Fred Kruse

Final Shutdown - Teil 1: Mysteriöse Todesfälle


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      Fred Kruse

      Final Shutdown - Teil 1: Mysteriöse Todesfälle

      Ein Cyberthriller in drei Teilen

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort des Autors

       Wochenende

       Ende eines netten Abends

       Alte Freundschaft

       Meinungsänderung

       Private Ermittlungen

       Verhindertes Treffen

       Nächtliche Erkundungen

       In eigener Sache

       Danksagung

       Impressum neobooks

      Vorwort des Autors

       Liebe Leserinnen und Leser, die Handlungen und Figuren dieses Romans sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig und von mir nicht beabsichtigt.

       Auch der Hintergrund der Geschichte beruht allein auf meiner Fantasie. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass mir keine Angriffe der Art, wie sie als Auslöser der Handlung in diesem Roman beschrieben werden, bekannt sind.

       Die führenden Betriebssystemhersteller in diesem Buch sind rein fiktiv. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich bemerken, dass mir keine konkreten Hintertüren und Sicherheitslöcher, wie sie die Protagonisten in dieser Geschichte aufdecken, in realen Systemen bekannt sind.

       Allerdings handelt es sich bei den in Kapitel »Aufklärung« genannten Zahlen sowie der beschriebenen Schad-Software, den Viren und Würmern, nicht um Fiktionen, sondern um Realität. Die Fakten und deren Bewertung habe ich aus freizugänglichen Quellen recherchiert (siehe »Zum Nachlesen« am Ende des Buchs). Wobei ich an dieser Stelle der Leserin bzw. dem Leser überlasse, Parallelen zwischen fiktiven und realen Software-Unternehmen zu ziehen.

       Zum Schluss bleibt zu sagen, dass ich zwar bis zum Erscheinen dieses Romans keine konkreten Anhaltspunkte für das Auftreten der beschriebenen Szenarien in der Realität kenne, sie für technisch aber durchaus machbar halte. Die Bewertung, wie realistisch eine Umsetzung unter den derzeitigen politischen Randbedingungen sein mag, überlasse ich Ihnen werte Leserin bzw. werter Leser.

       Bei diesem eBook handelt es sich um den ersten von drei Teilen.

       Viel Spaß beim Lesen

       Fred Kruse

      Wochenende

      Der Hörer des im Smartphone-Zeitalter schon fast antik wirkenden Festnetztelefons lag auf der Gabel. Verträumt lächelnd blickte er auf ihn herab. Ihre Stimme klang in seinem Kopf nach und das, obwohl er nun wirklich niemand war, dem so etwas häufig passierte. Es war Freitagnachmittag, Thomas Krüger saß am Schreibtisch seines Büros und spürte den Gefühlen nach, die das kurze Gespräch in ihm hervorgerufen hatte. Wahnsinn! Vollkommen verrückt! Wenn ihm jemand vor ein paar Wochen erzählt hätte, dass ihm so etwas passieren würde, hätte er es nicht geglaubt. Und dann noch mit dieser Frau! Svenja, er hatte sie vor vier Wochen auf einer Tagung in Freiburg kennengelernt. Sie hielt einen Vortrag über IT-Sicherheit. Um was auch sonst? Er galt schließlich als Fachmann auf diesem Gebiet und deshalb war er auch auf diese Tagung gefahren. Sie arbeitete in einer kleinen Firma, die sich auf dieses Thema spezialisiert hatte und Beratung für große Unternehmen und Behörden anbot.

      Er schmunzelte. Als er Svenja auf dem Podium hatte stehen sehen, wäre er niemals auf den Gedanken gekommen, dass diese Frau einmal seine Gedanken und Gefühle beherrschen könnte. Sie hatte sich professionell gekleidet, nicht aufreizend aber schon attraktiv. So wie alle eben. Na ja, wenn man von den amerikanischen Gästen auf dieser Tagung absah. Früher hatte er dieses Gerede über übergewichtige Amerikaner immer für ein Vorurteil gehalten, aber leider bestätigten seine Erfahrungen der letzten Jahre diese Vorstellungen. Vor allem die Frauen schienen im Schnitt mindestens fünfzig Prozent mehr auf die Waage zu bringen als die deutschen Kolleginnen. Er erschrak über seinen Gedankengang. Solche Gedanken sollte er lassen, zumindest durfte er sie nicht aussprechen. Er bereitete sich schließlich gerade auf eine Führungsposition vor und Machosprüche im Amt brachten gleich eine Reihe von Minuspunkten ein. Gender-Mainstreaming gehörte zu den Zauberworten, die gerade in Führungspositionen verlangt wurden.

      Es wurde Zeit. Er steckte seinen USB-Stick in die Buchse seines Rechners und übertrug die vorbereitete Datei. Auch wenn es vielleicht übertrieben wäre zu sagen, dass es sich bei diesem kleinen Stick um seine Lebensversicherung handelte, so garantierte das kleine Gerät doch seinen Aufstieg in die angestrebte Position. Die natürlich nach allen Regeln der Kunst verschlüsselten Daten auf dem Stick enthielten all seine Erkenntnisse aus der Arbeit der letzten Monate. Sie würden einschlagen wie eine Bombe. Endlich musste auch die Führungsetage seine Fähigkeiten anerkennen. An ihm würde kein Weg mehr vorbeiführen.

      Wer sollte auch sonst die Lorbeeren ernten? Da gab es natürlich Frank. Ihm stand mindestens die Hälfte des Erfolges zu, wenn man ehrlich war. Aber allein die technischen Ergebnisse zählten natürlich nicht. Frank arbeitete zwar fleißig und ersann manchmal richtiggehend geniale Lösungswege, aber er eignete sich nicht als Führungskraft. Dazu hätte er sich erst einmal ein halbwegs passables Outfit zulegen müssen. So etwas gehörte schließlich auch dazu, wenn man etwas erreichen wollte. Er konnte es einfach nicht mehr hören, dass geniale Hacker mit möglichst langen Haaren und dazu ungepflegt herumliefen. Man konnte schließlich gut in seinem Job sein und trotzdem Sinn für Ästhetik an den Tag legen, selbst in seiner Branche. Franks Äußeres war aber auch nicht der wichtigste Grund dafür, dass er sich absolut nicht für eine Führungsposition eignete. Auf so einer Stelle hätte er reden müssen und könnte sich nicht mehr hinter seinem Rechner verstecken. Aber warum dachte er überhaupt darüber nach, das wussten seine Vorgesetzten besser als er selbst.

      Thomas zog den Stick aus der Buchse. Die Uhr zeigte zwölf Minuten nach sechzehn Uhr. An einem Freitag um diese Zeit noch am Schreibtisch zu sitzen, gehörte in seinem Amt nicht unbedingt zum Regelfall, obwohl es gerade in seiner Abteilung Kollegen gab, die sogar bis spät in die Nacht arbeiteten, Frank zum Beispiel.

      Aber er sollte sich jetzt besser beeilen. Er musste noch ein paar Stunden im Auto sitzen, bis er Svenja in die Arme schließen konnte. Er fuhr seinen Rechner herunter, ordnete die letzten Papiere auf seinem Schreibtisch, schloss die Schubladenfächer ab und steckte sich den Stick in die Innentasche seines Jacketts.

      Beschwingt nahm er die Treppe. Nicht rennend, aber zügig lief er die zwei Stockwerke zum Erdgeschoss herunter. Er war gut in Form. Dieses Gerede von »ab fünfundzwanzig geht es abwärts« ging ihm furchtbar