Michael Aulfinger

Sklave und König


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Erspartes war schon beträchtlich angewachsen, auch dadurch, weil ich das Pferd verkauft hatte. Aber es war noch nicht ausreichend genug, damit ich um die Hand meiner Geliebten anhalten konnte, als ich eines Abends bei Bashtony erschien. Vor seinem Haus standen mir unbekannte gesattelte Kamele. Nachdem ich eingetreten war, sah ich Bashtony und seine Frau schweigsam und bedrückt, die Hände vor sich gefaltet, am Tisch sitzen. Da ich seine sonst so lebhafte und fröhliche Art kannte, dachte ich sogleich daran, dass meiner Liebe etwas Entsetzliches zugestoßen sei. Mein Herz bekam einen Stich, doch beruhigte es sich sogleich wieder, als ich PouroUista im hinteren Raum an dem anderen Tisch sitzen sah. Doch war sie nicht alleine. Bei ihr war ein junger Mann, der älter als sie sein musste. Beide saßen sie sich am Tisch gegenüber, wobei er auf der Tischplatte zärtlich ihre Hände hielt. Wütend wollte ich auf ihn zugehen und ihn mit meinen Besitzansprüchen zur Rede stellen, als mich PouroUistas verweinte Augen ansahen. Ich brauchte schnell eine Erklärung.

      »Was ist geschehen?«

      Sie sah mich verweint an und schluchzte nur, als sie den fremden Mann ansah.

      »Dies ist mein ältester Bruder Istavastar.«

      Als ich das vernahm, überkam mich eine Welle der Erleichterung, die aber nicht lange anhielt.

      »Er ist gekommen, um mich zu meinem Vater zu bringen. Mein Vater hat einen Mann für mich ausgesucht, den ich heiraten soll.«

      In diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Ich konnte nur noch hilflos stottern, während mir übel war.

      »Aber ... aber nein, ...ich will ... dich, ...dich doch heiraten.«

      Ihre Augen sahen mich flehentlich an.

      »Verzeih mir bitte. Ich weiß, dass du mich heiraten willst. Ich will dich auch heiraten, aber mein Vater bestimmt und er hat aus Gründen, die ich nicht genau kenne, einen anderen Mann für mich gefunden.«

      Das waren die letzten Worte von ihr, die ich von ihr hörte, ehe sie nur noch in ein herzzerreißendes Weinen und Schluchzen versank.

      Istavastar stand auf und stellte sich vor mir auf. Er hatte die gleichen Augen wie seine Schwester. Ansonsten war seine Erscheinung anders. Kräftig und groß stand er vor mir und seine Körperhaltung und Mimik sprachen Bände. Er war nicht den weiten Weg hierher geritten, um unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Er schien ein Mann der Tat zu sein, der keinen Widerspruch duldete.

      »Was ihr hier für eine romantische Liebesgeschichte habt, ist mir und unserem Vater relativ egal. Du musst dich damit abfinden, dass sie einem anderen versprochen ist. Ihr zukünftiger Mann heißt Jamasp der Sohn des Frasaostra aus der Familie der Hvogvas. Ihre Vermählung wird sofort nach ihrem Eintreffen stattfinden. Da sie die Pflicht hat, eine gehorsame Tochter zu sein, bist du jetzt fehl am Platze und ich bitte dich zu gehen. Wir werden morgen früh abreisen.«

      Sein Tonfall war so gebieterisch und entschieden, dass ich gar nicht auf die Idee kam, zu widersprechen. Ich drehte mich niedergeschlagen um und verließ augenblicklich das Haus. Ich weiß gar nicht, wie weit ich gegangen war, als sich plötzlich eine schwere Männerhand auf meine rechte Schulter legte und mich aufhielt. Traurig sah ich den Mann an, der mich angehalten hatte und blickte in das gütige Gesicht von Bashtony.

      »Sei nicht traurig, mein Junge. Ich kann nachempfinden, was dir PouroUista bedeutet. Auch uns wird sie fehlen, da sie für uns eine liebe Tochter war. Aber ich kann mich den Anordnungen meines Bruders nicht widersetzen. Ich muss seine Tochter nach Sabol schicken. Tröste dich mit dem Gedanken, dass ihr Vater ihr einen guten und wohlhabenden Mann ausgesucht hat. Wie ich meinen Bruder kenne, wird es ein anständiger und lieber Mann sein, der sie ernähren kann. So leid es mir tut, dies zu sagen, aber du musst dich damit abfinden. Doch solltest du wissen, dass du jederzeit bei mir willkommen bist.«

      Diese Worte taten mir gut, auch wenn sie dieses schmerzende Nagen in meinem Innersten nicht stoppen konnten.

      Die nächsten Tage waren die schlimmsten. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Paudashti eines Tages kam und mich wegen einiger Schafe ansprach, die er zum Schlachter bringen wollte. Als ich ihm wegen meiner schlechten Laune eine unflätige Antwort gab, bedachte er mich mit einem mitleidvollen Blick.

      »Ja, ja, der Liebeskummer. Wie ich Angra Mainju kenne, hat er diese Qualen erfunden. Ich kenne das, Luskin, glaube mir, ich kenne das selbst.«

      Die gutgemeinten Worte hörte ich wohl, doch linderten sie meinen Schmerz nur wenig. Es war nur ein geringer Trost, dass es anderen auch so ergangen war.

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