Manfred Euteneier

Yu Bogota!


Скачать книгу

das Telefon, dass er in den Mülleimer geworfen haben musste. Er stellte es auf den Schreibtisch. Er stellt es auf den Schreibtisch zurück, legt den Hörer nach einem Funktionstest auf und schaltet den Anrufbeantworter, der im Schreibtisch versteckt ist, an:

      „Darum hat Keiner angerufen!“

      bemerkte er sarkastisch mit einem Achselzucken.

      Er geht in den Nebenraum:

      „Hey, Baby!“

      sagt er, ohne eine Antwort zu erhalten.

      Er nimmt seine Jacke vom Boden auf, und stiehlt der Schaufensterpuppe den Hut vom Kopf, wirft ihn aber wieder zurück zu ihr und meinte:

      „Steht dir besser, Nancy!“

      Yu liebt alles Amerikanische!

      Er genießt das Gefühl nach all den durchzechten Nächten die frische Luft zu atmen. Er öffnet das Verdeck des Wagens und fährt dann einfach nur spazieren. Den Mann, der ihn des Nachts gestört hatte, hatte er längst vergessen, er macht was er immer macht, wenn er seinen Blues überwunden hat:

      „Hey Yu,“

      ruft ihm Einer am Straßenrand zu,

      „wo warst du denn?“

      „Verreist!“

      antwortet Yu lässig schmunzelnd.

      Dieser Ruf war das Zeichen für Herrn Kox, der Jammer war nun vollends verflogen, jetzt war er bereit zu neuen Taten, er fühlte sich schlechthin wohl.

      Sie kennen mich noch, dachte er, nach all den Jahren und er stoppt direkt vor dem Straßencafe ‚Casino’.

      Es ist Vormittag und noch zu kühl, um sich nach Draußen zu setzen, der Tag verspricht sonnig zu werden, Yu setzt sich trotzdem ins Freie und bestellt einen Cafe mit Amaretto. Mario, der italienische Kellner bringt den Cafe, setzt sich gegenüber von Yu hin und schweigt.

      Yu liebt ihn dafür, es ist ihm nicht nach Unterhaltung, er glaubt Mario kann ihn verstehen, obwohl er weiß, dass Mario sich immer so verhält.

      Der Cafe weckte ihn endgültig auf, er ist wieder er selbst und beginnt nachzudenken, wie er die Dinge, die immer schief gehen verhindern soll, und kommt zum selben Schluss wie eh und je, nämlich die Dinge erst einmal warten zu lassen.

      Als er das Cafe verlässt bezahlt er nicht, er hätte auch gar keinen Cent in der Tasche. Mario kennt dieses Spiel, denn alle Rechnungen von Herrn Kox werden an seinen Vater geschickt, der sie postwendend unbezahlt zurückgehen lässt, wonach sie dann gesammelt nach einiger Zeit von Yu selbst beglichen werden. Das Kox’sche Kreditsystem war eine seltsame Begebenheit, aber gleichzeitig eine alte Tradition aus der Zeit als Yu in die Stadt kam und über überhaupt keine Mittel verfügte. Die Leute duldeten es, Yu hatte es ihnen oft genug erklärt. Um das Geld brauchten sie sich keine Sorgen zu machen, schließlich war er der Sohn des bekannten Großindustriellen Albert Kox. Für Yu selbst war die Sache selbstverständlich geworden, es beweist ihm nur, dass diese Stadt ihm gehörte, nicht dem Vater.

      Er fährt die Straßen entlang und grüßt jeden den er kennt. Nun ist er ganz der Alte. Nach einiger Zeit hat er sogar ein Ziel. Er steuert in Richtung Tankstelle, seine Tankstelle, die Tanke, von der seine Informationen für den Tag bezieht. Seine Tageszeitung sozusagen. Dort bei einer Dose Bier erfährt er was er wissen muss. Es ist einfach für ihn, denn er benötigt nicht viele Infos, er will immer nur wissen, wer in die Stadt gekommen war und wer sie verlassen hatte, und selbst davon nur das Ungewöhnlichste.

