musste Großvater seine Tasche auf ein Fließband legen und sie mussten hintereinander durch einen schmalen Bogen gehen.
„Damit niemand ein Messer mit hinein nehmen kann“, erklärte der Großvater. Lilly blickte ihn verständnislos an.
„Aber wieso sollte jemand ein Messer mit ins Museum nehmen wollen?“
Das Museum zeigte Bilder und Geschichten von Juden, die im zweiten Weltkrieg in Konzentrationslager gesteckt worden waren. Lilly wurde von Raum zu Raum bedrückter und beeilte sich mit dem Lesen der Geschichten von den Schicksalen jener Menschen und war froh, als sie endlich aus den düsteren Räumen und wieder ans Licht trat.
Als sie wieder draußen waren, war es bereits Mittag. Lilly rannte zur Treppe zurück, die sie hinab gestiegen waren und holte Holly ab. Dann wartete sie auf Großvater, der ihr nicht so schnell hatte folgen können.
„Hast du Hunger?“
Lilly bejahte. Also gingen sie zu einem der Schnellimbisse hinüber, von deren Terrassen aus man auf das Stelenfeld und die darin herum irrenden Menschen sehen konnte. Sie verdrückten zusammen eine Pizza und Holly bekam von dem freundlichen Wirt eine Schale Wasser hingestellt. Mit jedem Bissen der Pizza fühlte sich Lilly besser und endlich löste sich ihre Bedrückung.
„Wohin gehen wir jetzt?“, wollte Lilly neugierig wissen, als Großvater gezahlt hatte und sie aufgestanden waren.
„Wir gehen zum Checkpoint Charly.“ Und sie machten sich auf den Weg.
Der Checkpoint war eine einfache Straßenkreuzung. Ein kleines Häuschen in der Mitte der Straße kennzeichnete die Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Staunend betrachtete Lilly das kleine Häuschen.
In einem der Häuser daneben, war ein Museum eingerichtet. Großvater und Lilly stellten sich hinten an und langsam ging es in das Innere des Museums.
Mit großen Augen und an der Hand des Großvaters bestaunte Lilly die vielen Dinge, die ausgestellt waren. Da gab es primitive Flugobjekte, alte Autos und viele Bilder. Vor einem Bild blieb Lilly stehen. Darauf war die Straßenkreuzung abgebildet, mit dem Häuschen davor; Soldaten und Panzer standen sich Gegenüber. Lilly konnte die Spannung, die auf dem Bild herrschte, beinahe spüren.
Weiter ging es, über zwei Etagen, ein Ausstellungsstück nach dem anderen. Großvater erklärte ihr, dass in der Zeit, als Berlin in zwei Teile getrennt gewesen war, viele Menschen versucht hatten, auf die westliche Seite zu fliehen. Und zwar genau mit diesen zusammen gebastelten Flugobjekten. Er zeigte ihr ein Auto, in dem ein Mann versucht hatte, seine Freundin zu schmuggeln, indem er sie auf den Beifahrersitz gesetzt und mit einer Decke zugedeckt hatte. Lilly staunte.
Als sie das Museum verließen, schlenderten sie, Holly hinter sich her ziehend, langsam zum Hotel zurück.
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