Christian Sternenfeuer

Das Magische Universum


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Wort, freie Fahrt. Somit behaltet ihr euer

      Leben und könnt im Morgengrauen auf das Schiff zurückkehren.

      Alles verstanden, de’Soto?«

      Der erste Offizier kochte vor Wut. Doch hilflos in dieser Falle

      gefangen, blieb ihm nichts anderes übrig als dem Befehl nachzukommen.

      Nantau sei Dank, wenigstens die Artefakte blieben von der Plünderung verschont.

      Damit würde er vor dem Tribunal des Ordens sein Leben, möglicherweise sogar seine Stellung retten können. Ob dies auch für Kapitän Lethos galt, erschien ihm jedoch

      mehr als fraglich.

      »In Ordnung , ich akzeptiere eure Befehle, wer auch immer ihr

      seid«, lautete die Antwort, die er dem unsichtbaren Anführer der

      Angreifer gab.

      ›Irgendwann zahle ich diesem Darq die Demütigung zurück‹,

      schwor sich de’Soto insgeheim voller Grimm, um dann die erhaltenen

      Anweisungen zu befolgen …

      Im Morgengrauen kehrte ein wütender de’Soto, durchnässt von

      nächtlichen Regenschauern, an Bord der Galeone zurück. Vergeblich

      suchten er und die Mannschaft nach dem Kapitän, der ebenso

      verschwunden war wie der riesige Ghurka. Wahrscheinlich war sie

      von ihm überwältigt und entführt worden, denn es fehlten fast alle

      persönlichen Gegenstände des Kapitäns, wie auch die verschlossene

      Truhe mit den darin verwahrten Artefakten.

      De’Soto sah sich in seinem anfänglichen Misstrauen bestätigt.

      Sie waren hereingelegt worden und die zusätzliche Entführung

      einer Adeligen aus einem Fürstenhaus lieferte ihnen eine

      wertvolle Geisel, die zudem noch ein hohes Lösegeld einbringen

      mochte …

      Unbemerkt glitt im fahlen Zwielicht des aufkommenden Morgens

      ein riesiger Schatten an der Galeone vorbei und verschwand

      fast lautlos in der Weite des Meeres.

       * Der silberne Reiter *

       Ich bin der silberne Reiter,

       meine Silbermaske gewährt mir magisch Kraft.

       Der Silbervogel mein treu Begleiter,

       mein Geist – gefangen in silbern Haft.

       Ich reit mit ihr durch Himmels Weiten,

       bekämpf das Böse überall.

       Nur Gerechtigkeit soll mich leiten,

       bring den Unhold ich zu Fall.

       Die Maske verleiht Magie,

       um Zeit und Raum anzuhalten.

       Diese Kraft versiegt doch nie,

       denn Schicksals Wille muss nun walten.

       Ich bereit den dunklen Mächten,

       Angst und Schrecken an jedem Ort.

       Seh bei den Guten nach dem Rechten,

       steh beim Schicksal doch im Wort.

       Treib sie vor mich her in Scharen,

       zerstreu die finstre Brut.

       Sie sollen in der Hölle garen

       und zerschmelzen dort in feurig Glut.

       Ich bin Rächer der verlor’nen Seelen

       und hol sie heim – in der Familie Schoß.

       Dass sie ihren Liebsten nimmer fehlen,

       die Freud im Herzen ist dann riesig groß.

       Gut und Böse ewig streiten,

       hell und dunkel ihr Kontrast.

       Egal ob hier– ob in Sternenweiten,

       dieser Kampf ist ew’ge Last.

       Ich bin als Silberreiter stets zur Stell,

       um Unrecht zu vermeiden.

       Silbervogel reitet auf die schnelle,

       damit entsteht kein neues Leiden.

       Gefürchtet von der dunklen Seite,

       geliebt von Guten und Gerechten.

       Flieht das Übel – sucht das Weite,

       jag sie fort – das sie nimmer knechten.

       Ich bin der echte Silberreiter,

       die Maske mein Erkennungszeichen.

       Es zieht mich fort – weit und immer weiter

       und hinterlass der bösen Mächte Leichen.

      Zum Würfelbecher

      Zeit: Gegenwart

      Koordinate: Fuxina

      Nachdenklich schritt Hieronymus Stern zum zweiten Mal am

      heutigen Tag über den großen Basar von Fuxina. Der Torwächter,

      ein grün uniformierter Fiesling, hatte ihn nach scharfer Musterung,

      wahrscheinlich wegen seiner schwarzen Augenkappe nach der gültigen

      Tageslosung gefragt und anschließend mit einem leicht mürrischem

      Kopfnicken den Durchgang freigegeben. Stern wunderte

      sich immer wieder, wie schnell die Stadt wuchs. Im Grunde war

      es nicht verwunderlich, denn der Planet Joy mit seiner Hauptstadt

      Fuxina war im Arm das Zentrum der JIXX-Spiele.

      Diese Einschätzung wurde auf allen bewohnten Welten des

      Arms ohne Einschränkung geteilt. Hier trafen sich alle, die diesem

      Spiel verfallen waren und sich die Reise nach Joy leisten konnten.

      Auf welche Weise auch immer sie die benötigten Silberlinge zusammen

      bekamen. Sie hofften auf das große Glück, auf Ruhm