      Der Vormittag:

      Das Tankstellengebäude kennt Yu in und auswendig, von seinen vielen Ausritten, so nennt er es. Das bedeutet eine weitere Verrücktheit, die die Leute dieser Stadt erdulden mussten und wie sie sie jetzt auch wieder zu sehen bekommen sollten.

      Der Ausritt kam so etwas wie einem Ritual gleich, für Yu war es meist so etwas wie ein Test seiner augenblicklichen Form und einer Prüfung, ob er noch all seiner Fähigkeiten mächtig ist. Es begann meist harmlos mit einer vorbereitenden Vorbeifahrt an der Tanke, wobei er den Jungs zuwinkte.

      Diejenigen die das Spiel kannten, flüchteten ohne ein Wort zu sagen in ihre angestammten Sicherheitszonen, die sich im Laufe der Zeit als zumindest achtzig Prozent sicher herauskristallisiert hatten. Wer neu an der Tankstelle arbeitete war der Arsch, was der wesentlich Kick bei diesem Spiel war.

      Ohne jede Vorwarnung jagte plötzlich ein Wildgewordener durch die von den Säulen umzäunten Fahrwege, vorbei an den Füßen des neuen Mitarbeiters, der mit einer Ölkanne unterwegs war, deren Inhalt sich anstelle in einen Motor, nun auf den Boden ergoss. Die quietschenden Reifen von Yus Auto erinnerten den Armen jetzt doch endlich das Weite zu suchen.

      Zu spät! Denn der Weg zu den sicheren Gebäuden ist zu weit, Yu war schon auf dem Weg zurück und dass mit Höchstgeschwindigkeit.

      Der neue Angestellte spürte, dass er der Hase bei dieser Jagd war und einzig die andere Straßenseite und der dortige Zaun ließ in ihm die Hoffnung keimen, nicht als Hasenbraten zu enden. Yu schießt heran, der Neue rennt um sein Leben. Er kann ja nicht wissen, dass Yu nie jemanden in Gefahr bringen will bei seinen Ausritten. Er hat heute ein viel höheres Ziel.

      Schon lange verfolgt er mit Wohlwollen die Anhäufung verschiedener Fässer und Leerbehälter, sie sind in seinen Augen kein Scheißmüll, wie es die Tankwarte bezeichneten, für ihn hatten sie sich zu einer Art Rampe gestapelt, die wenn er genügend Anlaufgeschwindigkeit hatte zu einem ordentlichen jump ausreichen müssten, der ihn, so seine Berechnungen, nach einer Vollbremsung direkt vor die Eingangstür bringen müsste.

      Das galt es heute auszutesten. Den Flüchtenden ignorierend donnerte Yu in den Müll und flog tatsächlich ein Stück. Der Kassierer der bis gerade noch grinste schlug die Hände über dem Kopf zusammen und schmiss sich auf den Boden. Die wenigen Kunden folgten dem Beispiel. Der Lärm war ohrenbetäubend, die Erde bebte, wieder einmal hatte es Yu geschafft die Tankstellenbesitzer zu überraschen, die geglaubt hatten schon sämtliche Möglichkeiten, von Yus Irrsinnigkeiten zu kennen und weggeräumt zu haben.

      Es hatte tatsächlich geklappt, fast, ein Eisreklameschild stieß er dann doch an, es wackelte bedenklich fing sich aber doch wieder. Ein Angestellter, der unweit Schutz gesucht hatte, wollte flüchten, Yu hubte ihn an:

      „Bitte voll tanken!“

      rief er ihm zu, und verhinderte so seinen Reißaus, Yu wirft ihm die Autoschlüssel zu, damit war der Spuk beendet.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBBoC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP0