Bei der Herstellung des Bogens muss der komplette Jahresring der Eibe erhalten bleiben. Er bildet den Rücken der Waffe, jenen Teil der vom Schützen stets abgewandten Seite des Bogens.
Der Bogenmacher beginnt daher damit, die Bauchseite der Eibe vorsichtig zu tillern. Er bearbeitet diese Seite des Holzes mit größter Achtsamkeit so lange, bis sich die Wurfarme des entstehenden Bogens gleichmäßig biegen lassen.
Unter den Händen des Bogenmachers nimmt der Longbow ganz allmählich sein D-förmiges Profil an.
Bauchseitig findet sich das druckstabile Kernholz, rückenseitig hingegen das zugstabile Splintholz.
Aus Lein oder ganz aus den Fasern der Brennnessel entsteht die Sehne.
Unser englischer Langbogen ist furchterregend und stark. Es gibt Bögen mit Zuggewichten von 120 englischen Pfund und mehr. Allerdings sind diese selten.
Die meisten Bögen besitzen Zuggewichte von 80 englischen Pfund. Stark genug, um und Bogenschützen Schmerz und frühe Verschleißerscheinungen in den Schultergelenken zu bescheren!
Unsere Pfeile durchschlagen mit Leichtigkeit die Ringe der Kettenrüstungen und die Platten der Eisenrüstungen der Reisigen, ja selbst Bohlen von Eiche!
Bis zu sechs Pfeile kann ein geübter Schütze von uns in jeder Minute verschießen. Und wir wissen, dass unsere Wirkung nicht allein auf der Durchschlagskraft des Longbows beruht, sondern vor allem auf seiner Massierung. So wird aus dem Stich einer einzelnen Biene ein tödlicher Bienenschwarm, dessen Gift keine Macht der Welt widersehen kann!
Ganzen Zweigen der Handwerkerschaft geben wir englischen Bogenschützen Arbeit: Da sind zunächst die Bowyers selbst, die Bogenmacher. Dann die Arrowsmiths und Fletchers, die Pfeilemacher. Schließlich die Schmiede, die Holzhändler und die Fuhrbetriebe. Und nicht zu vergessen, die Stringers und Stringfellows, all die Seiler!
Waren die Gewappneten Adelige, die von einem Herzog in die Schlacht geführt wurden, so waren wir Bauern. Anfangs zumeist walisische Bauern. Um uns zu führen, genügte ein Ritter oder ein Baron. Wir waren ersetzbar. Wir waren nur der Abschaum der englischen Erde!
Wir hielten die schwere Reiterei des Gegners auf Distanz. Doch wehe uns, brach sie in unsere Reihen ein! Unsere Stärke, im Fernkampf eine tödliche Formation zu sein, verwandelte sich im Nahkampf in unsere Schwäche! Dann nämlich standen uns nur der Buckler, unser einhändiges Kurzschwert, der lange Dolch und die leichte Streitaxt zur Verteidigung unseres Lebens zur Verfügung!
Reiterattacken endeten für uns meistens tödlich. So galt es, uns vor dem Nahkampfe möglichst zu schützen.
Dies könnte durch lange spitze Speere geschehen, die wir uns mit unserer leichten Axt anfertigten, um die schweren Reiter damit auf Distanz zu halten.
Oder durch Deckung, die wir hinter den Holzhindernissen der Krähenfüße oder hinter den Gewappneten aus den eigenen Reihen suchen mussten
Bis zu 350 Metern Entfernung sind wir im hohen Bogenschuss, abgefeuert ungefähr in einem Winkel von 43 Grad, eine todbringende Waffe. Ebenso im direkten Schuss auf Distanzen bis um die 70 Meter.
Gegnerische Gebäude beschießen wir mit unseren Brandpfeilen. Plattenharnische und Kettenhemden durchdringen wir mit unseren Bodkin-Spitzen. Die Pferde der Gewappneten töten wir mit langen Pfeilspitzen mit Widerhaken. Gefiederte Pfeile mit brennenden Kugeln aus Stroh und Pech setzen wir ein, um Brände in gegnerische Stellungen zu tragen.
Unsere Ausbildung ist lang und hart. Sie beginnt im Kindesalter.
Seit Eduard I. und seinen walisischen Bogenschützen war die Wirkung des englischen Langbogens bekannt und gefürchtet.
Heinrich V., unser König, wusste um die notwendige lange Zeit der ständigen Übung zur gewissenhaften und effektiven Handhabung des Langbogens, der, meist 1,80 Meter lang, uns im ungespannten Zustand bis zur Höhe der Augen reichte, stellten wir ihn vor uns auf.
