George Tenner

Insel der Vergänglichkeit


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Auto hier ist. Anfang der Woche wird wohl ihr Mann wiederkommen, dann ist sie nicht mehr auf so Kleinigkeiten von uns angewiesen.« Obwohl sie ihren Mann meinte, hatte sie Larsson angeschaut. »Am liebsten würde mein Mann gar nicht mehr vermieten. Doch das können wir uns gar nicht leisten.«

      »Die kaputte Heizung auch nicht«, warf Makowski ein.

      Rosa Makowski hob die Schultern. »Irgendwie muss es ja weitergehen. Irgendwie.«

      »Die Heizung könnte ich ja reparieren«, sagte Makowski.

      »Du wirst nicht an die Heiztherme gehen«, sagte sie. »Ein kleiner Fehler und wir fliegen alle in die Luft.« Sie drehte sich Larsson zu. »Es ist eine Gastherme.«

      »Ein Bums, und die liebe Seele hätte für immer Ruhe.«

      »Wollen wir noch mal darauf zurückkommen, weshalb Herr Thun mich gebeten hat, mit Ihnen zu sprechen?«

      »Genau.«

      »Er bittet Sie, an der Beerdigung Suzannes teilnehmen zu dürfen«, sagte Larsson ohne Umschweife.

      Makowski machte den Eindruck, als sei er mit einem Schlag nüchtern geworden. Er schaute zu seiner Frau.

      »Was sagst du dazu, Rosa?«

      Rosa Makowski schüttelte langsam den Kopf.

      »Sie sehen, meine Frau will das nicht. Sie hat keine Lust, nach so vielen Jahren ihren Geliebten wiederzusehen.«

      »Manuel …« Es kam wie ein Schrei.

      »Was ist daran falsch?«

      »Es gibt keinen Grund, so ironisch zu werden. Du weißt, dass er nie mein Liebhaber war.«

      »Was war er denn dann?«

      Als sie nicht gleich antwortete, setzte er nach.

      »Was zum Beispiel? Ich kann mich nicht erinnern, dass du katholisch bist. Denn dann wäre es sicher eine Bestäubung durch einen Zauberficker.«

      Die Frau fing abermals an zu weinen. »Ich habe dir wieder und wieder erzählt, wie das passiert ist«, sagte sie zwischen zwei Schniefern. »Und du bohrst unerlässlich nach. Dabei merkst du gar nicht, wie viel du kaputtmachst.«

      »Kaputtmachst? Ich? Wenn jemand etwas kaputtgemacht hat, dann ja wohl du.«

      »Ich sollte jetzt besser gehen«, sagte Larsson. »Vielleicht ist es Ihnen lieber, wenn ich morgen noch einmal vorbeischaue.« Die Frau schaute flehentlich zuerst zu ihrem Mann, dann zu Larsson.

      »Bring mir ein Glas Wasser, bitte«, sagte Makowski.

      Larsson hörte das erste Mal das Wort »bitte«. Fast hatte er gedacht, dass es dieses Wort im Sprachschatz Makowskis gar nicht mehr gab. Doch auch der Ton war ein anderer, als der, den er zuvor eingeschlagen hatte.

      »Sag dem Kommissar Larsson, was du zu sagen hast, Rosa. Eher gibst du ohnehin keine Ruhe.«

      Einen Augenblick glaubte Larsson, so etwas wie Dankbarkeit in ihren Augen zu sehen. Dann fing Rosa Makowski an, der Aufforderung nachzukommen.

      »Wie ich schon sagte, ich traf Suzanne in Berlin, und nach und nach erfuhr ich von ihr, was abgelaufen war. Nachdem sie von uns weggelaufen war, hatte sie in Berlin einen Mann kennengelernt, der aus einem kleinen Dorf in Bosnien stammte.«

      »Jetzt kommtʼs gleich«, warf Manuel Makowski siegessicher ein.

      »U ime Boga Milostivog Samilosnog Molim te Bože Svemoguci. Neka tuga postane nada! Neka osveta bude pravda! Neka majčina suza Bude molitva: Da se nikome nikad Ne ponovi Srebrenica! Reisu-l-ulema Srebrenička Monita. Potočari 11. Juli 2001.«

      »Sie hat’s auswendig gelernt«, triumphierte Makowski.

      »Ich habe das schon einmal gehört« sagte Larsson. Doch ich habe vergessen, was es auf Deutsch heißt.«

      »Im Namen Gottes des Barmherzigen und Mitleidsvollsten. Wir beten zu dem allmächtigen Gott. Lass die Trauer Hoffnung werden! Lass die Rache Gerechtigkeit werden! Lass die Träne der Mutter zum Gebet werden! Dass sich Srebrenica niemals, nirgendwo und keinem wiederholt … Er ist das Gebet von Srebrenica ...«

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