aber als er die ältliche Dame erspähte, mit ihrem gebratenen Fisch, zog ihn der Geruch wie magisch an.

       Gleich darauf sah sie sich zwei treuherzig und hungrig dreinschauenden Hundeaugen gegenüber.

       Als Arco bemerkte, dass sie nicht bereit war, ihm auch nur eine Krume abzugeben, wurde er direkter.

       Paige und der Junge bekamen davon nichts mit. Sie standen an der Reling, genossen das Auf und Ab der Wellen und die herrliche Aussicht, die sich ihnen von hier aus auf die Londoner Skyline bot.

       Als die Wellen stärker wurden rutschte Arco sogleich unter die nächste Bank. Er konnte sich kaum richtig auf den Pfoten halten. Wie auf Schmierseife rutschte und wankte er umher.

       Paige und der Junge bogen sich vor Lachen. Es sah einfach zu komisch aus.

       Mit Vollgas zog das Boot ab, während Arco weiterhin bemüht war Halt zu finden. Doch plötzlich macht das Boot vor einem riesigen Ozeandampfer eine rasante Kurve und er prallte gegen die essende Dame. Das war zu viel für sie, und sie kreischte auf. Wenige Augenblicke später lagen beide zu einem Knäuel verwickelt auf dem Boden und wälzten sich auf den Planken. Abgesehen von den beiden hatten die Zuschauer ihren Spaß daran – und bis der Schiffsführer etwas bemerkte, war schon die Hölle los. Als er einen seiner Leute schickte, schnappte der sich den Hund und warf ihn einfach über Bord.

       Kaum, dass er sich an dem Rüden vergriffen hatte, fielen auch schon Paige und ihr junger Begleiter über ihn her.

       Der Junge riss ihm die Beine unterm Hintern weg, und wieder war ein raufendes Menschenknäul zu sehen. »Arco geht unter!«, schrie er lauthals. »Er ertrinkt!«

       Paige war jetzt in solcher Rage, dass sie nicht mehr an sich halten konnte. Sie packte den Mann und stieß ihn über die Reling. »Wenn der Hund ersäuft, bringe ich Sie um, Sie widerliches Mistschwein!«, schrie sie ihm hinterher.

       Der Matrose fluchte wie es nur ein Seemann konnte, und sein Kapitän nicht minder. Von einer normalen Hafenrundfahrt war in diesem Moment keine Rede mehr.

       Als der Matrose in Paiges böse funkelnde Augen sah, begriff er langsam, wie ernst sie es meinte. Also sprang er in das kalte Wasser und kraulte er auf den Bobtail zu, griff nach dessen Halsband und zerrte den Vierbeiner hinter sich her. Und Arco wäre vermutlich in der Tat abgesoffen, schließlich hatte er eine dicke Wampe und war derlei Anstrengungen nicht gewohnt.

       Dem Kapitän blieb nichts anderes übrig, als zur Anlegestelle zurückzuschippern. Kaum forderte er von Paige Schadensersatz für die misslungene Tour, wusste er, dass er damit auf Granit biss.

       »Ich an Ihrer Stelle würde ganz kleine Brötchen backen!«, belehrte sie ihn bissig. »Wir haben für die Fahrt ordnungsgemäß bezahlt und sind unschuldig! Ihr Bootsmann hat doch alles vermasselt! Ganz ehrlich? … Ich überlege, ob ich Sie nicht sogar verklagen sollte! Das war Tierquälerei!«

       Jetzt kam auch der Leichtmatrose am Kai an. Er keuchte, dass ihm die Lungen pfiffen.

       Um Arco über die Hafenmauer zu ziehen, musste Paige sich hinknien. Krampfhaft versuchte sie das Halsband des Hundes zu erwischen, während der Junge sie an ihren Beinen festhielt, damit sie nicht in das Hafenbecken fiel.

       Ob es Zufall war, oder der Matrose ein wenig nachgeholfen hatte, vermochte Paige später nicht mehr zu sagen. Jedenfalls verlor sie plötzlich das Gleichgewicht und stürzte zu ihm ins Hafenbecken – gefolgt vom Jungen, der sie immer noch krampfhaft an den Beinen festhielt.

       Die Menschen auf den umliegenden Booten kreischten vor Vergnügen und amüsierten sich köstlich – allen voran der Matrose.

       »Na, ein bisschen nass geworden, wie?«, feixte er. »Tja, jetzt sieht die Lady nicht mehr so ganz piekfein aus, nicht wahr?«

       Paige fluchte wie ein Rossschinder und belegte ihn mit allen möglichen Schimpfnamen, was ihr bei ihm einen gewissen Respekt einbrachte.

       »Meine Fresse!«, lachte er. »Sie haben ja richtig Haare auf den Zähnen!«

       Sie reagierte nicht weiter auf ihn, sondern kümmerte sich um den Nachbarsjungen. »Kannst du noch?«, rief sie ihm zu. »Dort hinten, siehst du? Da ist eine kleine Treppe! Schwimm' hin!«

       Für den Bobtail war das alles ein großer Spaß. Er war als erster an den Treppenstufen und dann auch gleich oben. Dort stellte er sich direkt neben das feixende Volk und schüttelte sich das Wasser so gründlich aus dem Fell, dass es in hohem Bogen nach allen Seiten spritzte.

       Gleich darauf war auch der Junge, gefolgt von Paige aus dem Wasser. Wie ein begossener Pudel stand sie neben ihm und sah ihn an. »Damit ist unser Ausflug wohl ins Wasser gefallen, nicht?«

       »Na, wenn schon«, grinste er. »Lassen wir die doofen Leute doch grinsen. Komm!«