Gesetze verpflichteten daher alle männlichen Engländer, sich im Gebrauche des Langbogens zeitig zu üben. Ebenso waren alle englischen Väter angehalten, ihre Söhne mit dem Langbogen auszurüsten, sobald diese ein gewisses Alter erreicht hatten.
VI
Es ist wesentlich, dass Du auf Deinem Weg zu Dir selbst die Furcht akzeptierst und dass Du sie als Begleiter auf Deiner Reise ansiehst!
Du musst nichts von Demjenigen fürchten, was Dir begegnen wird. Aber erkenne, dass die Wurzel Deiner Furcht die Furcht vor dem Tode ist. Du wirst fürchten, nicht mehr zurück zu können, zur Oberfläche des bewussten Seins, auf der alle Menschen schwimmen, während sie Leid ertragen und einander beständig neues Leid zufügen, indem sie dort einander verdrängen und bekämpfen, indem sie einander alles, was sie besitzen, weg zu nehmen suchen. Du aber bist hinunter getaucht von der Oberfläche des bewussten Seins und Du befindest Dich bereits tief unten und auf dem Weg hinab, zu den Wurzeln Deines Seins.
Schwach siehst Du noch über Dir den Kreis der gelben Sonne und Du siehst die Schatten all der Menschen, wie sie dort im Sonnenlicht und hoch über Dir schwimmen, um einander Leid zuzufügen, einander zu bekämpfen und einander zu verdrängen.
Du aber lasse sie los! Lasse die Sonne los und die Menschen und das Wissen um die Sonne und das Wissen um die Menschen. Lasse Deine Erinnerung an die Sonne und an die Menschen los und tauche tiefer hinab und akzeptiere dabei Deine Furcht, von der Du erkannt hast, dass es nur die Furcht vor dem Tode ist!
Du musst diese Furcht zunächst beherrschten, um noch tiefer hinab zu kommen, bis auf den Urgrund Deines Seins.
Dazu musst Du wissen, dass der physische Tod nichts ist, was Du fürchten musst, denn er gleicht bereits jenem Zustand der Reise, in dem Du Dich jetzt befindest.
Der Tod ist eine Reise aus der körperlichen Welt, in der es nur Leid und Leiden gibt und Verdrängen und Verdrängtwerden, zu den Urgründen Deines Seins. Der Tod ist die Phase eines großen und allumfassenden Loslassens, in der alles, was Du gewesen bist und was Du dort oben unter den Menschen erlebt hast, an Bedeutung verliert. Der Tod ist der große Gleichmacher. Er kommt zu allem Leben und er löst es ab vom Ertragen und vom Zufügen des Leidens und er führt es zurück auf das Wesen seiner Existenz, auf das unzerstörbare und das ewige Atma.
Und wenn Du eines Tages im Sterben liegst, so wirst Du Dich erinnern, dass Du diese Reise bereits einmal gemacht hast und dass nicht Schlimmes an ihr ist und kein Grund zur Furcht.
Wenn Du die Möglichkeit, dass Du sterben kannst, die ja in jedem Moment Deines Lebens besteht, akzeptiert und angenommen hast, dann wird der Schrecken vor dieser Möglichkeit aufhören, zu existieren.
Wenn Du gelernt hast, dem Tode mit Gleichmut zu begegnen, so hast Du eine der größten Schwierigkeiten auf der Reise bereits überwunden. Wenn Du der Möglichkeit, zu sterben, mit stoischer Gelassenheit begegnest, wirst Du voran kommen.
Es wird Dir leichter fallen, diese Haltung zu erlernen, je größer das Leid gewesen ist, das Du auf der Oberfläche des physischen Seins in der Menschenwelt erfahren hast. Je größer das Leid, desto eher erkennst Du den Tod als einen Ausweg aus diesem Leid und desto eher bist Du bereit, seine Möglichkeit und seine Nähe anzunehmen, wie die Nähe eines vertrauten Freundes.
Denn erkenne, dass Dir der Tod im Grunde seines Wesens vertraut ist und dass Du ihm bereits viele Male, ob nun bewußt oder unbewusst, begegnet bist. Denn erkenne, dass der Tod eine Pforte ist, die Du bereits durchschritten hast und dass Dein ewiges und unzerstörbares Atma dabei nicht den mindesten Schaden genommen und nicht einmal die kleinste Veränderung erfahren hat.
Du wirst erkennen, dass weder Schmerz, noch Durst, noch Hunger Dein Atma und Dein innerstes Sein beeinflussen werden. Du wirst erkennen, dass Dein Weg zu den Wurzeln Deines Seins Dich frei macht. Vollkommen frei, nicht nur von den Zwängen des physischen Seins auf der Oberfläche, nicht nur frei von Leid, sondern auch frei von der Last des physischen Todes, mit der alle Menschen meinen, auf ihrer Schulter geboren zu werden.
Denn Du hast erkannt, dass der